Vonn & Svindal: Das Highspeed-Königspaar
Ski-Star Lindsey Vonn hat die Weltcup-Abfahrt von Lake Louise gewonnen und einmal mehr auf ihrer Lieblingsstrecke überragt. Aksel Lund Svindal bleibt Seriensieger bei den Männern.
Beaver Creek - Sie sind das Highspeed-Königspaar des alpinen Ski-Zirkus: Mit ihren Siegen in den Weltcup-Abfahrten von Beaver Creek und Lake Louise haben Aksel Lund Svindal und Lindsey Vonn am Freitag zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt.
Svindal gewann in Beaver Creek vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud und dem Franzosen Guillermo Fayed. Vonn distanzierte in "Lake Lindsey" bei ihrem insgesamt 68. Weltcupsieg die beiden jungen Österreicherinnen Cornelia Hütter und Ramona Siebenhofer. Keine Rolle spielten in beiden Rennen die deutschen Abfahrer.
Josef Ferstl (Hammer) war schnell unterwegs, schied dann aber nach einem spektakulären Sturz aus und überließ Andreas Sander (Ennepetal) auf Platz 36 die beste deutsche Platzierung.
In Lake Louise kam Viktoria Rebensburg (Kreuth) wie schon beim Riesenslalom in Sölden und Aspen auch in der Abfahrt nicht in Schwung.Im oberen Streckenabschnitt geriet sie bei einer Welle in Rücklage, hatte bei der dritten Zwischenzeit bereits 1,16 Sekunden Rückstand und wurde am Ende Elfte. Die Musik spielte woanders.
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Mit seinem dritten Sieg beim dritten Saisonstart feierte Aksel Lund Svindal, erst zu Beginn dieser Saison nach auskuriertem Achillessehnenriss in den Weltcup zurückgekehrt, feierte in Beaver Creek seinen fünften Sieg auf der giftigen Piste "Birds of Prey".
Insgesamt war es Svindals 28. Erfolg im Weltcup, in der Vorwoche hatte er Abfahrt und Super-G in Lake Louise gewonnen.
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Josef Ferstl hatte im Steilhang viel riskiert und lag gut in der Zeit, räumte aber bei der Anfahrt auf das Gleitstück ein Tor ab und konnte sich erst kurz vor dem Netz abfangen. "Ich weiß selber nicht so genau, warum es mich dort rausgehauen hat", sagte Ferstl anschließend: "Ich war gut unterwegs, es war auch nicht mal eine besonders schwere Stelle, nix Dramatisches."
Seinen Start im Super-G sieht er durch den Sturz nicht gefährdet: "Mir tut überhaupt nix weh."
Triumph am "Lake Lindsey"
Derweil war Speed Queen Lindsey Vonn in Lake Louise um Understatement bemüht. "Ich hatte keinen perfekten Lauf, und ich bin auch nicht unschlagbar", sagte die 31-jährige Amerikanerin im Zielraum: "Die jungen Mädels kommen stark, aber zum Glück habe ich es wieder mal geschafft."
Cornelia Hütter und Ramona Siebenhofer auf den Plätzen zwei und drei hatten allerdings einen deutlichen Rückstand auf Vonn. Hütter lag fast sechs Zehntelsekunden hinter der Olympiasiegerin von Vancouver, bei Siebenhofer war es schon mehr als eine Sekunde.
"Ich denke schon, dass Lindsey auch hier zu schlagen ist", sagte die 24-jährige Siebenhofer, die erstmals in ihrer Karriere auf dem Stockerl stand: "Irgendwann werden wir sie auch schlagen - vielleicht ja schon nächstes Jahr."
Die Zahlen sprechen alllerdings eine eindeutige Sprache: Bereits 16 Rennen hat Vonn in Lake Louise gewonnen, das deshalb scherzhaft "Lake Lindsey" genannt wird. Sie sei dieses Mal "eine direkte Linie gefahren" und habe gewusst, "wenn ich unten schnell bin, kann ich vorne sein", ließ Vonn wissen. Sie spüre dennoch den Druck der jungen Konkurrenz: "Der schwierigste Platz ist nun mal der ganz oben."
Ihre US-Teamkollegin Julie Mancuso, die nach einer Hüft-OP die gesamte Saison ausfällt, gratulierte aus Beaver Creek via Twitter: "Nice one :) @lindseyvonn congrats!"
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