Zahnlose Löwen: Problemzone Mittelfeld
München - Trainer Ricardo Moniz ist nicht zufrieden. Nach jedem Spiel muss er gebetsmühlenartig wiederholen, woran es gelegen hat, dass die Löwen das Spiel nicht wie gewollt dominieren konnten. "Zu weit weg", "kein Druck", "fehlende Aggressivität" - es läuft immer auf das Gleiche hinaus.
Die Löwen nehmen den Kampf in der entscheidenden Zone des Spielfelds nicht an, lassen sich den Schneid abkaufen. Auf St. Pauli, beim bislang einzigen Sieg, stimmte zumindest die Laufbereitschaft. Doch selbst die ließ gegen im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt wieder zu wünschen übrig.
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"Die Mannschaft war nicht frisch, das hat man gesehen", gab Moniz am Montag zu. Kritik an einzelnen Spielern will er hingegen nicht gelten lassen. Der Niederländer ist sich sehr wohl bewusst, dass sich die Kritik vor allem an den Spaniern Ilie Sanchez und Edu Bedia sowie am Brasilianer Leonardo festmacht.
Entsprechend vorbereitet kam er zur Pressekonferenz. "Sanchez ist der drittstärkte Sechser der Liga", sagte Moniz und zog einen gelben Post-it aus der Hosentasche. "Roger 64%, Fürstner 63%, Sanchez 62%", las er vor und gab die Zweikampfwerte der drei besten Sechser der Zweiten Liga preis.
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"Ich als Trainer muss meine Spieler schützen", fuhr Moniz fort. Was aber nicht heißt, dass er sich der Probleme nicht bewusst ist. "Ilie ist intelligent, er tut alles für den Fußball. Aber er muss sich in seiner Führungsrolle noch steigern."
Auch Leonardo, gegen Ingolstadt lustlos, habe noch viel Luft nach oben. Das liegt vor allem an der Art des Brasilianer. "Leo ist introvertiert. Aber Spieler müssen Initiative zeigen. Rubin (Okotie) macht auch Fehler, aber er ist präsent auf dem Platz."
Präsenz auf dem Platz - das geht gerade einigen Neuzugängen noch ab. Moniz fordert Geduld ein, fordert Verständnis für die Umstellung auf die Zweite Liga. Aber er weiß auch, dass sich das schnell ändern muss. "Wenn ein Spieler nicht präsent ist, geht das nicht. Dann wird es schmerzhaft."
Schmerzhaft für den Spieler, vor allem aber für Verein und Fans.
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