TSV 1860: Bitte wenden! Giannikis will die Trendwende in Ingolstadt schaffen
München - Es gibt Spiele, die sind prädestiniert dafür, einen Stotterstart vergessen zu machen. Das Spiel am Samstag (14.03 Uhr) im Audi-Sportpark ist so eines. Denn in Ingolstadt erwartet der TSV 1860, wie schon in den Jahren zuvor, über 5000 Sechzig-Fans.
Giannikis: "Wir müssen anfangen zu punkten"
Kurzum: Das Auswärtsspiel, es wird zum Heimspiel. Und wenn es schon nicht mehr auf dem Giesinger Berg mit Punkten klappt, dann kann man das Punkte-Blockiersystem vielleicht in der Audi-Stadt lösen. Also, liebe Löwen: Bitte wenden! Das fordert auch Sechzigs Fahrlehrer Argirios Giannikis von seinen Schützlingen. "Wir müssen anfangen zu punkten. Wir müssen das Spiel so bestreiten, dass wir es auch gewinnen", wurde der Deutsch-Grieche vor dem Spiel auf AZ-Nachfrage deutlich.
Aus dem Löwen-Null-Pun(k)to soll wieder ein sportlicher Dreier-Löwe werden, auch wenn das nicht gerade einfach wird. Zwar hat die Mannschaft von Trainerin Sabrina Wittmann keinen "Vorsprung durch Technik", aber einen "Vorsprung durch Punkte". Die Ingolstädter fuhren bereits zwei Siege ein, verloren nur das Derby in Unterhaching (1:2). "Für uns ist es wichtig, dass wir uns nicht von unseren Siegen oder Niederlagen blenden lassen", sagte Wittmann vor dem Duell mit 1860. "Bei uns steht der Prozess im Fokus."
TSV 1860 erwartet kampfbetontes Spiel in Ingolstadt
Dieser ist bei den Schanzern schon deutlich weiter als an der Grünwalder Straße 114. Wohl auch deshalb warnte Giannikis seine Mannen davor, erneut unter die Räder zu kommen: "Ich erwarte ein kampfbetontes Spiel. Sie haben eine sehr intensive Spielweise in ihrem 4-2-2-2-System mit tiefen Laufwegen", so der Franke. "Sie sind sehr variabel in dem, was sie spielen, aber doch zielstrebig." Kurz gesagt: Es ist genau das, was sich Giannikis von seiner Mannschaft seit Wochen wünscht.
Damit ihm dieser Wunsch möglichst gegen den FCI erfüllt wird, hat sich der Coach nach dem Pleiten-Hattrick nochmal auf die Suche nach System-Fehlern gemacht. "Es hakt an der Übertragung vom Training ins Spiel. Dieser Schritt müsste schon längst da sein", resümierte der 44-Jährige. Eine volle Tankladung und ausreichend PS hätten seine Spieler nämlich. "Willen fehlt der Mannschaft überhaupt nicht", betonte Giannikis. "Auch laufen kann die Mannschaft und fit ist sie auch."

Giannikis wird deutlich: "Müssen giftiger und zielstrebiger werden"
Einen Beweis lieferte Giannikis, der sich laut eigenen Angaben nicht mit der Kritik an seiner Person befasst, hinterher. Seine Mannschaft sei bei der 1:3-Pleite gegen Viktoria Köln über 130 Kilometer gelaufen, deutlich mehr als die Gäste. Dass die wichtigste Statistik, nämlich die der Tore, aber in allen drei Partien gegen den Löwen sprach, musste der Sechzig-Coach trotzdem einräumen: "Wenn man sieht, dass wir aus 19 Chancen zwei Tore erzielen, dann weiß man, dass man im Strafraum giftiger und zielstrebiger werden muss."
Deshalb habe man in den vergangenen Tagen in Giesing eifrig an der Verbesserung der Abläufe geschraubt, viele Einzelgespräche geführt. Immerhin will man den Fans nicht das nächste Pfeifkonzert oder gar "Trainer raus"-Rufe entlocken. "Wir stehen in der Verantwortung, dass der Funke vom Platz auf sie überspringt", betonte Giannikis. Denn eines ist auch klar: Gelingt den Münchnern die Wende gegen den FCI nicht, könnte die Stimmung im Löwen-Lager endgültig kippen und womöglich dazu führen, dass Giannikis die Fahrerlaubnis entzogen wird. Und das nicht wegen zu vielen Punkten.
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