"Wir brauchen jetzt aber auch nicht durchdrehen": Mölders drückt auf die Euphorie-Bremse
München - Perfekte Woche für den TSV 1860! Nach dem 1:0-Coup im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 am Dienstag folgte am Wochenende die nächste Gala, diesmal in der 3. Liga. Zuhause konnten Mannschaft und Fans einen 6:0-Sieg gegen den SC Freiburg II feiern. Sechs Treffer, kein Gegentor – es war der bislang höchste Sieg der Sechzger in der 3. Liga.
Ist der Knoten beim TSV 1860 jetzt endlich geplatzt? Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen in der Liga (davon sechs Mal 1:1), haben die Löwen gegen die Breisgauer gezeigt, dass sie doch noch gewinnen können – und wie!
Mölders: "Ganz, ganz wichtiger Sieg" gegen Freiburg II
"Wenn man so lange nicht gewonnen hat, dann zählen nur Ergebnisse. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass der Gegner mit jedem Tor weniger Lust hatte", sagte Sascha Mölders, der Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0, nach dem Spiel. "6:0 auf der Anzeigetafel liest sich natürlich super. Wir hätten heute aber genauso ein 1:0 genommen."
Mölders zufolge konnte die Mannschaft den Schwung vom Sieg gegen Schalke mitnehmen, jedoch sei die Liga "natürlich wichtiger" als der DFB-Pokal. Auch deshalb sprach der 36-Jährige von einem "ganz, ganz wichtigen Sieg". Gleichzeitig drückte der Alphalöwe aber auch gehörig auf die Euphorie-Bremse: "Wir brauchen jetzt aber auch nicht durchdrehen, nur weil wir einmal 6:0 gewonnen haben."
Das nächste Spiel beim VfL Osnabrück (aktuell Tabellenfünfter, d. Red.) werde "brutal schwer", so Mölders. "Wir wissen, dass wir viel verschenkt haben durch die ganzen Unentschieden. Andererseits gibt es natürlich auch viele Mannschaften, die es nicht geschafft haben, uns zu schlagen. Wir sagen jetzt nicht, dass wir zur großen Aufholjagd blasen."
TSV 1860: Aktuell mehr Jäger als Gejagter
Ohnehin scheinen sich die Löwen aktuell in der Rolle der Jäger deutlich wohler zu fühlen. "Die Gegner dürfen uns weiterhin gerne unterschätzen", sagte Doppeltorschütze Stefan Lex. "Wir gehören vom Leistungsvermögen sicher nicht dort hin, wo wir momentan stehen. Es ist ok, wenn die anderen nicht alle aufhorchen, wenn sie unseren Namen hören."

Nach dem Sieg gegen Freiburg stehen die Sechzger nun auf dem 13. Tabellenplatz, die zuletzt aufsteigende Form der Mannschaft hat Marcel Bär, ebenfalls Torschütze gegen Freiburg, zufolge auch psychologische Gründe. "Fußball spielt sich im Kopf ab. Dass wir Qualität haben und alle kicken können, das weiß glaube ich jeder. In den letzten Wochen hat der Kopf einfach auch nicht mitgespielt", sagte der Angreifer nach dem 6:0.
Bär: "So kann es weitergehen!"

Schon gegen Saarbrücken (1:1) habe die Mannschaft laut Bär gezeigt, dass sie drauf habe und auch gegen Schalke habe man ein gutes Spiel gemacht. "Wenn man so spielt, dann fühlt sich Fußball auf einmal so leicht an. So kann es weitergehen!"