Chaos-Anekdote bei Türkgücü: Kivran versprach Transfers - und meldet sich seitdem nicht mehr
München - Dass man bei Türkgücü auch gerne mal auf unkonventionelle Methoden zurückgreift, ist mittlerweile weithin bekannt. So mancher Blick hinter die Kulissen verblüfft dann aber doch.
Das neueste Kapitel aus der Chaos-Akte von der Heinrich-Wieland-Straße hat nun Trainer Andreas Heraf höchstselbst geschildert. Der Österreicher hat den Klub kurz nach Weihnachten übernommen und sich einige Wochen später mit Präsident Hasan Kivran getroffen, um über mögliche Winter-Neuzugänge zu sprechen. Seitdem, so Heraf, habe sich der Investor nicht mehr nur nicht zurückgemeldet, sondern auch auf Nachrichten nicht mehr reagiert.
Heraf: Verhältnis zu Kivran war eigentlich nicht gestört
"Am 11. Januar saßen wir noch zusammen, zwei Spieler waren kurz vor der Vertragsunterschrift, alles klang optimistisch. Ab dem 12.01. hat er nicht mehr auf Nachrichten von mir reagiert, zwei Wochen später mussten wir Insolvenz anmelden", erzählt der Trainer gegenüber der "Bild": "Es ist mir ein Rätsel."

Dabei habe er bis dahin eigentlich ein gutes Verhältnis zu Kivran gehabt, meint Heraf. Dem Präsident wurde immer wieder nachgesagt, dass er sich in die Aufstellung und andere sportliche Belange einmische. "Doch genau das Gegenteil war der Fall, ich habe immer gute Gespräche mit ihm geführt", sagte der Österreicher.
Türkgücü ist sportlich wie finanziell am Abgrund
Auch sonst stellt sich die Situation bei Türkgücü alles andere als einfach dar. Am Mittwoch lehnte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Einspruch gegen den verhängten Elf-Punkte-Abzug ab, was fast gleichbedeutend mit dem Verpassen des sportlichen Klassenerhalts ist. Unabhängig davon deutet derzeit alles darauf hin, dass man den Spielbetrieb aufgrund der massiven finanziellen Schieflage ohnehin nicht über den März hinaus aufrecht erhalten kann.
"Wir haben hier in wenigen Wochen Dinge erlebt, die andere in ihrer ganzen Karriere nicht erleben", meint Heraf dazu.
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