Zoff um Auswärtstickets beim TSV 1860: Wohl kein General-Boykott der HFC-Fans

Zu hohe Ticketpreise, keine Tageskasse: Die Fans des Halleschen FC sind sauer auf den TSV 1860 und hatten zuletzt aufgerufen, am Freitag auch ohne Ticket nach München zu reisen. Nach AZ-Informationen sollen zumindest ein paar HFC-Fans vorhaben, als Ticketzahler ins Stadion zu kommen.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
32  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Drittklassiger Fußball zu erstklassigen Preisen!" - die HFC Fans protestieren am vergangenen Freitag im eigenen Stadion gegen Sechzigs Preispolitik.
"Drittklassiger Fußball zu erstklassigen Preisen!" - die HFC Fans protestieren am vergangenen Freitag im eigenen Stadion gegen Sechzigs Preispolitik. © IMAGO/nph / Rojahn

Halle/München – Am Freitag empfängt der TSV 1860 den Halleschen FC (19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) im Grünwalder Stadion. Wie viele Fans der Gäste anwesend sein werden, ist noch nicht ganz klar. Die sind nämlich mächtig sauer über den Kartenverkauf der Münchner. Zum einen, weil der Stehplatz im Gästeblock für 17,50 Euro der teuerste der Liga ist, zum anderen, weil die Karten nur über einen Vorverkauf in Halle erhältlich sind und es keine Tageskasse gibt. 

1860: Keine Tageskasse für Gästefans im Grünwalder Stadion

Die HFC-Fans hatten ihrem Unmut darüber bereits vergangenen Freitag bei der Partie gegen den VfB Oldenburg (2:0) im Leuna-Chemie-Stadion mit Spruchbändern Ausdruck verliehen. In dieser Woche hat der HFC-Fankurvenrat mit einer öffentlichen Stellungnahme unter dem Titel "Gäste in München nicht erwünscht!?" noch einmal nachgelegt und Sechzig direkt zum Handeln aufgefordert: "Wir fordern den TSV 1860 München auf, am Freitag eine Tageskasse für Gästefans zu öffnen, um somit sämtlichen anreisenden HFC-Fans den Zugang zum Spiel zu ermöglichen – auch den kurzentschlossenen!" 

Bei noch nicht ausgeschöpften zehn Prozent Gäste-Kontingents sei das Fehlen einer Tageskasse für auswärtige und kurzentschlossene Fans ein Problem. Die eigenen Fans wurden angehalten, "auch ohne Karte nach München zu reisen!"

"Tageskassen immer & überall!!", fordern die HFCer.
"Tageskassen immer & überall!!", fordern die HFCer. © IMAGO/Gabor Krieg

Nach AZ-Informationen soll es aktuell aber zumindest rund 300 Fans aus Halle geben, die sich dazu entschlossen haben, ihre Mannschaft trotz der angeprangerten Umstände im Grünwalder zu unterstützen. Ob andere Fans ohne Ticket den Weg nach München auf sich nehmen, ist noch nicht klar. Sie dürften es aber schwer haben, ins Stadion zu kommen. Eine Tageskasse gibt es nicht, die nicht im Vorverkauf abgerufenen Gasteplätze bleiben leer. 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

HFC-Fanclubs: "TSV 1860 München mit Abstand auf Platz 1 der übertriebenen Preise"

Zu den Ticketpreisen hatte der Zusammenschluss aus 29 HFC-Fanclubs zuvor noch geschrieben: "Mit 17,50 € für einen Stehplatz in der 3. Liga gehört der TSV 1860 München mit Abstand auf Platz 1 der übertriebenen Preise! Damit wird eine Tür aufgestoßen, die für uns schnell wieder geschlossen gehört." Fußball müsse weiterhin für jedermann bezahlbar bleiben. Vor allem, weil man beim anderen Münchner Verein von der Säbener Straße bereits für 15 Euro Erstliga-Fußball zu sehen bekomme. Auch die Sitzplatzkarten seien zehn Euro teurer als die für Heimfans. "Dieser Preispolitik gilt es in der Zukunft die rote Karte zu zeigen!", hieß es in dem Statement. 

Am Freitagabend werden die Verantwortlichen der Sechzger wohl den Gästeblock im Blick haben. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
32 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Dr. Schönfärber am 19.08.2022 15:14 Uhr / Bewertung:

    Es geht um den reinen Eintrittspreis, der ist einfach zu hoch. Was hat der MVV damit zu tun?
    Einen Preisaufschlag dafür wo sehr viele den MVV doch gar nicht nutzen.

  • glooskugl am 19.08.2022 08:27 Uhr / Bewertung:

    Generell ist der Stehplatz mit 35 Mark sehr happig. Der Euro verschleiert den gefühlten Preis erheblich. Die Wirte haben das in der Vergangenheit ausgenutzt. Stadion und essen gehen ist für mich tabu. Nicht dass ich es mir nicht leisten könnte aber gefühlt kommt man sich bei mancher Preisgestaltung vor wie im Bordell. Wer mit Euro aufgewachsen ist ,hat dieses Gefühl ja nicht...

  • MichiK am 19.08.2022 10:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Liebe glooskugl,
    ich (Bj. 1970) bin auch noch mit der DM aufgewachsen. Aber jetzt nach gut 20 Jahren immer noch in DM zurückzurechnen um Preise zu Vergleichen funktioniert halt einfach nimmer, weil in den letzten 20 Jahren alles teurer geworden ist. Superbenzin hat 2002 im Durchschnitt auch ca. 1,10 € gekostet und wo war der Preis im Februar 2022 (vor der Ukrainekrise)? Bei ca. 1,75 €, also ca. 60% teurer. Und auf der anderen Seite: Rechnen Sie doch mal Ihr jetziges Einkommen in DM um. Dann werden Sie feststellen, dass es dort auch eine Steigerung im Vergleich zu 2002 gegeben hat. Und wenn man es richtig machen will, muss man die Eintrittspreise ins Verhältnis mit dem Einkommen setzen und die Teuerungsrate der letzten 20 Jahre noch mit einberechnen. So wie Sie es darstellen, machen es alle, die der "guten alten Zeit" nachhängen. Aber "früher war früher" und "heute ist heute".

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.