TSV 1860 München: Will Ismaik Power zurück? Löwen planen Gegenmaßnahme

München - Markus Fauser ist bald nicht mehr in Giesing. Der (Noch-) Geschäftsführer trat beim TSV 1860 monatelang als Vermittler an allen Fronten in Erscheinung, konnte gut mit jedem - dem Vernehmen nach auch mit seinem Vorgänger Anthony Power.
Doch schon jetzt gibt es erste Anzeichen, dass die Machtkämpfe der beiden KGaA-Gesellschafter nach Fausers Abschied bei den Löwen wieder offen zu Tage treten. Ein wahrscheinlicher Konfliktpunkt hängt eng mit dem Schwaben zusammen: Die Frage, wer sein Nachfolger als Geschäftsführer Finanzen und damit neuer Chef der KGaA wird.
Ismaik will angeblich Power zurück
Wie der Merkur berichtet, würde Investor Hasan Ismaik gerne wieder Ex-Boss Power auf diesem Posten sehen. Dieser hatte diesen bereits zwischen November 2016 und April diesen Jahres inne - mit einem in der Geschäftsstelle höchst umstrittenen Führungsstil. Schnell kursierte durch Giesing der Begriff von "Ismaiks Axt".
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Wie die AZ erfuhr, will der Verein eine Rückkehr des hochgewachsenen und robusten Mannes um jeden Preis verhindern. Notfalls soll demnach wieder die 50+1-Regel von DFL und DFB gezogen werden. Zur Erklärung: Ismaik ist zwar Mehrheitseigner, hält aber nur 49 Prozent der stimmberechtigten Aktien. Der Verein, der zweite Gesellschafter, hat dagegen 51 Prozent der stimmberechtigten Aktien.
50+1-Regel ermöglichte Fauser-Engagement
Mit Hilfe der 50+1-Regel hatte der Verein bereits im Juni Fauser an Ismaik vorbei als Interims- und Sanierungsgeschäftsführer beauftragt. Der Jordanier reagierte seinerzeit empört, hielt Fauser öffentlich vor, ein Fachmann für Insolvenzen zu sein. Als eben solcher Fachmann wendete der Jurist jedoch die Zahlungsunfähigkeit erst ab.
Chef und sein Nachfolger? Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (li.) und Finanzdirektor Michael Scharold. (Foto: sampics/Augenklick)
Als Favorit des Vereins auf den Geschäftsführerjob gilt dagegen laut Bild Finanzdirektor Michael Scharold, seit April in Giesing, einst beim FC Schalke, und aktuell noch Fausers "rechte Hand". Nach AZ-Informationen ist die Beförderung Scharolds aber lange noch nicht durch, nicht zuletzt, weil es im Optimalfall eine einvernehmliche Entscheidung mit dem Hauptanteilseigner geben soll. Jetzt bereitet der Verein also eine Gegenmaßnahme gegen jenen Mann vor, der für die Phase der Abschottung vor rund einem Jahr steht.
Aufsichtsratssitzung beim TSV 1860
Schon bald soll eine Aufsichtsratssitzung zur Zukunft (ohne Fauser) der KGaA stattfinden. Dann könnte erstmals wieder Ismaik selbst oder zumindest ein Vertreter dabei sein, nach gescheiterten Treffen zuvor. Und so könnte es in der Geschäftsführerfrage zum Schlagabtausch der beiden Seiten kommen. Wohl nur ein Akt im erwarteten Machtkampf.