TSV 1860 München: Sechs Profis unterwegs - die Länderspiel-Löwen
München - Länderspielpausen lösen bei Fußball-Trainern in der Regel widersprüchliche Gefühle hervor. Zum einen geben sie ihnen die Möglichkeit, gezielt mit ihrer Mannschaft zu arbeiten. Zum anderen fehlen nicht selten entscheidende Spieler. Löwen-Coach Vitor Pereira muss aktuell auf sechs Mann verzichten. Ihre Ausgangslage bei Sechzig könnte unterschiedlicher kaum sein. Die AZ erklärt, wer für welches Land unterwegs ist – und welche Auswirkungen das hat.
Frank Boya:
Ihn hätte Pereira wohl am liebsten auf dem Trainingsplatz stehen. Der 20-jährige Zugang hat nach seiner verspäteten Ankunft nach dem Afrika-Cup noch immer kein Spiel für die Sechzger absolviert. Dabei steht am Freitag (16 Uhr) der Test gegen den österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck an. Es wäre die ideale Gelegenheit gewesen, Boya Minuten zu geben. Doch: Der Kameruner spielt am Freitag mit dem Nationalteam in Monastir gegen Gastgeber Tunesien.
Fanol Perdedaj:
Das Nationalteam des Kosovo ist erst jüngst gegründet worden, die Euphorie in der Heimat ungebrochen. Gelegenheit für Perdedaj, positive Emotionen zu sammeln. Denn: Bei Sechzig spielt der 25-jährige Mittelfeldspieler aktuell keine Rolle. Seit der Winterpause durfte er nur beim Pokal-Aus in Lotte ran, von acht Zweitligapartien stand er in sieben nicht mal im Kader. Nun geht es am Freitag in Albanien gegen Island. Pereira wird seine Abwesenheit verschmerzen. Zwar läuft Perdedajs Vertrag bis 2019, doch eine Zukunft dürfte er bei den Löwen kaum eine haben.
Filip Stojkovic:
Sein Vertrag datiert sogar bis Sommer 2021. Zum Start der Rückserie spielte der 24-Jährige gegen Greuther Fürth 90 Minuten durch. Seither stand er ebenfalls nicht mehr auf dem Platz. Vor der Saison war er als langfristige Stütze angedacht. Doch im 3-4-3 Pereiras ist der Rechtsverteidiger keine Alternative. Gut möglich, dass auch er zum Härtefall wird. Für ihn geht es am Sonntag mit Montenegro gegen Polen.
Felix Uduokhai:
Der Verteidiger ist für Pereira längst zu einer unverzichtbaren Stütze geworden, hat sich beeindruckend cool in der Dreierabwehrkette festgesetzt. Nicht selbstverständlich, Uduokhai ist schließlich erst 19. Doch mancher Beobachter sieht in ihm bereits einen kommenden Bundesligaspieler. Pereiera monierte nach dem Sieg gegen Würzburg, dass ihm längst nicht alles gefiel. Dazu dürften die fahrigen Schlussminuten in der Defensive samt Gegentor zählen. Doch der Youngster ist bei der U20 des DFB.
Florian Neuhaus:
Das trifft auch auf den 20-jährigen Neuhaus zu. Beide haben sowohl am Donnerstag in Elversberg als auch drei Tage später in Biel Einsätze gegen die Schweiz in Aussicht. Schlecht für Pereira. Schließlich gab der Landsberger unter dem Portugiesen gegen die Kickers nach längerer Verletzungspause prompt sein Startelf-Debüt. Und: Das ideale Gespann im defensiven Mittelfeld ist noch immer nicht gefunden.
Maximilian Engl:
Der Torwart der Regionalligamannschaft ist dagegen noch kein Faktor unter Vitor Pereira, trainierte aber immerhin schon mit den Profis. Der 20-Jährige wurde nachträglich in den Kader der deutschen U20 berufen. Er könnte ab Sommer als möglicher dritter Torwart bereitstehen, sollte es zu den erwartet großen Umwälzungen im Spielerkader der Löwen kommen.
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