TSV 1860: Startelf-Pechvogel Morgalla - bloß nicht den Kopf hängen lassen!

Leandro Morgalla rutscht in Mannheim kurzfristig in die Startelf und verschuldet gleich zu Beginn einen Handelfmeter, zeigt sich trotz seiner 17 Jahre aber unbeeindruckt. "Am Ende hat er ein sehr gutes Spiel gemacht", sagt Michael Köllner über den Jung-Nationalspieler.
von  Bernhard Lackner
Leandro Morgalla lieferte nach unglücklichem Beginn ein ordentliches Startelf-Debüt
Leandro Morgalla lieferte nach unglücklichem Beginn ein ordentliches Startelf-Debüt © IMAGO / foto2press

München - Sein Startelf-Debüt hatte sich Leandro Morgalla mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Nicht einmal 100 Sekunden war die Partie beim SV Waldhof Mannheim alt, als dem blutjungen Innenverteidiger der Ball im Strafraum an die Hand prallte. Den nachfolgenden Elfmeter durch Dominik Martinovic konnte Keeper Marco Hiller zwar spektakulär mit dem Fuß parieren, beim Nachschuss durch Marcel Costly war der Löwen-Rückhalt allerdings machtlos.

Ein extrem bitterer Start für den gerade einmal 17-jährigen Innenverteidiger, der nach fünf Kurzeinsätzen erstmals in der Liga von Beginn an auf dem Platz stand. "Wenn du mit 17 Jahren gleich zu Beginn so einen Nackenschlag abbekommst, dann musst du so eine Feuertaufe wie hier in Mannheim erst einmal bestehen", meinte Abwehrchef Stephan Salger nach dem Spiel bei "Magenta Sport".

Vor Lang-Debüt: Moll, Belkahia und Lang fallen kurzfristig aus

Geplant war die Feuertaufe nicht, im Gegenteil. Trainer Michael Köllner hält zwar große Stücke auf das Defensiv-Juwel (Jahrgang 2004), ausgerechnet im brisanten Verfolger-Duell in Mannheim hätte er ihn unter normalen Umständen allerdings nicht ins kalte Wasser geworfen. Da mit Quirin Moll, Semi Belkahia (beide Corona) und Niklas Lang (krank) allerdings drei erfahrenere Alternativen fürs Abwehrzentrum kurzfristig passen mussten, blieb dem Löwen-Coach aber keine andere Option.

Bemerkenswert: Trotz des äußerst undankbaren Starts und der hitzigen Atmosphäre im Carl-Benz-Stadion lieferte der 17-jährige Blondschopf in der Folge eine erstaunlich reife Leistung. Mit seiner Schnelligkeit stach Morgalla immer wieder heraus, auch in den Zweikämpfen mit den körperlich überlegenen Waldhof-Angreifern hielt er gut dagegen. Abgesehen von einer Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit, als er in der eigenen Hälfte nach einem technischen Fehler den Ball verlor, zeigte der im nordhessischen Biedenkopf geborene Abwehrspieler einen anständigen Auftritt.

Trotz unglücklichem Start: Köllner und Salger zufrieden mit Morgalla

Auch Nebenmann Salger hatte lobende Worte für den Teamkollegen, dem er eine "super ordentliche" Leistung attestierte. "Es ist nicht einfach, so etwas wegzustecken. Wir werden ihn jetzt aufbauen. Meiner Meinung nach hat er trotz allem ein super Spiel gemacht." Ähnlich sah es Michael Köllner: "Für den Jungen war es natürlich sehr unglücklich, aber am Ende hat er ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht."

Allzu viel Zeit zur mentalen Aufarbeitung seines ersten Startelf-Auftritts bleibt dem Junglöwen allerdings nicht. Aktuell weilt er bei der deutschen U18-Nationalmannschaft, mit der er während der Länderspiele auf Frankreich und die Niederlande trifft.

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