TSV-1860-Sportboss Günther Gorenzel macht den Abflug: Ohne Klagen fort

Löwen-Sport-Geschäftsführer Gorenzel sagt offiziell Servus, wechselt in die Wahl-Heimat zu Austria Klagenfurt und dankt für eine "sehr intensive und arbeitsreiche Zeit" beim TSV 1860. Nach AZ-Informationen geht der Österreicher in erster Linie wegen der Kritik der Öffentlichkeit.
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sagt Servus: Günther Gorenzel packt seine Tasche und wechselt vom TSV 1860 zu Austria Klagenfurt.
Sagt Servus: Günther Gorenzel packt seine Tasche und wechselt vom TSV 1860 zu Austria Klagenfurt. © Uli Wagner/Imago

München/Klagenfurt - Als Co-Trainer von Walter "Schoko" Schachner und Marco Kurz machte er sich einen Namen, wirkte beim TSV 1860 auch als Jugendtrainer.

Anfang 2018 kehrte er als Sportlicher Leiter zurück, durfte den Aufstieg in die Dritte Liga feiern, avancierte zum Geschäftsführer Sport. Sein großes Ziel Aufstieg blieb ihm jedoch verwehrt – und jetzt hat Günther "Gogo" Gorenzel endlich das Go, um Servus zu sagen.

Günther Gorenzel wird beim TSV 1860 "immer herzlich willkommen sein"

Der Sport-Boss des TSV 1860 verlässt die Löwen zum 30. Juni und wechselt wie erwartet in seine österreichische Wahlheimat an den Wörthersee, zu Austria Klagenfurt. "Der TSV 1860 bedankt sich herzlich bei Günther Gorenzel für sein professionelles Engagement und wünscht ihm auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und viel Erfolg", schrieb der Beirat, der mit seinem Beschluss, Gorenzel vorzeitig gehen zu lassen, bis zuletzt gezögert hatte: "Auch nach seinem Abschied aus Giesing wird Günther Gorenzel bei den Löwen immer herzlich willkommen sein."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Fragt sich nur, ob Gorenzel besonders schnell zu Besuch kommt: Nach AZ-Informationen hatte der 51-Jährige keine finanziellen Abschieds-Gründe, nachdem er bei der Austria ein Stückerl weniger verdienen wird wie bei 1860. Auch der reizvolle "Aufstieg" in Österreichs höchste Liga zum Team von Trainer und Löwen-Legende Peter Pacult oder die Nähe zum Haus der Gorenzels am Wörthersee ist nicht Beweggrund Nummer eins.

Vielmehr hat den Grazer gestört, wie er öffentlich kritisiert worden war. In erster Linie von Investor Hasan Ismaik und dessen Mitstreitern, er war aber auch von der Vereinsseite um Präsident Robert Reisinger abgemahnt worden.

Der scheidende TSV-1860-Sportboss bedankt sich bei allen Löwen

Gorenzel verabschiedete sich professionell-freundlich mit Dankesworten an alle Spieler, Funktionäre und Mitarbeiter: "Ich bin dankbar für die Zeit, die ich hier erleben durfte und die mich beruflich und als Person sehr geprägt hat. In den vergangenen Jahren habe ich den TSV 1860 in allen seinen Facetten kennengelernt und eine sehr intensive und arbeitsreiche Zeit mit vielen Erfahrungen erlebt, welche ich nun in das dritte Drittel meiner Laufbahn mitnehme." Trotz des unschönen Endes spart sich der Österreicher eine Abrechnung. Gorenzel, ohne Klagen fort.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Ob 1860 noch klagen wird? Bei der Austria freut man sich auf einen "Riesengewinn" (Zitat Ex-Löwe Peer Jaekel). Beim TSV war Gorenzel die Rolle des kühlen Analytikers gewiss. Als Stratege verstand er, die sportliche Kommandobrücke mit hohem Maße an Kontrolle zu führen, das Pulverfass Sechzig nicht zum Explodieren zu bringen.

Pardon: selten. Von mehreren Funktionären wird ihm aber mangelnde Empathie nachgesagt. Seine (sportlich) schwärzesten Tage: nur zwei Punkte aus vier Spielen als Februar-Interimscoach.

Volltreffer und Voll-Flops: Gorenzels Transfer-Karussell beim TSV 1860

Transfers wickelte der Steirer seit 2018 jede Menge ab. Von Volltreffern (Marcel Bär, Yannick Deichmann) über Rückkehrer Richard Neudecker bis hin zu Missverständnissen (Martin Kobylanski, Raphael Holzhauser).

Zuletzt gab es rekordverdächtig frühe Abschlüsse, dennoch sollte es mit Trainer Michael Köllner, dessen Verpflichtung so etwas wie Gorenzels Geniestreich war, "nur" zu zwei vierten Plätzen reichen. Zum Abschied hinterlässt er eine bislang ungeklärte Nachfolge, ein Transfer-Triple (David Richter, Marlon Frey, Julian Guttau) – und er geht als Unvollendeter.

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kein1860Fan am 16.06.2023 13:29 Uhr / Bewertung:

    Mangelnde Empathie soll ihm vorgeworfen worden sein?

    Welcher Vergleichsmaßstab wurde angelegt? Vielleicht die Axt Power? Der mit den vielen erfolglosen Klagen gegen Fans? Der mit den sau.tauren Klagen von
    Entlassenen Sportdirektoren, Trainern und Spielern? Der mit den Drohungen gegen Fans? Der mit dem Presseboykott?
    Dagegen war in der Öffentlichkeit Gorenzel doch ein Weisenknabe. Und das er einen Blogger nach vielen Fakenews hat alt aussehen lassen, sei ihm verziehen. Und die Kündigungen von Spielern hat GG relativ geräuschlos abgewickelt. Und das er Funktionäre eingelegt hat, sollte bei 1860 zwingend notwendig sein. Dass manche Berater 1860 als Goldesel mitbrauchen wollte, musste er berufsbedingt unterbinden

  • Exilloewe III am 17.06.2023 10:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kein1860Fan

    Ich lese Ihre Kommentare gern. Allerdings beobachte ich, daß Sie in einem Kleinkrieg mit 'das' und 'dass/daß' sind.....😎

  • Chris_1860 am 16.06.2023 11:55 Uhr / Bewertung:

    Er hatte hier einen extrem undankbaren Job dank des Geldverleihers und seinen Kampfhunden Power und Saki, die ihn permanent öffentlich attackiert, beleidigt und bedroht haben. Auch vom e.V. haben sich da alle versteckt, anstatt mal dazwischen zu hauen.

    Selten war das Budget frühzeitig klar, fast nie konnte nachhaltig geplant werden, es war eine ewige Flickschusterei und wenn mal rechtzeitig alles geklärt war, wie vor 1 Jahr, hat der unfähige Köllner mit seinem Wunschkader Nullkommanix erreicht.

    Ois Guade für die Zukunft, ich bezweifle dass was Besseres nachkommt, denn wer tut sich Ismaik und Konsorten freiwillig an.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.