TSV 1860 München spielt nur Unentschieden gegen Rosenheim: Blaue Ergebniskrise

Gegen den TSV 1860 aus Rosenheim reicht es für die Löwen nur zu einem 1:1, der Vorsprung schmilzt auf vier Punkte. "Wir können zufrieden sein, als Tabellenführer zu überwintern", sagt Torhüter Hiller.
München - TSV 1860 gegen TSV 1860. Rote gegen blaue Sechzger. Rosenheim gegen München. Die Löwen kämpften am Sonntag bei ihrem kleinen Namensvetter aus den Bergen um drei Punkte in der Regionalliga – und haben erneut ihr blaues Wunder erlebt.
Am 23. Spieltag der Regionalliga Bayern konnte Daniel Bierofkas Elf die nächste Pleite zwar verhindern, dennoch gab es überwiegend Frust und unzufriedene Gesichter. Philipp Mayer brachte 1860 Rosenheim im ausverkauften Jahnstadion vor spektakulärer Alpenkulisse in der 44. Minute mit einem Sonntagsschuss in den Winkel in Führung. Christian Köppel schlug kurz nach dem Seitenwechsel mit einem schönen Hammer an nahezu exakt dieselbe Stelle zurück (48.).
Heißt unter dem Strich für erneut nur wenig überzeugende Löwen: nur sieben Zähler aus den letzten sechs Spielen. "Wir sind kein Bayern München, die da einfach durchmarschieren. Es gibt mal schwierige Zeiten, die haben wir gerade", gestand Traumtorschütze Köppel ein – blaue Ergebniskrise!
Nur noch vier Punkte Vorsprung
Felix Weber zeigte sich mit dem Ergebnis "schon sehr unzufrieden. Wir hatten unsere Chancen und hätten sie machen müssen." Angesichts nur noch vier Punkten Vorsprung auf den neuen ärgsten Verfolger 1. FC Nürnberg II erklärte der Kapitän trotzig: "Wir sind Erster und haben alles selber in der Hand." Torhüter Marco Hiller fand den Spielausgang "bitter, wobei wir damit zufrieden sein können, als Tabellenführer zu überwintern".
Der TSV 1860 aus Giesing begann, wie man zuletzt im abgesagten Heimspiel gegen den TSV Buchbach begonnen hätte: Mit Köppel anstelle von Markus Ziereis und einem 4-4-2-System. Zunächst zahlte sich der Wechsel nicht aus. Im Gegenteil: Die blauen Sechzger brachten ihr Können – auch wegen miserabler Platzbedingungen – nicht auf denselben.
Die roten Sechzger agierten dagegen genauso, wie man gegen übermächtige Sechzger agieren muss: mit unbändigem Kampfgeist. Das reichte schon, um die Löwen gleich mehrfach in Verlegenheit zu bringen: Georg Lenz und Ludwig Räuber hatten jeweils die Führung auf den Fuß, aber Torhüter Marco Hiller klärte jeweils überragend (5., 39.).
Und die Bierofka-Elf? Die einzige gute Möglichkeit vergab Köppel, als er nach einem Eckball an die Latte köpfte (16.) – kurz darauf tickte Bierofka in einem allgemein hitzigen Spiel nach einem üblen Foul an Mölders aus und warf zuerst den Ball und danach seine Kappe wutentbrannt auf den Boden. Mayers Kunstschuss setzte dem Ganzen die Krone auf.
Köppel war es, der das Schlimmste durch den Ausgleich noch verhindern konnte. In der Folge agierten die Sechzger aus Giesing zwar druckvoller, zum Sieg reichte es jedoch nicht: Phillip Steinhart (77.), Nico Karger (81.) und Ziereis mit einer verunglücktem Querpass auf Karger (85.) verpassten jeweils den Dreier. "Der Mannschaft kann man gerade keinen Vorwurf machen", so Bierofka, "die Art und Weise ist mir wichtig. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, eine Reaktion gezeigt."
Der Schritt aus der Krise lässt aber noch auf sich warten.
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