"Wichtig, dass man sich nicht ablenken lässt": Kicker des TSV 1860 haben Maß-Verbot auf der Wiesn
München - O'zapft is, heißt es am Samstag wieder auf der Theresienwiese. Und auch die Löwen lassen es sich trotz jüngster Negativserie nicht entgehen, einen Abend auf dem Oktoberfest zu genießen.
Dafür braucht es natürlich das passende Outfit. Deshalb ging es für Löwendompteur Maurizio Jacobacci (60) und seine Neuzugänge zur traditionellen Trachtenanprobe.
Maurizio Jacobacci über die Wiesn: "Wichtig, dass man sich nicht ablenken lässt"
"Die Hose sitzt gut", erklärte der Sechzig-Coach, der sich das erste Mal in Lederhose, Hemd und Weste geschmissen hatte. "Den Löwen haben wir auf dem Oberschenkel. Das soll uns immer erinnern, für wen wir spielen und was für eine wichtige Aufgabe wir haben." Bevor es am Dienstag nämlich aufs Oktoberfest geht, tauscht Jacobacci die Lederhose nochmal in den Trainingsanzug.
Denn am Samstag steht für den TSV 1860 das bayerische Derby gegen den FC Ingolstadt an. "Es ist wichtig, dass man sich von diesem Event nicht ablenken lässt, dass man noch den Fokus auf das Wesentliche hat und das sind unsere Spiele", so der Italo-Schweizer. Geht es nach Jacobacci, sollen die Löwen gegen die Schanzer nach drei Niederlagen zurück auf die Erfolgspur: "Unsere Pflicht ist es, alles in die Waagschale zu werfen. Wir wollen auf den Platz gehen, um zu gewinnen."
Valmir Sulejmani will sich lieber auf dem Platz als im Bierzelt in einen Rausch spielen
Da passt es doch ganz gut, dass seine Spieler wie Valmir Sulejmani (27) scheinbar nicht die größten Wiesngänger sind. "Generell war ich bisher nicht der Typ dafür", sagte der Neuzugang vom kommenden Sechzig-Gegner. Außerdem hat Sulejmani derzeit keinen Grund zu feiern, denn bei ihm läuft es alles andere als rosig.

In der Liga kommt der Stürmer erst auf 118 Einsatzminuten. Dabei blieb ihm der erste Drittliga-Treffer im Sechzig-Leiberl noch verwehrt. Das ist zu wenig für Sulejmani: "Ich bin nicht so zufrieden. Da bin ich ehrlich." Deshalb will sich der Kosovare lieber auf dem Platz als im Bierzelt in einen Rausch spielen.
TSV 1860: Sechzig-Kicker haben Maß-Verbot auf der Wiesn
Den können sich die Löwen-Kicker am Dienstagabend auch gar nicht antrinken. Grund: Eine Maß dürfen sich Fabian Greilinger, Marco Hiller und Co. am Dienstag nicht bestellen. "Das geht natürlich nicht", erklärte ihr Chefcoach. Bedeutet: Maß-Verbot auf der Wiesn.
Und das, obwohl die Maß doch zum Oktoberfest wie die Tracht gehört. Doch ganz ohne Bier müssen seine Spieler nicht auskommen. "Sie werden sicher einen Schluck Bier trinken können. Bier nach dem Spiel hat nie geschadet", musste Jacobacci dann doch zugeben.

Sollte der TSV 1860 gegen den FCI wieder an die Auftritte aus den ersten beiden Ligaspielen anknüpfen, ließ der Löwendompteur nach dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" sogar eine kleine Hintertür für einen zweiten Besuch auf der Wiesn auf. "Es kann auch förderlich sein für den Teamspirit einen Abend als Team dorthin zu gehen. Aber die Mannschaft weiß schon, davor muss sie liefern, bevor sie vielleicht etwas zurückbekommt."
Denn eine Spaßbremse ist der gebürtige Berner keinesfalls. "Nicht, dass ich einer bin, der nicht mal auf die Pauke hauen kann", so Jacobacci. Ob der 60-Jährige das am Dienstag mit einem Sieg im Gepäck unter Beweis stellt, wird sich zeigen.