Unwürdig, unfähig! Wie die Löwen Bierofka vergrault haben
Trainer kommen und gehen im Profifußball. So läuft das Geschäft. So sind die Spielregeln. Was zählt, sind Erfolg und Leistung. Die Menschlichkeit steht oft hintenan. Der Abgang von Daniel Bierofka beim TSV 1860 ist aber kein "normaler" Abgang aus sportlichen Gründen. Er ist eine Tragödie.
Die Löwen verlieren nicht nur einen Trainer, sie verlieren eine Vereinsikone. Einen Mann, der für seinen Verein mit allem kämpfte, was er hatte. Oft lautstark, nicht selten grantelnd und manchmal vielleicht zu naiv in diesem Haifischbecken. Spielerverpflichtungen, Sponsorenfahrten, verzweifelte Vorträge im Aufsichtsrat – Bierofka setzte sich auf allen Ebenen für Sechzig ein. Auch im Verborgenen, immer ehrlich und loyal.
Was bleibt noch von diesem Klub?
Der Lohn? Einige Vereinsfunktionäre und Strippenzieher bekämpften ihn von innen heraus, da er mit seinen Ambitionen ihre Pläne gefährdete. Jetzt haben sie es endgültig geschafft: Sie haben Bierofka zur Aufgabe gezwungen. Zu einem unwürdigen Abgang, der in aller Deutlichkeit zeigt, wie unfähig dieser Verein agiert: Anstatt alle Kräfte hinter ihrer letzten Identifikationsfigur zu bündeln, vergraulen sie Bierofka – in blinder Wut auf Investor Hasan Ismaik. Man muss sich schon fragen: Was bleibt jetzt noch von diesem einst so stolzen Traditionsklub?
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Kämpfer, Meister, Retter: Daniel Bierofkas Karriere beim TSV 1860