TSV 1860: Richard Neudecker über sein zwischenzeitliches Formtief – "Natürlich eine schwere Zeit"
München – Anstelle von Löwen-Coach Michael Köllner, der sich aktuell in Quarantäne befindet, saß am Freitag neben Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel Sechzigs Mittelfeldregisseur Richard Neudecker auf der Pressekonferenz.
Bezeichnend für den wichtigen Status des 24-Jährgien und die Führungsrolle beim TSV 1860. Doch dabei lief es zu Saisonbeginn überhaupt nicht rund für den gebürtigen Altöttinger. Zwar durfte der "Mini-Messi" von Giesing aufgrund seiner starken Vorsaison in den ersten Spielen von Beginn an auflaufen, wurde aber jeweils nach blassen Vorstellungen frühzeitig ausgewechselt.
Neudecker: Formtief völlig normal
Am 3. Spieltag gegen Türkgücü saß er gar 90 Minuten auf der Bank, in Kaiserslautern wurde der Mittelfeldspieler nur eingewechselt. "Ich hatte natürlich eine schwere Zeit. Es ist aber im Fußball auch ganz normal, dass man mal ein Formtief hat", sagte Neudecker am Freitag.
Der 24-Jährige habe in dieser Zeit viel mit dem Trainer kommuniziert und sich "da nicht so einen Kopf gemacht, wie vielleicht so mancher außen rum". Beim 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Köln platzte schließlich der Knoten: Köllner schickte Neudecker wieder von Beginn an auf den Rasen und der zentrale Mittelfeldspieler zahlte das Vertrauen prompt zurück.
Neudecker: "Tor war natürlich wichtig für das Selbstvertrauen"
Mit einem Strahl aus rund 20 Metern ins Kreuzeck ballerte sich der 24-Jährige mit seinem ersten Saisontor aus der Krise und führte die Löwen zum Sieg. "Das Tor war natürlich wichtig für das Selbstvertrauen, damit ich wieder frei aufspielen und der Mannschaft helfen kann", erklärte Neudecker auf der Pressekonferenz. Seitdem ist er in Sechzigs Mittelfeld wieder unersetzlich, verpasste keine einzige Minute mehr und bereitete vergangene Woche beim 1:1 gegen Meppen den Ausgleich durch Marcel Bär vor.
Auch am Sonntag gegen den Halleschen FC (13 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) wird es auf den wiedererstarkten Neudecker in einem corona-geschwächten Team ankommen: "Jetzt müssen wir an dieser Aufgabe wachsen und alle nochmal den einen Schritt mehr machen."