Nach Gorenzel-Aus: TSV 1860 sucht einen neuen Sportboss – wer will auf den Schleudersitz?
München - Seit Donnerstag ist es offiziell: Günther Gorenzel verlässt den TSV 1860 zum 30.06. und wechselt zurück in die österreichische Heimat. Dort leitet er künftig die Transfergeschicke von Austria Klagenfurts.
"Ich freue mich nun auf meine neue Aufgabe in meiner Heimat, die ich mit der gleichen Freude und Hingabe angehen werde, und dem TSV 1860 München drücke ich die Daumen für die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen", verabschiedet sich der 51-Jährige auf der Homepage der Sechzger.
Nachfolger von Gorenzel beim TSV 1860 noch nicht gefunden
Die erste große Herausforderung für die Verantwortlichen der Sechzger dürfte sein, einen passenden Nachfolger für den scheidenden Sportboss zu finden.
Bei der Suche nach sollte sich der TSV 1860 allerdings nicht voreilig entscheiden und in Ruhe Gedanken über den richtigen Mann nachdenken. Denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass so mancher Sportchef nur eine geringe Aufenthaltszeit auf Giesings Höhen hatte.
Gorenzel: Cheftrainer, Sportlicher Leiter und Geschäftsführer Sport beim TSV 1860
Gleich drei Funktionen bekleidete Gorenzel in seiner Zeit beim TSV 1860. Während seinen fünfeinhalb Jahren bei den Löwen sprang der 51-Jährige ein, wo es auch nur nötig war.
Als der damalige Cheftrainer Daniel Bierofka an einer Ausbildung als Fußball-Lehrer teilnahm, übernahm Gorenzel von Montag bis Donnerstag die Rolle des Coaches und leitete das Training während Bierofkas Abwesenheit. Ebenso als Interimscoach nach dem Aus von Michael Köllner.
Am wohlsten fühlte er sich aber dann doch in Form des Sportlichen Leiters und später sogar als Geschäftsführer Sport. Über fünf Jahre, das ist bei den Löwen aus Giesings Höhe eine echte Seltenheit.
Der Job als TSV-1860-Sportchef: Ein Posten von geringer Halbwertszeit
Seit dem Jahr 2010 hatte nur Florian Hinterberger eine ähnlich "lange" Verweildauer an der Grünwalder. Knappe drei Jahre lang kümmerte er sich als Sportdirektor um Zu- und Abgänge des Vereins. Alle anderen hielt es nur kurz in dieser Position. Thomas Eichin (158 Tage im Amt), Oliver Kreuzer (238 Tage) und Necat Aygün (334 Tage) kommen zusammengerechnet gerade einmal auf eine Amtszeit von 730 Tagen.
Im Vergleich dazu wirkt Gorenzels Zeit bei 1860 in sportlich leitender Position (fast 2.000 Tage) wie eine halbe Ewigkeit. Will man mit dem neuen Sportboss der Sechzger auf eine ähnliche Konstanz auf dem Posten setzen, braucht es also Geduld und Zeit, um einen passenden Nachfolger auf Giesings Höhen zu finden.