Wettberg: Deutliche Kritik an Poschner-Transfers

1860-Kult-Trainer Karsten Wettberg kritisiert bei Blickpunkt Sport die Einkaufspolitik von Löwen-Sportchef Gerhard Poschner. "Er trägt eindeutig die Hauptschuld"
von  AZ
Hat eine klare Meinung dazu, wo die Schuld für die vermurkste Saison der Löwen zu suchen ist: 1860-Kult-Trainer Karsten Wettberg.
Hat eine klare Meinung dazu, wo die Schuld für die vermurkste Saison der Löwen zu suchen ist: 1860-Kult-Trainer Karsten Wettberg. © Rauchensteiner/Augenklick

München - 0:2 beim Karlsruher SC, Tabellenplatz 16 - die Löwen müssen in die Relegation. Die Saison ist für die Elf von Trainer Torsten Fröhling also noch nicht zu Ende. Die Aufarbeitung der Missstände, die den TSV 1860 überhaupt erst an den Rand des Abgrundes zur Dritten Liga gebracht haben, lässt daher weiter auf sich warten.

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Allerdings häufen sich wütende und enttäuschte Stimmen im Lager der Ex-Löwen. Kult-Trainer Karsten Wettberg war am Sonntagabend nach der Löwen-Pleite zu Gast bei der BR-Sendung "Blickpunkt Sport". Dort legte der Mitorganisator des Benefizspiels für Olaf Bodden los: Er hat für die missliche Lage der Löwen in erster Linie einen Verantwortlichen ausgemacht: "Gerhard Poschner trägt eindeutig die Hauptschuld. Er war Profi, er hat aber sicher die Zweite Liga nicht gekannt", sagte Wettberg - auch aus persönlicher Enttäuschung?

Poschner habe sich gegenüber Leuten, die "mit dem Herzen beim Verein sind", wie Wettberg selbst einer ist, als beratungsresistent erwiesen. Wettberg weiter: Die Mannschaft ist völlig verkehrt zusammengestellt. Wo ist die Hierarchie, die man zum Erfolg dringend gebraucht hätte? Man hätte den Kader einigermaßen zusammenhalten sollen und mit vier Topleuten verstärken müssen – für das selbe oder weniger Geld", sagte der Ex-Trainer und verwies dabei auf die Unterstützung von Investor Hasan Ismaik: "Es wurde ja gutes Geld vom Investor ausgegeben. Wir sind nicht das Schlusslicht, was das Wirtschaftliche betrifft. Wir waren im oberen Drittel."

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Einen anderen Verantwortlichen nimmt Wettberg dagegen in Schutz: Torsten Fröhling. "Er hatte keinerlei Schuld an der Zusammenstellung der Mannschaft. Er hat erkannt, dass man kaum offensiv Fußball spielen kann, sondern nur Konterfußball." Wie weit die sportliche Löwen-Krise reicht, zeigt sich nach den beiden Relegationsspielen am 29. Mai und 2. Juni gegen Drittligisten Holstein Kiel. Sicher ist nur: Danach wird es, wie Löwen-Präsident Gerhard Mayrhofer ankündigte, eine schonungslose Analyse der Katastrophen-Saison geben.

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