ARD-Talkshows auf dem Prüfstand: Wie geht es für "Hart aber fair"-Moderator Louis Klamroth weiter?
Immer dieselben Gesichter und ähnliche Themen: "Anne Will", "Maischberger" und "Hart aber fair" – die Talkshows gehören zu den Aushängeschildern im Ersten.
Doch sind sich die Formate zu ähnlich? Wie die "Süddeutsche Zeitung" anhand eines internen Papiers berichtet, stehen die Shows von Sandra Maischberger, Anne Will und Louis Klamroth auf dem Prüfstand der Gremienvorsitzenden-Konferenz (GVK).
Polit-Talks wie "Anne Will", "Maischberger" und "Hart aber fair": Gleiche Gäste, gleiche Themen
Bereits im April formulierte die Gremienvorsitzenden-Konferenz konkrete Forderungen: "Es genügt nicht, sich durch unterschiedliche Moderatoren zu unterscheiden", hieß es. "Talkshows müssen sich in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden, um nicht zuletzt unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen", lautet die Forderung weiter.
Außerdem sollen die Kosten der Gesprächsrunden geprüft werden. Die Kritik: Die Talkshows richten sich vornehmlich an das gleiche Publikum, es werden ähnliche Themen mit denselben Personen verhandelt. Besonders beliebte Themen in Polit-Talkshows im Jahr 2022 laut Branchenmagazin "Meedia": Ukraine-Krieg, Energie-Krise und um Corona.
Die Bitte an ARD-Intendant Kai Gniffke sowie Programmchefin Christine Strobl: im Hinblick auf "auslaufende Verträge" der drei Formate sollen "Information und beratende Einbeziehung hinsichtlich einer künftigen crossmedialen Gesamtkonzeption" geliefert werden. Erst vor wenigen Wochen hatte die ARD-Programmdirektorin eine "Neujustierung der Talksendungen" angekündigt.
Man müsse "die unterschiedlichen Konzepte der Talks schärfen, auf Meinungsvielfalt achten, eine Themensetzung für alle Bevölkerungsgruppen anbieten, Gesprächsformen und Gästeauswahl voneinander abgrenzen", erklärte Strobl im Juni. Die Kritik der GVK wirft jedoch ein anderes Licht auf diese Ankündigung: Offenbar werden die Forderungen ernst genommen.
"Hart aber fair"-Moderator Louis Klamroth: "Das Gesicht des jungen politischen Talks"
Was heißt das für "Hart aber fair"? Der Zeitpunkt für eine Veränderung wäre günstig: Erst im Januar übernahm Louis Klamroth die Moderation von Frank Plasberg. Zwar ist noch nicht klar, welche Produktionsfirma die Sendung ab 2024 produziert, Klamroth soll aber auf jeden Fall weiterhin im Ersten zu sehen sein. Wie "Bild" berichtet, soll "hart aber fair" in Zukunft digitaler werden und sich eher an eine jüngere Zielgruppe richten. Klamroth soll "das Gesicht des jungen politischen Talks" bei der ARD werden. Am Montag (21. August) meldete sich Klamroth zurück aus der Sommerpause.
Bei den anderen beiden Formaten gibt es ebenfalls Änderungen: Anne Will übergibt ihre Show Ende 2023 an Tagesthemen-Moderatorin Caren Miosga. Die Sendung von Sandra Maischberger wurde bereits "grundsätzlich überarbeitet, um das Profil gegenüber den anderen Gesprächsformaten zu stärken", zitiert die SZ aus dem besagten internen Papier. Dazu gehört ein zusätzlicher Sendeplatz am Dienstag und neue Gesprächsformen (Einzel- und Zweier-Talks).
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