TSV 1860 München: Peter Cassalette übt scharfe Kritik an seinen Stellvertretern

Peter Cassalette und der TSV 1860 München werden wohl so schnell keine Freunde mehr. Der Ex-Präsident erhebt nun in einem Interview Vorwürfe gegen seine Stellvertreter. Und gibt zu, dass sein "Weg mit Ismaik gescheitert" ist.
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Ein Bild aus vergangenen Tagen: Peter Cassalette diskutiert mit Hasan Ismaik.
dpa Ein Bild aus vergangenen Tagen: Peter Cassalette diskutiert mit Hasan Ismaik.

Peter Cassalette und der TSV 1860 München werden wohl so schnell keine Freunde mehr. Der Ex-Präsident erhebt nun in einem Interview schwere Vorwürfe gegen seine Stellvertreter. Und gibt zu, dass sein "Weg mit Ismaik gescheitert" ist.

München - Ob sich die Parteien beim TSV 1860 München nochmal zusammenraufen? Derzeit vergeht ja kaum ein Tag, an dem nicht von Seiten des e.V. oder von Seiten Ismaiks neue Vorwürfe gegeneinander vorgebracht werden. Die zum Zeitpunkt des Abstiegs Verantwortlichen haben bisher fast alle geschwiegen, doch zumindest Peter Cassalette hat sich nun in einem Interview mit dem Münchner Merkur geäußert.

Der Ex-Präsident, der sich immer für ein Miteinander von Investor und Verein ausgesprochen hat, schimpft vor allem über seine beiden Stellvertreter und den Vorsitzenden der Fußball-Abteilung. Sie spielten ein falsches Spiel, so der Grund-Vorwurf des ehemaligen Ober-Löwen.

Peter Cassalette über:

Seinen überstürzten Rücktritt: "Als der Abstieg feststand, wäre das für mich immer noch kein Grund gewesen, zurückzutreten. Doch dann hat jemand vom Verwaltungsrat als erstes gesagt: 'Das Projekt mit dir und Hasan ist gescheitert. Jetzt gibt es nur noch einen Weg: Und zwar gegen Hasan; wir müssen ihn loswerden. Und heute ist der Tag, wo wir damit anfangen.' Meine Antwort war: 'Wenn das Euer Neuanfang ist, dass Ihr jetzt gegen den Investor arbeitet, dann müsst Ihr das ohne mich machen und ich werde sofort zurücktreten.' Es hat mir keiner widersprochen. Mir blieb gar nichts anderes übrig als zurückzutreten. Es war kein Rücktritt zur Unzeit. Es waren ja noch zwei Vizepräsidenten da und der Verwaltungsrat. Damit war der Verein weiter handlungsfähig, es ist ja auch ein Interimspräsident eingesetzt worden. Was mich überrascht hat: Auch die beiden Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt sind jetzt plötzlich gegen mich und Hasan Ismaik. Dabei waren sie die einzigen, die sich – neben mir – immer für Hasan ausgesprochen haben. Jetzt sind sie die großen Wendehälse.

Über sein Verhältnis zu Hasan Ismaik: "In meiner Amtszeit hat er sehr viel investiert. Nun, wir sind trotzdem abgestiegen. Wir haben dabei alle Fehler gemacht. Der einzige aber, der Verantwortung übernommen hat für die Fehler, bin ich. Für mich war mein Rücktritt trotzdem konsequent. Mit dem Abstieg ist mein Weg mit Hasan gescheitert. Das ist unbestreitbar.

Über Roman Beer, Chef der Fußballabteilung: "Der wird wahrscheinlich vor Freude schon seit einigen Tagen ums Lagerfeuer tanzen. Er hat erreicht, was er immer wollte: Alles ohne Hasan, zurück zu den Wurzeln, zurück ins Grünwalder Stadion. Wahrscheinlich wird Beer nun irgendwann versuchen, als Präsident zu kandidieren."

Über die Vizes Hans Sitzberger und Heinz Schmidt: "Heinz Schmidt sagt am liebsten gar nichts. Dann kann man ihn hinterher nicht festnageln. So übersteht man auch – wie er – verschiedene Präsidenten. Er verhält sich eben immer so, wie es am besten passt.
Vor zwei Wochen war Ismaik noch der große Hero von Herrn Sitzberger. Über ihn hat er gesagt: 'Ohne Hasan wären wir längst pleite.' Jetzt sagt Sitzberger: 'Ismaik hat uns getäuscht.' Ich weiß nicht, wie er darauf kommt. Hasan hat das Präsidium nie getäuscht. Vor ein paar Wochen meinte Sitzberger noch: Schuld an allem sind Markus Drees und Roman Beer. Ich weiß nicht, was für einer Gehirnwäsche man Herrn Sitzberger unterzogen hat, dass er auf einmal total in die andere Richtung geht. [...] Hasan hat auch gemerkt: In diesen Verein krieg’ ich keinen Frieden rein, keine Ruhe rein, in diesem Verein wird mir kein Respekt gezollt. Wenn man sieht, dass man einfach nicht weiterkommt, ist irgendwann Schluss.

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