Zweite OP? Rätselraten um Zustand von Julien Bianchi
Yokkaichi – Die Formel 1 befindet sich in Schockstarre. Marussia-Pilot Julien Bianchi, der beim Großen Preis von Japan kurz vor Rennabbruch in einen Bergungsbagger gerast war, schwebt angeblich noch immer in Lebensgefahr. Der Pilot war nach seinem Horrorcrash bewusstlos aus dem Wrack seines Boliden geborgen und mit schwersten Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht worden.
Am Sonntagnachmittag berichtete die französische L'Equipe, dass Bianchi nach einer erfolgreichen Not-OP nicht mehr beatmet werden muss. Kurzzeitiges Aufatmen bei den Formel-1-Fans. Doch später meldete der französische Sender Radio Monte Carlo, dass sich der Gesundheitszustand des Marussia-Piloten nach einer Gehirnblutung wieder verschlechtert habe. Auch das Schweizer News-Portal blick.ch griff diese Meldung auf.
Wie geht es Julien Bianchi wirklich?
Momentan gibt es keine gesicherten Informationen. Sky Sports F1 dementiert die Meldungen (zitiert von Motorsport Total) über eine angebliche zweite Operation.
Bianchis Familie, Verantwortliche des Marussia Rennstalls und die ebenfalls von Manager Nicolas Todt vertretenen Fahrer Pastor Maldonado und Felipe Massa waren schon in der Mie-Klinik in Yokkaichi, um sich nach dem Zustand ihres Kollegen und Freundes zu erkundigen. Von ihnen bekamen die Journalisten vor dem Krankenhaus aber keine neuen Informationen.
Das Marussia-Team bat in einer Pressemitteilung um "Geduld und Verständnis" dafür. In Verbindung mit dem Generalkrankenhaus würden ärztliche Neuigkeiten dann veröffentlicht, wenn es das Hospital für angebracht halte. Marussia bedankte sich für die große Anteilnahme und Unterstützung für den Fahrer und den Rennstall "in diesen sehr schwierigen Zeiten".
Wie konnte es zu dem schrecklichen Unfall kommen?
Julien Bianchi war beim chaotischen Grand Prix von Suzuka in Runde 43 bei regennasser Fahrbahn von der Strecke abgekommen. Genau an der Stelle, wo eine Runde zuvor Sauber-Pilot Adrian Sutil in einen Reifenstapel geknallt war. Während ein Bergungskran den Boliden von Adrian Sutil aus der Gefahrenzone heben wollte, schleuderte Bianchi mit ca. 150 km/h seitlich unter den Kran. Der Marussia wurde unter dem Fahrzeug regelrecht auseinandergerissen. Nach Sutils Crash, der glücklicherweise unverletzt geblieben war, wurde den Fahrern als Hinweis auf die Gefahr am Fahrbahnrand die doppelte gelbe Flagge gezeigt. Warum Bianchi trotzdem so schnell in die Kurve fuhr, ist unklar.
Inzwischen wird auch Kritik an der FIA laut. Hätte man den Crash womöglich verhindern können? Das Rennen aufgrund des Taifuns "Phanphone" nicht sogar verschieben müssen? Bild berichtet, dass entsprechende Vorschläge das Rennen zu verschieben vom Weltverband abgelehnt worden seien.
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