Vallori: "Ich werde immer ein Löwe bleiben"
München - „Ich habe schon eine Gänsehaut, wenn ich nur dran denke.“ Guillermo Vallori, scheidender Innenverteidiger des TSV 1860, begeht am Sonntag gegen den SC Paderborn sein „Abschiedsspiel“. Und das, obwohl er nicht einmal auf dem Platz stehen wird.
Der 33-jährige Routinier wird nach der laufenden Saison in seine Heimat nach Mallorca zurückkehren und sich dort dem spanischen Drittligisten Atlétic Baleares anschließen. „Jeder Abschied hat etwas Trauriges. Es waren viereinhalb Jahre schöne Jahre, ich werde immer ein Löwe bleiben“, sagt Vallori der AZ.
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Zum Einsatz kommt er deshalb nicht, Kapitän Christopher Schindler und Jan Mauersberger in der Innenverteidigung gesetzt sind und sich auch im Kader von Interimstrainer Daniel Bierofka kein Platz für den Routinier gefunden hat. „Klar würde ich gerne ein paar Minuten spielen“, gibt er zu, fügt aber an, wofür ihn die Löwen-Fans neben seinem Kämpferherz lieb gewonnen haben: „Jetzt zählt nicht mein Ego, das muss ich auf der Seite lassen. Es ist ja kein Freundschaftsspiel, wo du sagen kannst, ich spiele 30 Minuten. Nein. Wichtig ist einzig und allein, die Klasse zu halten. Alles andere zählt nicht.“
Letztes Jahr hatte Vallori noch großen Anteil am Klassenerhalt: Sein Treffer beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg brachte wie Wende - und den Einzug in die Relegation. Im selben Spiel riss sich der Profi allerdings das Kreuzband, hielt trotzdem die letzten Minuten durch und musste über ein halbes Jahr pausieren.
Auch, wenn er seinen 96 Spielen (acht Tore) im Löwen-Dress kein weiteres Pflichtspiel mehr hinzufügen kann, wünsche sich Vallori, der vor Anpfiff verabschiedet werden wird, ein versöhnliches Ende: „Ich kann auch so einen guten Abschied haben – mit den Fans privat, und auch mit den Spielern. Die haben sicher irgendwas geplant…“
Und, wie der Abwehrspieler ja bereits betonte, gehe es darum, den Klassenerhalt schnellstmöglich fix zu machen – und nicht über den Umweg Relegation. „Ich habe ja gesagt: Es ist mein letztes Heimspiel – ich hoffe, dass nicht noch eines dazu kommt. Wir müssen gegen Paderborn gewinnen und in der zweiten Liga bleiben. Nicht wie letztes Jahr erst in der letzten Sekunde. Besser, es ist früher Ruhe.“ Dann könnte Valloris Abschiedsfest nahtlos in eine Nichtabstiegsparty übergehen.