Ungewisse Löwen-Zukunft: Vertragts euch!

Beim halben Löwen-Kader laufen 2016 die Verträge aus. „Wir mussten ja um den Klassenerhalt kämpfen“, sagt Geschäftsführer Basha. Wer unbedingt bleiben muss – und gehen könnte
von  Matthias Eicher
Viele Verträge laufen aus, daher steht die Zukunft manches Löwen-Profis noch in den Sternen: Die Mansnchaft des TSV 1860.
Viele Verträge laufen aus, daher steht die Zukunft manches Löwen-Profis noch in den Sternen: Die Mansnchaft des TSV 1860.

München - Teil eins ist schon erledigt. Die Transferzeit ist vorbei, die Löwen haben sich fünf neue Spieler gekauft (Degenek, Lacazette, Rodnei, Mugosa, Liendl). Erledigt, Haken dran. Doch wer glaubt, dass 1860-Sportchef Necat Aygün jetzt die Arbeit ausgeht, hat sich getäuscht – denn eigentlich geht’s jetzt erst richtig los. Denn: Satte 15 Verträge enden am 30. Juni 2016. „Nicht nur junge Spieler, auch Daniel Adlung, Rubin Okotie oder Valdet Rama haben auslaufende Verträge. Mit allen werden wir uns zeitnah zusammensetzen“, sagt Geschäftsführer Noor Basha zur AZ.

Bei einer solchen Anzahl an anstehenden Verhandlungspartnern stellt sich die Frage: Haben die Löwen was verpasst? „In der vergangenen Saison mussten wir ja um den Klassenerhalt kämpfen“, erklärt Basha. Damit in einem Jahr nicht die Spieler ausgehen, steht der Verlängerungs-Marathon an. Die AZ zeigt auf, bei wem es heißen muss: Vertragts euch – und wer womöglich nicht mehr lange an der Grünwalder Straße weilt.

Die Unverzichtbaren: Marius Wolf ist Senkrechtstarter, Publikumsliebling und Identifikationsfigur. Dumm nur, dass die Löwen nicht mit ihm verlängerten, bevor er Begehrlichkeiten weckte. Fröhling wies Ex-Sportchef Gerhard Poschner vor Monaten darauf hin, Basha wollte kürzlich nicht von einem taktischen Fehler der Vergangenheit sprechen, gab damit aber zu, dass es einer war. Nun wird verhandelt, die Löwen sind laut Aygün „an die Schmerzgrenze gegangen“. Laut „kicker“ hängt’s an der Ausstiegsklausel: Wolf wolle bis 2018 verlängern, wenn er zuvor – bei entsprechender Entwicklung – für mehrere Millionen gehen könnte. Das hätten sich die Löwen vor einigen Monaten sparen können. Adlung (27) und Wittek stehen ebenfalls für Fröhlings Löwen – der eine ist der unumstrittene Mittelfeld-Boss und für Aygün ein „absoluter Führungsspieler“. Der andere ein hochtalentierter Linksverteidiger (20). Dazu ein echter Bayer. Das Trio muss blau bleiben.

Sollte man halten: Okotie, Rama, Stahl: Fröhling baut auf den österreichischen Nationalspieler, der vergangene Saison 13 Tore erzielt hat. Auch bei derzeitiger Ladehemmung: Okotie scheint fit, ist motiviert. Einen besseren haben die Löwen nicht. Rama dagegen bekam zuletzt sein Fett weg: Ein Spieler seiner Klasse müsse „zehn, zwölf Tore und zwanzig Vorlagen liefern“, meinte Fröhling. „Ich will bald die ersten Scorerpunkte holen und hoffe, dass es bald aufwärts geht“, sagt Rama, zuletzt nur Reservist. Und hofft „bis Winter“ auf Gespräche. Dominik Stahl muss erstmal hoffen, fit zu werden. Er sei zu jung, um jetzt schon mit Schmerzen zu spielen, meinte Fröhling vor Stahls Knie-OP, bei der er einen Fremdkörper entfernt bekam. Kämpfer Stahl ist eine Woche später schon wieder auf dem Rad – und zu jung, um sich nicht nochmal ranzukämpfen.

Die Löwen-Zukunft: Kovac, Netolitzky, Taffertshofer, Neudecker, Mvibudulu: Sie sollen Fröhlings Konzept der Nachhaltigkeit stützen und irgendwann groß aufspielen – in naher oder ferner Zukunft.

Auf der Kippe: Vallori, Bülow, Hain, Bandowski: Vallori muss mit seinen 33 Jahren nach dem Kreuzbandriss erst beweisen, dass der Kampfgeist ausreicht, um den Faktor Schnelligkeit auszugleichen – gerade, weil Kai Bülow mit starken Leistungen Eigenwerbung für die Vertragsverlängerung betreibt. Während der verletzungsanfällige Hain um einen neuen Vertrag kämpfen muss, ist’s bei Bandowski eher der BVB, der nach Ende der Leihfrist anklopfen dürfte – und ihn vielleicht zum Kollegen von Ex-Löwe Julian Weigl macht. M. Eicher

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