Wolfram und die Löwen-Erlösung: "Versuche, solche Abpraller zu ergaunern"
Ingolstadt – Es war ein Moment, wie ein einziges Statement gegen die Löwen-Krise. Nach fünf Minuten fasste sich Maximilian Wolfram ein Herz und nagelte den Ball humorlos in den rechten Winkel zur ersten Sechzig-Führung dieser Drittligasaison. Der Torschütze jubelte energisch. Hinter ihm explodierte der Münchner Block, sodass man für einen Moment vergessen konnte, wer hier eigentlich das Heimspiel hat.
Wolfram erleichtert: "Wer draußen alles mitgelitten hat..."
"Man braucht nicht drumherum zu reden. Wir wussten alle, worum es hier geht. Die ersten drei Spiele waren von uns nicht die besten. Aber wir haben uns nie aufgegeben. Wir haben gefightet bis zum Geht-nicht-mehr, auf der Bank, wer draußen alles mitgelitten hat. Wir haben jeden Ball und jeden Gegenspieler angeschrien. Chapeau, so kann es weitergehen", lobte der Neuzugang bei "Magenta Sport".
Gewusst hatte Wolfram von seinem Glück im Vorfeld des Führungstreffers nichts. "Ich versuche immer, solche Abpraller zu 'ergaunern'. In der Situation hat es überragend geklappt. Ich bin froh über mein erstes Saisontor."
Ein Sieg, in erster Linie für die Mannschaft
Nach fast einer Stunde bot sich dem FCI, in Person von David Kopacz, die Riesenchance zum Ausgleich (57.). Keine zehn Minuten später erhöhte Julian Guttau für die Löwen – auf Vorlage von Wolfram (64.). Zwar verkürzte Pascal Testroet vom Punkt (86.). Sechzig brachte den Erfolg jedoch ins Ziel. Ein Sieg, in erster Linie für die Mannschaft: "Wir opfern uns jedes Training auf. Wir geben jedes Mal Gas, heute waren es 30 Grad, es ging nur um die drei Punkte, egal wie."
Mit dem ersten Saisonsieg gibt Sechzig den letzten Tabellenplatz an Waldhof Mannheim ab. In der roten Zone stecken sie aber noch immer. Den nächsten Schritt können die Münchner nach der Länderspielpause gehen. Dann nicht nur in einem vermeintlichen, sondern einem tatsächlichen Heimspiel, gegen Dynamo Dresden.