Chaos-Anekdote bei Türkgücü: Kivran versprach Transfers - und meldet sich seitdem nicht mehr

Andreas Heraf sieht sich schon früh in seiner Amtszeit mit den speziellen Gepflogenheiten bei Türkgücü konfrontiert. Wie er nun ausplaudert, habe ihm Präsident Hasan Kivran im Januar zwei Neuverpflichtungen versprochen - und sich seitdem einfach nicht mehr gemeldet.
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Hat keinen leichten Job bei Türkgücü: Andreas Heraf
Hat keinen leichten Job bei Türkgücü: Andreas Heraf © IMAGO / Thomas Bielefeld

München - Dass man bei Türkgücü auch gerne mal auf unkonventionelle Methoden zurückgreift, ist mittlerweile weithin bekannt. So mancher Blick hinter die Kulissen verblüfft dann aber doch.

Das neueste Kapitel aus der Chaos-Akte von der Heinrich-Wieland-Straße hat nun Trainer Andreas Heraf höchstselbst geschildert. Der Österreicher hat den Klub kurz nach Weihnachten übernommen und sich einige Wochen später mit Präsident Hasan Kivran getroffen, um über mögliche Winter-Neuzugänge zu sprechen. Seitdem, so Heraf, habe sich der Investor nicht mehr nur nicht zurückgemeldet, sondern auch auf Nachrichten nicht mehr reagiert.

Heraf: Verhältnis zu Kivran war eigentlich nicht gestört

"Am 11. Januar saßen wir noch zusammen, zwei Spieler waren kurz vor der Vertragsunterschrift, alles klang optimistisch. Ab dem 12.01. hat er nicht mehr auf Nachrichten von mir reagiert, zwei Wochen später mussten wir Insolvenz anmelden", erzählt der Trainer gegenüber der "Bild": "Es ist mir ein Rätsel."

Mit Türkgücü am Abgrund: Präsident Hasan Kivran.
Mit Türkgücü am Abgrund: Präsident Hasan Kivran. © imago images/MIS

Dabei habe er bis dahin eigentlich ein gutes Verhältnis zu Kivran gehabt, meint Heraf. Dem Präsident wurde immer wieder nachgesagt, dass er sich in die Aufstellung und andere sportliche Belange einmische. "Doch genau das Gegenteil war der Fall, ich habe immer gute Gespräche mit ihm geführt", sagte der Österreicher.

Türkgücü ist sportlich wie finanziell am Abgrund

Auch sonst stellt sich die Situation bei Türkgücü alles andere als einfach dar. Am Mittwoch lehnte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Einspruch gegen den verhängten Elf-Punkte-Abzug ab, was fast gleichbedeutend mit dem Verpassen des sportlichen Klassenerhalts ist. Unabhängig davon deutet derzeit alles darauf hin, dass man den Spielbetrieb aufgrund der massiven finanziellen Schieflage ohnehin nicht über den März hinaus aufrecht erhalten kann.

"Wir haben hier in wenigen Wochen Dinge erlebt, die andere in ihrer ganzen Karriere nicht erleben", meint Heraf dazu.

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5 Kommentare
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  • Heinrich H. am 11.03.2022 08:02 Uhr / Bewertung:

    Hier kann ich einfach den DFB nicht verstehen, es werden doch Unterlagen eingereicht und geprüft, oder etwa nicht...??? Speziell bei TG M gibt es dieses Szenario nicht zum erstenmal, da sollte man vielleicht noch genauer hinschauen, um den Verein als solches tut es mir Leid, das hat niemand verdient, aber als Warnung für alle, man sollte sich nie nur auf eine Person verlassen.

  • am 10.03.2022 08:15 Uhr / Bewertung:

    @katzenhalsband Deutschtypische Antwort

  • Schwellenfuzzi am 09.03.2022 21:02 Uhr / Bewertung:

    Kivran ist leider immer wieder gelungen, Trainer und Spieler mit hohen finanziellen Versprechungen nach München zu holen. Leider war bei TGM immer ein stetiger Personalwechsel, weil der Geldgeber immer nur nach Lust und Laune gehandelt hat.
    Nun zeigt sich das wahre Chaos bei TGM, Kivran hat keine Lust mehr auf sein Spielzeug und den Geldhahn zugedreht, mit dem Ergebnis das man jetzt in die Insolvenz gehen muss. Hier hat für mich auch der DFB versagt, bei solchen Konstrukten sollte man genauer hinsehen und mehr hinterfragen.
    Ein Lob an Trainer Heraf und seine Spieler, dass sie trotz diesem bevorstehenden Untergang immer noch zu den Spielen angetreten sind.

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