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TSV 1860 in Halle: Löwen-Trainer Michael Köllner darf nicht ins Stadion

1860-Chefcoach Michael Köllner wird trotz Erlaubnis des Münchner Gesundheitsamtes kein Zutritt zum Stadion des Halleschen FC gewährt! Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel hat dafür kein Verständnis und ist sicher, dass die Mannschaft die "richtige Antwort" gibt.
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Michael Köllner darf nach Halle reisen und seine Mannschaft trainieren - ins Stadion darf er aber nicht.
Michael Köllner darf nach Halle reisen und seine Mannschaft trainieren - ins Stadion darf er aber nicht. © imago images

München/Halle - Die Verantwortlichen des TSV 1860 hatten im Corona-Chaos alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Trainer Michael Köllner im Drittliga-Auswärtsspiel beim Halleschen FC am Sonntag (13 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) an der Seitenlinie stehen kann - und jetzt das!

Corona-Posse: Behörden in Halle verbieten 1860-Coach Köllner Zutritt zum Stadion

Wie die Löwen am Samstag mitteilen, hat der Veranstaltungs- und Sicherheitschef des Halleschen FC die Sechzger darüber unterrichtet, "dass der Oberbürgermeister und das Gesundheitsamt der Stadt Halle die vom Münchner Gesundheitsamt unter strengen Auflagen und intensiver Prüfung genehmigte Vorgehensweise, die den Zutritt von Michael Köllner zum morgigen Spiel ermöglicht hätte, nun kurzfristig abgelehnt hat".

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Günther Gorenzel: TSV 1860 fehlt für Entscheidung "jegliches Verständnis"

Die Tatsache, dass der Cheftrainer des TSV 1860 München damit keinen Zutritt zum Stadion in Halle erhält, stößt beim TSV 1860 auf große Verwunderung.

"Die Politik und die Behörden in Halle sehen die Zuständigkeit in dieser Causa bei ihren lokalen Instanzen", heißt es. Dies sei auf Grund des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland formaljuristisch und nach Rechtsauskunft des TSV 1860 München zwar möglich, "dem TSV 1860 München fehlt dafür unter dem Gesichtspunkt der sportlichen Integrität und Fairness jedoch jegliches Verständnis".

Günther Gorenzel: "Ich schließe mich DFL-Chef Christian Seifert an: Wir müssen aufpassen, dass aus dem 'Team Vorsicht' nicht das 'Team Weltfremd' wird." (Archivbild)
Günther Gorenzel: "Ich schließe mich DFL-Chef Christian Seifert an: Wir müssen aufpassen, dass aus dem 'Team Vorsicht' nicht das 'Team Weltfremd' wird." (Archivbild) © sampics

Günther Gorenzel, Geschäftsführer Sport, stellt klar: "Wir akzeptieren die Entscheidung, aber wir akzeptieren sie nur unter großer Missbilligung. Wir haben auch in der letzten Saison, als das Grünwalder leer blieb, nie lamentiert, uns beschwert oder Bewertungen und Entscheidungen gesundheitspolitischer Instanzen in Frage gestellt."

Selbst von den Entscheidern in Halle habe kein triftiger Grund für eine Gefahr durch den Einsatz Köllners aufgezeigt werden können. Dass dem 1860-Chefcoach trotz Erlaubnis des Münchner Gesundheitsamtes kein Zutritt gewährt werden solle, führt bei Gorenzel zu der Frage, "ob das mit fairem Wettbewerb zu tun hat oder ob hier nur aus einer Zwangslage ein Vorteil kreiert werden soll".

Stadt Halle: Haben uns an den RKI-Empfehlungen orientiert

In einer Stellungnahme der Stadt Halle hieß es, die Kommune habe sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts orientiert. Nach Angaben des Münchner Gesundheitsamts habe Köllner am 8. September Kontakt zu einer corona-positiv-getesteten Person. Gleichzeitig sei dessen Impfung noch nicht vollwirksam; der vollständige Impfschutz trete erst ab dem 18. September ein. Nach den aktuellen Quarantäne-Empfehlungen des RKI würde auch eine Quarantäne-Verkürzung erst zum kommenden Dienstag wirksam werden.

"Hinzu kommt: Offenbar hat das Münchner Gesundheitsamt einen medizinischen Grund gesehen, die Quarantäne auszusprechen", so ein Stadtsprecher weiter. "Andernfalls hätte keine Ausnahmegenehmigung mit Auflagen erteilt, sondern die Quarantäne hätte aufgehoben werden müssen."

Gorenzel: Mannschaft wird auf dem Platz die richtige Antwort geben

Gorenzel geht fest davon aus, dass das Gerangel rund um das Köllner-Coaching vor Ort das Team nicht in seiner Konzentration stört: "Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass die Mannschaft auf dem Platz die richtige Antwort geben wird."

Sollten künftig lokale Politiker und gesundheitspolitische Instanzen direkt in den sportlichen Wettbewerb eingreifen, sei im deutschen Profifußball in dieser Spielzeit noch mit vielen Entscheidungen am grünen Tisch zu rechnen, gibt der 49-Jährige zu bedenken.

Köllner sollte unter strengsten Corona-Auflagen coachen dürfen

Ob Köllner unter diesen Bedingungen die Reise nach Halle antritt, ist zwar nicht klar, erscheint aber äußerst fraglich. Noch am Freitag hatten die Löwen die vermeintlich gute Nachricht verkündet. "Wir haben nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt erreicht, das Michael Köllner das Spiel unter strengsten Auflagen coachen darf", bestätigte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel auf der Pressekonferenz.

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Der Grund für diese Regelung sei, dass Köllner bereits geimpft, die zweiwöchige Wartefrist aber noch nicht vorüber ist. Demnach darf der Löwen-Coach sein Team nur unter bestimmten Bedingungen coachen. Neben einer privaten Anfahrt nach Sachsen-Anhalt und einem tagesaktuellen negativen PCR-Test muss Köllner über die komplette Dauer eine FFP2-Maske tragen. Nach Abpfiff erfolgt eine private Heimfahrt sowie eine sofortige Rückkehr in Quarantäne. 

Nachdem Goden positiv auf das Coronavirus getestet worden war, hatte die zuständige Behörde entschieden, dass sich alle nicht vollständig geimpften Mitglieder aus Stab und Mannschaft in Quarantäne begeben müssen. Dazu gehörte nach ersten Informationen auch Köllner.

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27 Kommentare
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  • Löwe im Norden am 12.09.2021 14:30 Uhr / Bewertung:

    An Graf Rotz von Falkenschiss

    Eine Frage: Wer hat diese, wie Sie sagen, „Braurösser“ denn verpflichtet? Das war doch Herr K., der in den meisten dieser Fälle seine „Wunschspieler“ bekam, aber ihr wahres „Können“ nicht erkannte. Ganz im Gegensatz zu den abgebenden Vereinen. Damit aber nicht genug, H. K. hat auch noch ihr geringes Können schöngeredet: Die Neuen (u. a. Linsbichler!) hätten im Training einen hervorragenden Eindruck gemacht; Staude sei einer, der durch die Decke gehen könne, usw. Des Weiteren hat er glauben machen wollen, dass er in der Lage sei, mit seinem Training Besserung zu bewirken („Was jetzt noch fehlt ist die Feinabstimmung, doch die bekommen wir ... auch noch hin). Alles heiße Luft. Realität sind und bleiben die „Braurösser“, die inzwischen das fünft-teuerste Team der Liga sind. Auch dafür ist H. K. mit verantwortlich wie natürlich auch sein spezieller Fehlerflüsterer H. Gorenzel. Bei ihnen hat der Verein wahrlich auf das falsche Pferd gesetzt.

  • Graf Rotz von Falkenschiss am 13.09.2021 01:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Löwe im Norden

    Im Grunde haben Sie schon recht. Aber der Trainer ist auch nur ein Teil der Mannschaft und wird deshalb sicher nicht vorrangig bestimmen können welcher Spieler geholt wird. Genau dies ist doch das eigentliche Aufgabengebiet von Herrn Gorenzel, und da hakt es gewaltig! So lange immer nur, von Ausnahmen abgesehen, unterdurchschnittliche Spieler verpflichtet werden die nicht für eine höhere Liga tauglich sind, wird es so bleiben wie es ist. Ein Grundübel hierfür ist doch dass kein Geld für bessere Spieler zur Verfügung steht.
    Herrn Köllner bleibt gar nichts anderes übrig als gute Miene zu diesem bösen Spiel zu machen und sich nach außen optimistisch zu geben. Alles andere wäre doch völlig kontraproduktiv und für die Mannschaft wie auch die Fans demoralisierend.

  • Heinrich H. am 12.09.2021 07:59 Uhr / Bewertung:

    Da sind die Löwen schon selber Schuld, vorallem wurde anscheinend versäumt, die ganze Mannschaft und das komplette Funktionsteam rechtzeitig Durchzuimpfen, das sollte einem Profi Verein aber nicht passieren, das nenne ich " Amateurhaft "...!!!

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