DFB knallhart: Sogar elf Punkte Abzug für Türkgücü!

Aufgrund seiner Insolvenz und zweier Auflagenverstöße werden Türkgücü nicht nur wie befürchtet neun, sondern sogar elf Punkte abgezogen. Dies teilt der DFB am Freitagabend mit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Türkgücü zieht rechtliche Schritte in Erwägung.
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Türkgücü München werden elf Punkte abgezogen - der Klub fällt daher auf den letzten Tabellenplatz zurück. (Symbolbild)
Türkgücü München werden elf Punkte abgezogen - der Klub fällt daher auf den letzten Tabellenplatz zurück. (Symbolbild) © IMAGO / foto2press

München - Damit hat sich das Thema sportlicher Klassenerhalt endgültig erledigt: Aufgrund des im Januar gestellten Insolvenzantrags und zweier Auflagenverstöße zieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Türkgücü ganze elf Punkte ab! Dies teilen DFB und der Klub am Freitagabend mit.

Damit fällt der Verein, der sich durch den 2:1-Erfolg im Stadtduell gegen den TSV 1860 am Mittwoch noch auf Platz 16 vorgearbeitet hatte, mit nun nur noch 15 Punkten ans untere Tabellenende zurück. Die Mannschaft selbst hat von dem Punktabzug im Bus auf dem Weg zum Auswärtsspiel beim MSV Duisburg am Samstag erfahren.

Elf Punkte Abzug: Türkgücü von Knallhart-Urteil überrascht

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass dem Klub von der Heinrich-Wieland-Straße lediglich neun Punkte abgezogen werden. Da es sich in diesem Fall um zwei Tatbestände - für den Insolvenzantrag werden neun Zähler abgezogen, für die beiden Auflagenverstöße zwei - handelt, wurde die Strafe auf elf Punkte summiert.

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Ein eher unübliches Vorgehen des DFB. In den vergangenen beiden Jahren eröffneten etwa der 1. FC Kaiserslautern und der KFC Uerdingen ebenfalls ein Insolvenzverfahren. Aufgrund einer Corona-Sonderregelung, die zum Ende der Vorsaison ausgelaufen war, kamen beide aber glimpflich davon: Lautern wurden überhaupt keine Punkte abgezogen, den Krefeldern drei.

An sich kommt der Punktabzug nicht überraschend, mit einer derart harten Strafe hatte man intern allerdings nicht gerechnet. "Der Verein zeigt sich überrascht, dass trotz einer zu den vergangenen beiden Spielzeiten vergleichbaren Corona-Situation keine Strafmilderung in Kraft getreten ist", teilt der Verein mit: "Die Vereine der 3. Liga haben durch eine Vielzahl an Einschränkungen nach wie vor mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie zu kämpfen. Die Erwägung einer Strafmilderung wäre daher durchaus nachvollziehbar gewesen."

AZ-Info: Türkgücü erwägt rechtliche Schritte gegen Punktabzug

Nach AZ-Informationen prüfen die Verantwortlichen daher, ob Rechtsmittel gegen die harte Strafe des DFB eingelegt werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Türkgücü bleibt nun eine Woche Zeit, um Widerspruch einzulegen. Noch nie sind einem Verein derart viele Punkte abgezogen worden wie den Münchnern.

Klub mit dem höchsten Punktabzug war bislang Rot-Weiß Erfurt, dem ebenfalls wegen eines gestellten Insolvenzantrags und eines Auflagenverstoßes zehn Zähler abgezogen wurde. Am Ende stand der Abstieg für die Erfurter - ein ähnliches Schicksal steht nun Türkgücü bevor.

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9 Kommentare
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  • Schwellenfuzzi am 20.02.2022 00:23 Uhr / Bewertung:

    Egal, ob Türkgücü den Spielbetrieb einstellt, 60 wird trotzdem aufgrund der zuletzt gezeigten Darbietungen
    nicht aufsteigen! Das haben die mit ihren lustlosen Auftritten selber vergeigt.

  • Schwellenfuzzi am 20.02.2022 00:17 Uhr / Bewertung:

    Der Punktabzug ist vollkommen gerecht. So einen Retortenverein mit seinen eigenartigen Geschäftsgebaren brauchen wir im Profifußball nicht. Hier wurden Belieben und Launen eines
    Geldgebers Spieler und Trainer geholt und nach kurzer Zeit wieder vom Hof gejagt. Es ist
    beschämend, dass man trotz der Insolvenzvorzeichen noch den Trainer Heraf mit irgendwelchen Versprechungen nach München geholt hat. Ehrlichkeit gegenüber dem Trainer und den Spielern
    wäre hier angebracht gewesen. Ich habe heute in der Presse gelesen, dass auch der ehemalige Aufstiegstrainer Maurer noch auf seine Aufstiegsprämie wartet.
    Nachdem der Geldgeber die Finanzierung seines Spielzeuges eingestellt hat, geht dort sofort das Licht aus.
    Man hat sich an keine Fristen gehalten und bekommt nun dafür zu Recht die Quittung.
    Sofort den Schmarrn beenden!

  • mis76 am 19.02.2022 10:48 Uhr / Bewertung:

    Und gleich wieder klagen wollen.Ham aber eh keine Chance das weniger Punkte werden.Wer zahlt dann die Gerichtskosten?.Der Insolvenzverwalter wird den Kothny schon noch zurecht stutzen.Spätestens 15.April is der Ofen aus u der Spielbetrieb eingestellt.

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