Verlaat schießt den Siegtreffer für 1860 München: Sind die Sturmsorgen vom Tisch?
München – Es war dreckig, es war unübersichtlich, aber am Ende auch völlig egal. Jasper Verlaat schoss den TSV 1860 zum zweiten Saisonsieg gegen den VfB Oldenburg (1:0) und jubelte ausgelassen über seinen Treffer. Am Samstag titelte die AZ noch "Wer schießt jetzt bei 1860 die Tore?". Dass die Antwort, zumindest am Wochenende, in der Innenverteidigung liegt, hätten wohl nur die wenigsten gedacht.
1860-Innenverteidiger Verlaat erzielt erstes Tor für die Löwen gegen Oldenburg
Es lief die 74. Spielminute. Die sechste Ecke für die Löwen war schon auf dem Weg, als abgehakt abgestempelt zu werden. Jesper Verlaat, seines Zeichens Innenverteidiger, groß gewachsen und bei Eckstößen oft an vorderster Front, konnte den ersten direkten Ball nicht erwischen. Doch anstatt sich fix auf den Rückweg zu machen, suchte er im wahrsten Sinne eine zweite Chance, positionierte sich neu – und sollte Recht damit haben! Der zweite Ball fiel ihm mehr oder weniger an die Brust und er erzielte den 1:0 Siegtreffer.
Mit Abwehrspieler-Wissen zum Torschützen bei 1860 München
"Es fühlt sich sehr geil an", sagte der Blondschopf nach dem Abpfiff freudestrahlend. "Natürlich ist es als Verteidiger erst mal die Aufgabe, die Null zu halten. Wenn man dann aber vorne noch das Tor macht und 1:0 gewinnt, umso schöner", so Verlaat. Auch wenn er kein ausgebildeter Stürmer ist: Als Abwehrspieler kennt er die Tricks und Kniffe nach einem Eckball. "Natürlich ist es bei so einer Szene wichtig, die beste Position zu bekommen". Auch sein Chef war zufrieden mit der Leistung. "Heute war es der entscheidende Treffer. Gut, wenn man mit Körperlichkeit und ein wenig Gewalt kommen kann. Er wird sicher in der Saison noch das ein oder andere Tor machen", so Löwen-Trainer Michael Köllner.
Wie ersetzen die Löwen Torjäger Bär?
Doch nur von Innenverteidiger-Toren werden die Löwen ohne Marcel Bär kaum leben können. Sie müssen versuchen, ihren Top-Torjäger zu ersetzen.
Was machten die anderen Spieler aus der Offensive im Spiel gegen den VfB Oldenburg? Albion Vrenezi war bemüht, hatte viele Ballkontakte, doch wirklich Zwingendes sprang nicht dabei raus. Vereinzelt mal ein Ball übers Tor, ansonsten auch viele unsichtbare Phasen von ihm.
Standing Ovations für Skenderovic im Spiel gegen Oldenburg
Etwas spektakulärer machte es da schon Meris Skenderovic. Seine beste Gelegenheit hatte in der 40. Minute: Fast ohne Gegenwehr konnte er sich zum Kopfball hochschrauben, aber auch dieser Ball ging neben das Tor. In der zweiten Halbzeit hätte er sich fast mit einem Seitfallzieher belohnt. Die Löwen-Fans belohnten ihn bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations.
1860 Spieler Boyamba kennt die große Aufgabe
Und sonst? Boyamba kam in der zweiten Halbzeit und machte gut Wirbel. Auch er weiß um die große Aufgabe: "Gerade jetzt, wo uns Cello Bär wegfällt, sind wir alle in der Pflicht, mehr Gefahr in der Offensive auszustrahlen. Dafür haben wir einige Akteure, die das übernehmen können." Bereits am Dienstag können besagte Akteure den nächsten Beweis gegen den SV Meppen liefern.

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