TSV 1860 München: Reisinger streitet sich auf Facebook - und verteidigt sich
München - Die Turbulenzen beim TSV 1860 nehmen wieder zu, nach Monaten der positiven Signale und des Optimismus. Mittlerweile ist klar: Die trügerische Ruhe zwischen den Gesellschaftern war nicht mehr als ein Burgfrieden.
Vielmehr: Die Differenzen sind durch den Erfolg einer leidenschaftlichen und jungen Mannschaft nicht beiseite geräumt. Sie treten gerade erst wieder in den Vordergrund. Jetzt sorgte zudem ein ungewöhnlicher Vorstoß von Präsident Robert Reisinger auf Facebook für Aufsehen. Hintergrund war das Regionstreffen der ARGE-Fanklubs in Adelzhausen.
Reisinger: Wollte Kontakt zu Ismaik
Reisinger sprach dort darüber, warum Gespräche mit Mehrheitseigner Hasan Ismaik, besser gesagt, dessen Vertreter und Bruder Yahya, bisher nicht persönlich stattfanden. In einer Diskussion auf Facebook erklärte der Oberlöwe auf einen kritisierenden Kommentar eines anderen Users hin: Er habe mehrmals über Yahya Ismaik, Ex-Geschäftsführer Anthony Power und Rechtsvertreter versucht, Hasan Ismaik zu einem Gespräch zu bewegen, "aber nie eine Antwort erhalten".
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Nun ist es sein gutes Recht, sich persönlich auf Facebook zu äußern. Es ist aber ebenso ungewöhnlich, dass ein Vereinsvertreter von diesem Rang sich auf eine derartige Diskussion in einem sozialen Netzwerk einlässt. Reisinger rechtfertigte sich dann in einem zweiten Post, in dem er schrieb, er wolle kein "Facebook-Präsident" sein. Ihn würden aber die Geschehnisse der letzten Tage dazu zwingen, "jetzt doch mal eine offizielle Stellungnahme als Präsident abzugeben". Es folgte ein Appell an die Löwen-Mitglieder und -Fans.
Reisinger muss sich unangenehmen Fragen stellen
Und ein Seitenhieb gegen nicht näher benannte Internet-Blogs rund um den Löwen. "Wenn Euch die Löwen wirklich am Herzen liegen, sollten die Publikationen stets der Hafen der Vernunft im Meer des Unsinns sein und nicht an der Lunte zündeln - denn der ausbrechenden Flächenbrand ist niemals kontrollierbar", schrieb er pathetisch.
Reisinger muss sich in diesen Tagen reichlich unangenehmen Fragen stellen. Auch der, warum er nun den Weg über die sozialen Medien suchte.
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