TSV 1860 München: Robert Reisinger wehrt sich gegen Vorwürfe: "Propagandistisch"

Haben die Löwen kein Interesse mehr an sportlichem Erfolg? Das wird dem Präsidenten des TSV 1860 von Kritikern vorgehalten, weil Robert Reisinger neue Darlehen von Investor Hasan Ismaik ablehnt. In der AZ spricht Reisinger Klartext.
von  Matthias Eicher/Ludwig Vaitl
Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger.
Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger. © dpa

Haben die Löwen kein Interesse mehr an sportlichem Erfolg? Das wird dem Präsidenten des TSV 1860 von Kritikern vorgehalten, weil Robert Reisinger neue Darlehen von Investor Hasan Ismaik ablehnt. In der AZ spricht Reisinger Klartext.

München - Ist sportlicher Erfolg ohne neue Darlehen von Hasan Ismaik möglich? Diese Frage spaltet die Fanlager des TSV 1860. Im ständigen Streit mit Geldgeber Hasan Ismaik hat sich der Verein zuletzt gegen neue Darlehen von Ismaik ausgesprochen - seit Robert Reisinger im Juli 2017 zum Präsidenten gewählt wurde. Eine Maßnahme, die nicht von allen Fans begrüßt wird. So werfen ihm Kritiker vor, kein Interesse am sportlichen Erfolg zu haben, Sechzig notfalls weiter in der Regionalliga Bayern zu sehen.

Reisinger: "So weit oben wie nur möglich"

"Die Behauptung, das Präsidium und der Verwaltungsrat hätten kein Interesse am sportlichen Erfolg, ist ebenso naiv wie falsch und wird von manchen propagandistisch benutzt", erklärt der Löwen-Präsident im Interview mit der AZ. "Ich will den TSV 1860 München immer so weit oben wie nur irgend möglich spielen sehen. Immer! Aber - und da scheiden sich vermutlich die Geister - ich will das nicht um jeden Preis. Einen wirtschaftlichen Harakiri-Kurs, der zur Gefährdung des Vereins führt oder die Profi-Fußballtochter weiter in eine Unwucht bringt, die weder für den Klub noch für unseren Mitgesellschafter sinnvoll ist, kann ich nicht unterstützen."

Reisinger schließt Fremdkapital nicht aus

Um den Verein auch ohne die Gelder des Jordaniers finanziell wieder auf gesunde Beine zu stellen, hat der Präsident einen simplen Ansatz. "Im Grundsatz ist es einfach: Nicht mehr Geld ausgeben, als eingenommen wird. Ganz so, wie es die schwäbische Hausfrau macht und viele andere Sportvereine in ganz Deutschland auch. Das schließt Fremdkapital nicht grundsätzlich und für alle Zeiten aus. In bestimmten Fällen kann Fremdkapital, strategisch geschickt eingesetzt, helfen, Ziele schneller zu erreichen. Aber auch das ist irgendwann verzinst zurückzubezahlen. Die KGaA muss die Rahmenbedingungen so hinbekommen, dass Sechzig wirtschaftlich in jeder Liga überleben kann und zwar unabhängig von finanziellen Zuflüssen der Gesellschafter."


Das vollständige Interview mit Robert Reisinger lesen Sie am Samstag in der Abendzeitung München. Darin spricht der Löwen-Präsident über das mögliche Comeback von Vorgänger Peter Cassalette, die Stadionfrage und er erklärt, wann es zu einem nächsten Treffen mit Mehrheitseigner Hasan Ismaik kommen soll.

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