TSV 1860: Team Profifußball: Das sind die Konfliktpunkte

Vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung des TSV 1860 stellt sich das sogenannte Team Profifußball vor. Nicht nur die gesuchte Nähe zu Mehrheitseigner Hasan Ismaik birgt Konfliktpotenzial.
von  Patrick Mayer
Dürfte polarisieren: Die Rolle von Hasan Ismaik bei der Hauptversammlung des TSV 1860.
Dürfte polarisieren: Die Rolle von Hasan Ismaik bei der Hauptversammlung des TSV 1860. © sampics/Augenklick/AZ

München - Als sich Mitte April ein neun Mitglieder starkes Gremium namens "Team Profifußball - Gemeinsam für Sechzig" vorstellte, hatte das etwas von Revolution beim TSV 1860. Am Sonntag ist nun die mit Spannung erwartete Hauptversammlung der Löwen, samt Verwaltungsratswahlen.

Um möglichst viele der neun Plätze im künftigen Verwaltungsrat tritt jener Zusammenschluss an, der aus einer Nähe zum höchst umstrittenen Investor Hasan Ismaik keinen Hehl macht. An diesem Dienstag stellt sich dieses "Team Profifußball" samt Konzept der Öffentlichkeit vor - die AZ erklärt das Konfliktpotenzial dahinter:

1. Kritik an der Löwen-Führung um Reisinger

Das "Team Profifußball" war bemüht darum, die eigene Initiative nicht als Revolution gegen Oberlöwe Robert Reisinger und dessen Präsidium verstanden zu wissen. Dabei richtet sich das Bestreben der Gruppe um Ex-Löwen-Profi Bernhard Winkler, Groß-Gastronom Thomas Hirschberger (Hans im Glück) und Schauspielerin Senta Auth (Dahoam is' dahoam) ganz klar gegen die Vereinspolitik von Reisinger und von dessen Stellvertreter Hans Sitzberger und Heinz Schmidt.

"In den letzten Monaten war zunehmend absehbar, dass sich für die anstehenden Verwaltungsratswahlen des TSV 1860 Münchene.V. eine Alternative zur gegenwärtigen Führung bilden wird", heißt es in einer Erklärung.

Konsolidierung, sportlicher Erfolg, hohe Identifiaktion der Mannschaft, nicht zuletzt Rückkehr nach Giesing - doch nun kommt die Initiative der Reisinger-Gegner ausgerechnet in einer Zeit, in der viele Anhänger und Mitglieder der Sechzger mit der Arbeit eben jener Vereinsführung zufrieden sind.

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2. Der Name Team Profifußball

Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre will das "Team Profifußball" mithelfen, Sechzig wieder in eben jenen Profifußball zurückzuführen. Zwar spielen die Giesinger bekanntlich wieder in der Dritten Liga, in der nun auch die Spieltage vier bis zehn terminiert wurden, doch dem Zusammenschluss geht es um die Zweite Liga - mindestens. Doch alleine der Name polarisiert.

Oder wie es die Löwen-Ultras in ihrem eigenen Stadionheft "Da Brunnenmiller" schrieben: "In den letzten Monaten war zunehmend absehbar, dass sich für die anstehenden Verwaltungsratswahlen des TSV 1860 Münchene.V. eine Alternative zur gegenwärtigen Führung bilden wird." Doch werden die Vereinsmitglieder diese Alternative auch akzeptieren?

3. Die geplante Annäherung an Hasan Ismaik

Das "Team Profifußball" plädiert für eine deutliche Annäherung an Mehrheitseigner Hasan Ismaik. Auch das sorgt beim anderen "Lager" für Kritik, bei der Hauptversammlung wird dieses durch eine Fraktion rund um Sebastian Seeböck und den ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Markus Drees. Dieses Lager rekrutiert sich wiederum aus den grundsätzlich Ismaik kritischen "Freunden des Sechzgerstadions".

Zum Beispiel die Löwen-Ultras kritisieren die geplante Entspannungspolitik mit Ismaik deutlich. "Wer jedoch im Sommer durch Nichtzahlung den Sturz in den Amateurbereich zu verantworten hat, lässt das 'Team Profifußball' unerwähnt", heiß es im "Da Brunnenmiller" dazu.

Gerade diese Annäherung dürfte sich vielen Sechzig-Mitgliedern nur schwer verkaufen lassen. Gespannt werden die Argumente des Gremiums an diesem Dienstag auch dazu erwartet.

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