TSV 1860 vor Leizpig: Angeknockt

Die Löwen sind nach dem 1:1 in Sandhausen weiter sieglos. Jetzt muss ein Erfolg gegen Leipzig her, sonst wird nicht mal das Minimalziel von Trainer Fröhling erreicht. Geschäftsführer Basha fordert „Geduld“
Ludwig Vaitl |
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Enttäuschte Gesichter nach dem 1:1 gegen den SV Sandhausen.
imago Enttäuschte Gesichter nach dem 1:1 gegen den SV Sandhausen.

München - Die Zielvorgabe hat sich Torsten Fröhling selber gesetzt. Fünf, sechs Punkte aus den drei Partien in acht Tagen gegen Kaiserslautern, in Sandhausen und gegen RB Leipzig hatte der Trainer der Löwen gefordert und damit selber die Woche der Wahrheit ausgerufen.

Nun sind zwei Drittel der Wahrheitsserum-Woche rum. Die Zwischenbilanz: Fröhlings Löwen-Truppe kann die Vorgabe nur noch erfüllen, wenn sie am Sonntag (13.30 Uhr) in der Allianz Arena die Sieglos-Serie beendet und erstmals in dieser Saison den Platz als Gewinner verlässt. Nach den zwei glanzlosen Unentschieden gegen Kaiserslautern und Sandhausen, die beide nicht gerade als Zweitliga-Granden gelten, muss nun ein Dreier her, um die magere Zwei-Punkte-Bilanz so auf das Mindestziel von fünf Zählern aufzustocken. „Wir brauchen unseren Sieg“, wiederholte Fröhling deshalb. Einmal mehr. Wie schon so oft in dieser so mindererfolgreichen Saison.

Die bisherige Bilanz ist besorgniserregend: Mit nur vier Punkten aus acht Spielen liegt der TSV 1860 voll auf Abstiegskurs und angesichts der gezeigten Leistungen ist es fraglich, welche drei Teams 1860 punktemäßig noch unterbieten könnten ...

Der Löwe wirkt in diesen Tagen stark angeknockt, auch personell. Kai Bülow erlitt beim 1:1 gegen Sandhausen eine leichte Gehirnerschütterung, Kapitän Christopher Schindler eine Dehnung am Innenband des rechten Knies und bei Stefan Mugosa zwickt der Muskel. Alle Drei sind fraglich für das Spiel gegen Leipzig. „Es ist ärgerlich, wenn du mit blauen Augen, aber ohne die Punkte nach Hause fährst“, meinte Fröhling nach den kampfstarken, aber spielerisch mauen Auftritten seiner Elf.

Immerhin bekommt der Trainer weiterhin das Vertrauen seiner Vorgesetzten ausgesprochen. „Was 1860 braucht, ist mehr Geduld. Kontinuität. Wir müssen das Risiko eingehen, den Menschen, die wir eingestellt haben, auch mal zu vertrauen. Fröhling ist unser Trainer und kriegt das Maximum an Zeit”, betonte Geschäftsführer Noor Basha in der „Sport Bild“. Mit dem Minimum an Punkten wird aber auch dieses Maximum schnell ausgereizt sein.

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Beim Konkurrenten aus Kaiserslautern hatte man weniger Geduld. Trainer Kosta Runjaic trat gestern zurück. Dabei haben die Pfälzer schon neun Punkte auf dem Konto – zu wenig für die ambitioniertere Erwartungshaltung. Fröhling ist aber noch mit anderen Problemen konfrontiert. „Das Projekt mit dem radikalen Umbruch hat kurzfristig nicht funktioniert. Jetzt kämpfen wir noch mit den Folgen“, sagte Noor Basha, der mittendrin war im Gerangel um den geschassten Sportchef Gerhard Poschner. Monatelang war der Verein im Streit um Kompetenzen handlungsunfähig. Verpflichtungen, wie die des Spielmachers Michael Liendl, wurden viel zu spät getätigt. Der vermeintliche Hoffnungsträger ist kein Bestandteil der Startelf und saß trotz eklatanter Offensivschwächen auf der Bank.

Lesen Sie hier: Noor Basha: “Fröhling kriegt das Maximum an Zeit”

„Liendl ist noch nicht komplett in das Spielsystem integriert“, sagte Fröhling und hofft auf eine Stimmungsschwankung bei der Glücksgöttin: „Fortuna muss uns jetzt mal hold sein.“ Wie man sich wieder aufrichtet, zeigt Rubin Okotie. Der bekam von Fortuna (Düsseldorf, nicht der Glücksgöttin) einen Knock-Out durch Torwart Michael Rensing verpasst und ist nach seiner Gehirnerschütterung nun wieder einsatzfähig. „Er ist richtig heiß auf das Spiel“, so Fröhling. Kann man nur hoffen, dass angeknockte Löwen – Boxern gleich – am gefährlichsten sind.   

 

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