Wende oder Krise: Der TSV 1860 muss in Buchbach den Umschwung schaffen

In der Liga wartet der TSV 1860 nun schon seit sechs Spielen auf einen Sieg. Am Freitag gastieren die Löwen im Viertelfinale des Toto-Pokals bei Regionalligist TSV Buchbach. Die Chance auf das lang ersehnte Erfolgserlebnis - ein Ausscheiden würde die angespannte Lage dagegen deutlich verschärfen.
Bernhard Lackner |
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Der TSV 1860 ist seit Wochen sieglos - am Freitag geht's für die Löwen nach Buchbach.
Der TSV 1860 ist seit Wochen sieglos - am Freitag geht's für die Löwen nach Buchbach. © IMAGO / MIS

München - Ein bisserl ratlos wirkte Michael Köllner schon, als er nach dem neuerlichen Remis gegen die Viktoria aus Berlin (1:1) danach gefragt wurde, wie er und seine Löwen denn endlich aus der aktuellen Durststrecke herauskommen könnten. "Wir brauchen einen Sieg – egal, wie er zustande kommt. Ich würde auch einen mit zwei Fehlentscheidungen vom Schiri unterschreiben", so die simple Antwort des Trainers.

Das 1:1 gegen Aufsteiger Berlin war bereits das sechste sieglose Spiel in Serie. Rechnet man das Weiterkommen im Toto-Pokal dazu, in dem sich die Löwen bei Wacker Burghausen trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung erst im Elfmeterschießen durchsetzen konnten, steht der Zähler schon bei sieben Spielen ohne Sieg. Die Löwen, sie haben das Gewinnen verlernt.

TSV 1860 in Buchbach zu Gast: Verlieren verboten!

Während sich die Liga nach dem vergangenen Spieltag in die Länderspielpause verabschiedet hat, geht es für Sechzig im normalen Wochenrhythmus weiter. Am kommenden Freitag gastiert der Vorjahres-Vierte im Toto-Pokal-Viertelfinale beim TSV Buchbach (19 Uhr/Löwen-TV und im AZ-Liveticker). Gegen den Regionalligist heißt es ganz klar: Verlieren verboten!

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Ein Selbstläufer wird die Partie allerdings keineswegs, wie Sechzig aus eigener Erfahrung weiß. In der Saison 2017/18 gab es für die frisch in die Regionalliga abgestiegenen Löwen in Buchbach schon am 3. Spieltag die erste Saisonniederlage. Eine solche Blamage müssen die Sechzger in der aktuell ohnehin angespannten Situation unbedingt vermeiden, sonst herrscht an der Grünwalder Straße 114 endgültig Krisenstimmung.

Stefan Lex warnt vor Buchbach: "Das ekligste Los"

"Für uns als Auswärtsmannschaft ist es das ekligste Los, Freitagabend dort spielen zu müssen. Das wird sicher eine ganz harte Nummer", weiß auch Stefan Lex, der selbst zwischen 2009 und Winter 2013 für die Buchbacher die Schuhe schnürte. "Trotzdem: Wir sind der Favorit, wollen unbedingt weiterkommen", so die Marschroute des Erdingers.

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Tatsächlich bietet die Partie beim Regionalligisten den Löwen aber auch die Chance, mit einem überzeugenden Sieg endlich wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren. Vor allem in der Offensive – vergangene Saison noch das Prunkstück der Sechzger – krankt es in dieser Saison gewaltig. Chef-Torjäger Sascha Mölders durfte dank seines Abstaubers gegen Berlin immerhin mal wieder jubeln, zeigte sich in den vergangenen Wochen aber trotzdem formschwach und wurde von Trainer Köllner zuletzt sogar auf die Bank verbannt.

Können die 1860-Angreifer in Buchbach Selbstvertrauen sammeln?

Auch Mölders' Offensivkollegen tun sich derzeit enorm schwer. Neuzugang Marcel Bär, der den Löwen-Kapitän eigentlich entlasten soll, konnte seine Torjägerqualitäten bislang nur bedingt unter Beweis stellen und kommt nach zehn Saisonspielen auf gerade einmal zwei Treffer. Dieselbe Ausbeute weist auch Flügelspieler Merveille Biankadi auf. Der Winter-Neuzugang aus der Vorsaison wirkt auch in seiner ersten vollen Spielzeit bei 1860 zwar hochengagiert, in seinen Aktionen aber zu häufig planlos.

Eine unglückliche Figur vor dem Tor gibt seit Monaten auch Stefan Lex ab. Der gebürtige Erdinger wartet trotz Stammplatz nun schon seit 23 Ligaspielen auf einen Treffer. Den letzten erzielte er im Februar beim 3:1-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching. Seither kam lediglich ein Törchen im Toto-Pokal in Burghausen dazu. Zu wenig für den Ex-Bundesligaspieler.

Dem TSV 1860 fehlt die eigene Überzeugung

Nicht nur ihm ist das Selbstvertrauen nach Wochen der überschaubaren Leistungen und ausbleibenden Ergebnissen abhanden gekommen, das zeigte sich zuletzt vor allem im Offensivspiel. "Wenn man etwas kritisch anmerken will: Dann fehlt im Moment etwas die Überzeugung", meinte auch Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kürzlich.

Am Freitagabend haben die Löwen die Möglichkeit, in Buchbach endlich das so lang ersehnte Erfolgserlebnis einzufahren. Wie der Sieg am Ende zustande kommt, wird Trainer Köllner herzlich egal sein. Hauptsache, es ist mal wieder einer.

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