Wettberg über 1860: "Brauchen weitere Investitionen!"

München - Der TSV 1860 reagierte am Mittwoch auf einen Medienbericht, wonach dem Verein "Punktabzug" drohe. "Inhaltlich und sachlich falsch" nannte 1860-Geschäftsführer Markus Rejek in einer Pressemitteilung dieses Gerücht.
Die Löwen sind zuversichtlich, bis zum Frist-Ende am 31. Dezember die Auflage der Deutschen Fußball Liga zu erfüllen. Demnach muss der Verein seine finanzielle Situation verbessern - die Löwen sind auf Gesellschafter Hasan Ismaik angewiesen.
Wettberg fordert: "Wir brauchen weitere Investitionen!"
Dessen Darlehen sollen in eine andere Form, in Genussscheine, umgewandelt werden. Gespräche darüber wird es mit ihm wohl geben, wenn er das Pokalspiel gegen den VfL Bochum am Mittwoch (20.30 Uhr, im AZ-Liveticker) besucht.
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Der ehemalige Vize-Präsident der Löwen, Karsten Wettberg, ist im Gespräch mit der AZ zuversichlich, dass Ismaik der Umwandlung in Genussscheine zustimmt. Doch darüber hinaus betont Wettberg: "Wir bauchen weitere Investitionen!"
Wie Möhlmann: Wettberg hält nichts von Verpflichtung vereinsloser Spieler
Die Löwen haben Schulden, werden aber einerseits durch Ismaik finanziell am Leben gehalten. Ist der TSV 1860 damit finanziell prekär oder solide aufgestellt? "Das hält sich die Waage", sagt Wettberg. Doch dass Ismaik den Löwen über die Umwandlung hinaus nicht hilft, sorgt für Unverständnis bei dem ehemaligen Vize-Präsidenten: "Wenn ich Investor wäre, hätte ich schon lange mehr investiert."
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Im Winter brauche es neue Spieler, so Wettberg. Doch dafür muss Geld in die Hand genommen werden. Wie auch Löwen-Trainer Benno Möhlmann hält Wettberg nichts davon, vereinslose Spieler zu diesem Zeitpunkt einzustellen: "Es gibt Gründe, warum ein Spieler seit einem halben Jahr arbeitslos ist."
Verstärkungen im Sommer "wären klüger und billiger gewesen"
Der derzeitige Spielerkader sei "das sportliche Erbe von Poschner." Gerhard Poschner, der ehemalige Sportchef der Löwen, stellte die Löwen im vergangenen Sommer auf. "Möhlmann muss die sportliche Suppe jetzt auslöffeln“, erklärt Wettberg gegenüber der AZ.
Er bilanziert: "Es wäre klüger und billiger gewesen, die Mannschaft nach dem Klassenerhalt zu verstärken. Im Winter sind Spieler wesentlich teurer als im Sommer." Doch Verstärkungen wurden im vergangenen Sommer nur bedingt geholt. Im Winter ist Nachholbedarf.
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Deshalb müsse der aktuelle Sportchef Oliver Kreuzer "seine sportliche Kompetenz nutzen." Schließlich habe man nun "endlich sportliche Kompetenz", die man "in zwei Jahren zuvor in keinster Weise hatte." Die neue Kompetenz um Möhlmann und Kreuzer, von der Wettberg spricht, soll genutzt werden um "Führungsspieler" zu holen, "die die anderen mitreißen." Doch dafür braucht es Geld. Und damit weitere Investitionen von Ismaik.