Wie Meisterlöwe Peter Grosser Deutschland zur WM brachte
Gerade mal zwei Länderspiele machte Peter Grosser, Kapitän der Meistermannschaft des TSV 1860. Und das, obwohl er einer der talentiertesten Mittelfeldspieler seiner Zeit war. Sein erstes Spiel war gleich ein Entscheidendes.
München - Peter Grosser war in den Sechziger Jahren einer der talentiertesten Mittelfeldspieler Deutschlands. Der Kapitän der Meistermannschaft des TSV 1860 wurde in einem Atemzug genannt mit Helmut Haller, Günter Netzer und Wolfgang Overath. Dennoch machte Grosser nur zwei Länderspiele - ganz schuldlos ist er daran nicht. Hier erinnert sich Grosser an sein Länderspieldebüt.
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Peter Grosser: „Am 26. September 1965 ging es für uns in Stockholm im letzten Qualifikationsspiel um die Teilnahme zur WM 1966 in England. Ein Unentschieden hätte uns nicht gereicht. Ausgerechnet in jenem Spiel kamen Franz Beckenbauer und ich zu unserem Länderspiel-Debüt; Netzer, Haller und Overath waren aus vielerlei Gründen nicht dabei. Ich habe kein sehr gutes Spiel gemacht damals, aber habe doch meinen Teil beigetragen. Vor dem 2:1 überlief ich meinen Gegenspieler und zielte aufs lange Eck. Der Torhüter konnte den Ball nur prallen lassen, Uwe Seeler schob den Ball dann hinein. Bundestrainer Helmut Schön umarmte mich, versprach mir weitere Nominierungen. Doch gegen Österreich saß ich dann nur auf der Bank, dann durfte ich noch ein Spiel gegen Nordirland machen, dann war ich wieder draußen. Ich hab’ mir dann gedacht, der Schön kann mich gern haben und bin vor der WM in den Urlaub gefahren. Schön rief noch an, er wollte mich umstimmen und zum Lehrgang einladen. Aber ich bin stur geblieben. Im Nachhinein war dies vielleicht ein Fehler.“