TSV 1860: Stefan Aigner nach Sieg gegen Löwen wehmütig

15 Monate nach dem bitteren Gang in die Viertklassigkeit kehrt Stefan Aigner erstmals zum TSV 1860 zurück. Trotz des 1:0-Sieges seines KFC Uerdingen wirkt der Ex-Löwe im Anschluss an die Partie geknickt.
von  Bernhard Lackner
Stefan Aigner TSV 1860 KFC Uerdingen Grünwalder Stadion
Stefan Aigner TSV 1860 KFC Uerdingen Grünwalder Stadion © sampics/Augenklick

München - Es war ein bittersüßer Sonntagnachmittag für Stefan Aigner. Erstmals seit dem Abstieg kehrte der 30-Jährige wieder zum TSV 1860 zurück, gewann mit seinem neuen Klub KFC Uerdingen 1:0 (Hier der Ticker zum Nachlesen). Als eines der Gesichter des Niedergangs hatte er die Löwen im Sommer vergangenen Jahres, ihn zog es damals zu den Colorado Rapids in die amerikanische MLS.

"Der Stachel saß wahnsinnig tief. So gerne ich würde, ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen und muss damit leben", sagte der Angreifer dieser Tage im AZ-Interview. "Ich hatte keinen Vertrag mehr, habe Abstand gebraucht und erst einige Wochen später realisiert, was passiert ist. Ich habe den Spaß am Fußball verloren."

Stefan Aigner mit "mulmigem Gefühl"

Vor dieser Saison zog es ihn schließlich zurück nach Deutschland. Auch die Löwen hatten Interesse an einer Verpflichtung Aigners gehabt haben, allein das Budget gab eine Rückholaktion nicht her. Am Ende wechselte der 30-Jährige zum Mit-Aufsteiger KFC Uerdingen - mit dem er nun in Giesing zu Gast war.
Mehrere Vierer - die Noten für abgekämpfte Löwen

Auch die Fans empfingen ihren ehemaligen Liebling mit gemischten Gefühlen: Rund zehn Minuten vor Anpfiff wurde die Startelf der Uerdinger verlesen. Beim Namen Aigners gab es vor allem von Teilen der Westkurve ein gellendes Pfeifkonzert, der Rest des Stadions quittierte die Pfiffe indes mit verständnislosem Kopfschütteln. Eine Situation, die sich während der 90 Minuten nicht ändern sollte.

Stefan Aigner: "Ich bin Profi"

Entsprechend geknickt wirkte Aigner trotz des Sieges im Anschluss an diesen. Nur wenige Minuten nach dem Last-Minute-Sieg stellte sich der Ex-Löwe den Fragen der Journalisten. "Ich hatte schon reichlich Spiele, in denen man unter Druck steht, wo man nicht gerne hinfährt. Aber es war eines der unangenehmsten Spiele für mich", meinte Aigner auf Nachfrage der AZ, den leeren Blick Richtung Tribüne gewandt: "Es ist halt mein Job. ich bin Profi."

Lesen Sie hier: Die Stimmen zur Niederlage gegen Uerdingen

Die alte Verbundenheit zu den Löwen ist offensichtlich immer noch gegeben. "Es sind noch 34 Spieltage, und in denen wünsche ich den Löwen 34-Mal drei Punkte. Ah, wir spielen ja auch nochmal gegen sie, dann 33 Mal", sagte Aigner und schmunzelte dann doch nocht. Am Ende eines bittersüßen Nachmittags.

TSV 1860 - KFC Uerdingen 0:1 (0:0)

TSV 1860: Bonmann - Paul, Weber, Lorenz, PSteinhart - Wein, Moll - Willsch (73. Karger), Grimaldi, Kindsvater (81. Lex) - Mölders (81. Bekiroglu)

Uerdingen: Vollath - Großkreutz, Schorch, Erb, Dorda - Öztürk, Daube (79. Ibrahimaj) - Aigner, Krempicki (74. Musculus), Kefkir - Beister (67. Konrad)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 15 000 (ausverkauft)

Tor: 0:1 Ibrahimaj (90.+3)

Gelbe Karten: Wein (1) / Öztürk (3), Schorch (1), Großkreutz (2)

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