TSV 1860-Trainer Vitor Pereira: Hitzige Atmosphäre gegen Braunschweig
Der Zoff zwischen Löwen-Trainer Vitor Pereira und Eintracht Braunschweig hält an. "Man muss die Emotionen im Griff haben", sagt 1860-Keeper Ortega.
München - Stell Dir vor, es ist Endspurt im Abstiegskampf – und du weißt nicht, wer auf der Trainerbank sitzt. Willkommen beim TSV 1860. Der Hurensohn-Skandal, bei dem Vitor Pereira seinen Trainerkollegen Torsten Lieberknecht laut dessen Aussage als Sohn einer Frau bezeichnete, die ihren Unterhalt mit dem ältesten Gewerbe der Welt finanziert, ist nach wie vor nicht ausgestanden.
Teammanager entschuldigt sich
Das DFB-Sportgericht hat Ermittlungen eingeleitet, dem Portugiesen droht eine Sperre. Klar ist: Lieberknecht wird sich die Vorwürfe kaum zusammengereimt haben. Klar ist auch: Er trug durch Provokationen und geschickt inszenierte Scharmützel selbst dazu bei, dass sich die Emotionen derart aufgeschaukelt haben. Nun fördert die Posse weitere Erkenntnisse zutage. Wie die Bild berichtete, hatte sich 1860-Teammanager Bernhard Winkler bei den Gästen nach Spielende entschuldigt. Die AZ erfuhr: nicht konkret wegen der angeblichen Beleidigungen oder eines ausgestreckten Mittelfingers, sondern für die hitzige Atmosphäre.
Diese wurde wiederum größtenteils von Pereira und dessen zahlreichen Assistenten entfacht, die sich bei Schiedsrichterentscheidungen mal abwechselnd mit dem Chefcoach, mal im Rudel erhoben, wild gestikulierend im Kurzsprint zum Viertem Offiziellen ansetzten und auch die Brauschweiger Bank mit ihrer Anwesenheit beehrten. Im Zuge dessen wurde Pereira-Assistent Luis Miguel seines Platzes verwiesen. Lieberknecht war dabei aufgefallen, wie er Pereiras portugiesische Co-Trainer nacheinander abzählte, als wolle er sagen: Was wollt ihr alle von mir?
Infos von Braunschweig
Pikant: Winkler hatte gar nicht mit der Bild gesprochen, die Nachricht seiner Entschuldigung wurde von den Gästen weitergegeben – quasi als weiterer Beleg für die eigene Auslegung der Dinge. Nach AZ-Informationen ist man bei 1860 intern zwar erbost über "Aufheizer" Lieberknecht, jedoch auch alles andere als glücklich mit dem überschäumenden Temperament Pereiras und seiner Gehilfen. Sympathien sammeln lassen sich damit nicht bei anderen Klubs – im Gegenteil.
Vielsagend: Torwart Stefan Ortega, der den Zoff nach eigener Aussage zwar nicht mitbekommen habe, erklärte der AZ: "Man muss zusehen, seine Emotionen im Griff zu haben, auch unter großem Druck."
Weil sein Trainerteam das zuletzt nicht konnte, droht nun weiter Ungemach.
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