Zverev: Ein Champion, der in keine Bar darf

Hamburger Tennis-Talent Alexander Zverev gewinnt Juniorenturnier von Melbourne. Jetzt will er bei den Profis siegen.
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Hamburger Tennis-Talent Alexander Zverev gewinnt Juniorenturnier von Melbourne. Jetzt will er bei den Profis siegen.

Melbourne - In Schwierigkeiten geriet Alexander Zverev erst nach seinem größten Triumph. „Ich kann ja nicht einfach in eine Bar gehen. Ich bin ja erst 16“, sagte der Hamburger auf die Frage, wie er seinen Junioren-Titel bei den Australian Open feiern wolle.

Also stand in Melbourne nur ein gemütliches Essen mit der Familie und Freunden auf dem Programm. Doch aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. „Mein Traum ist es, irgendwann einmal ein Grand-Slam-Turnier bei den Großen zu gewinnen“, sagte Zverev.

Mit dem klaren 6:3, 6:0 gegen den Amerikaner Stefan Kozlov erfüllte sich der Norddeutsche am Samstag seinen ersten großen Wunsch. „Der Brocken ist schon groß, der mir von den Schultern gefallen ist“, meinte Zverev, dessen älterer Bruder Mischa es auf der ATP-Tour 2009 auf Platz 45 gebracht hat. Schon damals sagten die Experten, dass der zehn Jahre jüngere Bruder noch mehr Talent habe. 2013 ließ Zverev-Junior aufhorchen, als er bei den French Open das Finale erreichte. „Damals war ich noch zu nervös“, sagte der 16-Jährige, der auch im Finale von Melbourne Anlaufzeit benötigte. „Einen Tag später spielen da Rafael Nadal und Stanislas Wawrinka, das ist schon etwas Besonderes.

Gerne hätte Zverev im Finale der Herren Roger Federer gesehen, der Schweizer ist sein absolutes Vorbild. „Ich liebe Roger Federer. Er ist der größte Spieler aller Zeiten.“ Ansonsten orientiert er sich viel an seinem Bruder Mischa, der ihm per Telefon Tipps gibt. Nun plant Alexander Zverev den Übergang zu den Großen. „Der Unterschied ist gar nicht so groß, sie sind einfach etwas erfahrener als wir“, sagte Alexander, der von seinem Vater trainiert wird. „Der Sieg ist eine große Belohnung für ihn“, Freude sich Zverev Senior.

Packt Zverev den Sprung vom Talent an die Spitze? Es gibt genügend Gegenbeispiele, auch bei den Melbourne-Siegern. Dirk Dier (1990) etwa, auch Nicolas Kiefer (1995) oder der Allgäuer Daniel Elsner, der 1996 und 1997 sogar drei Grand Slam-Titel bei den Junioren gewann, auch den in Wimbledon und sogar als „der neue Becker“ galt, im Männberbereich aber enttäuschte. „Auf dem Weg ins Erwachsenentennis gibt es leider tausend Unsicherheiten", sagt der Ex-Davis-Cup-Coach Niki Pilic, „ob einer das Zeug hat, ganz vorne mitzuspielen, weißt du erst, wenn er vorne ist.“

Sorgen macht Alexanders Größe. Mit 1,95 Metern ist er schon jetzt ein Schlaks. „Ich habe keine Lust mehr, zu wachsen“, sagte Zverev, doch die Ärzte haben noch vier weitere Zentimeter prognostiziert. „Hoffentlich haben sie sich geirrt“, sagte der 16-Jährige. Denn das fortschreitende Wachstum beeinträchtigt auch das Training. „Da müssen wir vorsichtig sein“, sagte Vater Alexander. Bislang gehen sie damit sehr gut um - wie der Erfolg am Yarra River, erst der vierte deutsche bei den Junioren überhaupt, eindrucksvoll gezeigt hat.

 

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