Zum VERLieben: TSV 1860 veredelt perfekte Englische Woche

Perfekte Englische Woche: Der TSV 1860 holt gegen Verl den dritten Sieg, Biankadi und Bär gelingen zwei Traumtore. Sportchef Gorenzel über den Aufstieg: "Wir haben das Ding selber in der Hand."
Matthias Eicher
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Schöner Strahl: Sechzigs Offensivspieler Merveille Biankadi trifft per eingesprungenem Volley zur 1:0-Führung gegen Verl.
IMAGO/Sven Simon Schöner Strahl: Sechzigs Offensivspieler Merveille Biankadi trifft per eingesprungenem Volley zur 1:0-Führung gegen Verl.

München - Dreier in Zwickau. Dreier gegen Lautern. Und gegen den SC Verl? Alle Neune! "Der nächste Schritt für die Mannschaft ist es, auch wenn du etwas zu verlieren hast, zu performen", wusste Sport-Boss Günther Gorenzel schon vor Anpfiff: "Wenn du ganz vorne angreifen willst, musst du auch in Spielen wie heute, wo jeder erwartet, dass es bereits nach 20. Minuten 2:0 steht, auch hier besonnen herangehen und an deine Stärken glauben."

Achtung, Ironie: Die Sechzger ließen sich für die besagte 2:0-Führung doch dreisterweise knapp 30 Minuten Zeit. Dafür war ein Treffer schöner als der andere: Zuerst knipste Merveille Biankadi nach präziser Deichmann-Flanke mit einem Scherenschlag-Volley zur umjubelten Führung (25.). "Das Tor kann man Weltklasse nennen", adelte der verletzte Löwe Daniel Wein seinen Kollegen am Mikrofon von "Magenta Sport".

TSV 1860 kann auch unter Druck Gas geben - und siegen

Doch es kam noch besser: Top-Torjäger Marcel Bär ließ sich nach einem Solo nicht zwei Mal bitten, zielte mit dem Außenrist an den Innenpfosten und brachte 1860 schön wie komfortabel in Front (29). Sechzig zum VERLieben!

Mit dem anfangs hochklassigen 2:0 (2:0) des TSV 1860 gegen Drittliga-Kellerkind Verl hat die Mannschaft von Trainer Michael Köllner unter Beweis gestellt: Sie kann auch unter Druck Gas geben - und siegen. Dabei mussten die Köllner-Kicker durchaus eine sanfte Sturm- und Drangphase der Gäste überstehen, bevor die Löwenparty ihren Lauf nahm.

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Die Chronologie der Sechzger-Chancen: 10. Minute: Starke Einzelaktion von Erik Tallig auf der rechten Seite, Hereingabe zu Torjäger Marcel Bär, dessen gekünstelter Hacken-Abschluss im Toraus landete. 20. Minute: Wachmacher von Quirin Moll, der aus der zweiten Reihe abzog und nur knapp scheiterte. Dazwischen hatte Verl durchaus viel Ballbesitz, konnte die engmaschige Abwehr des TSV aber kaum knacken. Und wenn, dann war Torhüter Marco Hiller das ein oder andere Mal zur Stelle.

Sechzig lässt im zweiten Durchgang nach, doch die Abwehr hält Stand

Was folgte, waren die beide traumhaften Treffer der Herren Biankadi und Bär. Das Halbzeit-Fazit von Ikone Bernhard Winkler: "Wir führen 2:0 verdientermaßen, wir haben zwei tolle Tore gesehen. Kann so weitergehen!" Und es ging furios weiter, zum Leidwesen der Löwen aber nicht erfolgreich: Zuerst vergab Bär allein vor Keeper Thiede, Kapitän Stefan Lex ballerte im Nachfassen drüber (48.).

Das Team von Sechzigs Aufstiegsheld Aaron Berzel, der inzwischen zum Wandervogel geworden ist, rannte auch im zweiten Durchgang immer wieder an. Zumeist blieb die TSV-Abwehr erster Sieger, doch ein Ochojski-Schuss schlug nur knapp neben dem Kasten an der Bande ein (58.). Während mancher 1860-Fan zwar ob eines ausgiebigen Fehlpass-Festivals murrte, hielt Sechzigs Abwehrverbund weiter Stand. Nicht mehr ästhetisch zwar, aber effektiv.

Aufstieg? Günther Gorenzel schlägt forsche Töne an

Auffällig: Köllner vertraute auch dem zweiten Anzug, wechselte Lex, Neudecker, Tallig und Bär vorzeitig aus. Köllners Urteil: "Wir haben in der ersten Halbzeit den Grundstein gelegt, in der zweiten ging's nur darum die Null zu halten."

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Der Blick auf die Tabelle sieht für den TSV, zumindest vor den Duellen der Konkurrenz, doch sehr freundlich aus: schon Rang sechs und nur noch zwei Zähler Rückstand auf Relegationsrang drei. "Vom Aufstieg spricht bei uns keiner", versicherte Wein, doch er hatte sich getäuscht: Das Aufstiegs-Schlusswort gehörte Gorenzel, der ungewohnt forsche Töne anschlug: "Wir haben den Riesen-Vorteil, dass wir noch gegen alle Mannschaften vor uns spielen, haben das Ding selber in der Hand."

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7 Kommentare
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  • Schwellenfuzzi am 06.03.2022 20:04 Uhr / Bewertung:

    Ich kann die Sichtweise von Herrn Gorenzel nicht nachvollziehen, wie er darauf kommt, dass 60 bezüglich der Aufstiegsränge alles selber in der Hand hat. Besser wäre es gewesen, mit Aussagen darüber abzuwarten, bis der komplette Spieltag gelaufen ist. Der Abstand auf den Tabellendritten Eintracht Braunschweig beträgt nunmehr 5 Punkte, weiterhin haben sie noch ein Spiel weniger und die weitaus bessere Tordifferenz.
    Fakt ist, dass 60 nichts selber in der Hand hat, sondern auf Ausrutscher der Spitzenmannschaften hoffen muss. Leider wurden durch die vier grottenschlechten Leistungen mit den unnötigen Niederlagen gegen TGM und Halle die guten Möglichkeiten vergeben.

  • Radio Pähl am 05.03.2022 11:12 Uhr / Bewertung:

    Klar hat er recht der Gorenzel! 1860 hat es selber in der Hand!
    Jetzt besteht nur wieder die Gefahr, dass einige Spieler wieder die Bremse reinhauen! Weil sie geau wissen, wenn die Löwen aufsteigen, dann gibt es neue Spieler und dann sind sie weg von den fetten Löwen-Fleichtöpfen und müssen sich was neues in der 3. Liga suchen!!

  • Heinrich H. am 05.03.2022 08:17 Uhr / Bewertung:

    Wenn der Sportchef Gorenzel das wirklich so gesagt hat, wir haben den Aufstieg selber in der Hand, dann Frage ich mich schon, wo sein Realitätssinn bleibt ?? Wir haben gar nichts in der Hand, auch wenn wir alle noch Ausstehenden Spiele gewinnen, leider !!! Denn das würde voraussetzen, das ander Vereine viele Spiele verlieren, w i r haben es selber nicht mehr in der Hand, auch leider !!!!!

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