TSV 1860 München: Löwen kassieren Gegentore in den letzten Minuten

Der TSV 1860 München verliert im DFB-Pokal durch zwei späte Gegentore. Doch nicht nur im Pokal, auch in der Liga verloren die Löwen zuletzt ihre Spiele in den letzten Minuten. Was sind die Gründe?
von  Lukas Schauer
Daniel Bierofka und seine Löwen müssen oft Gegentore im letzten Spieldrittel hinnehmen.
Daniel Bierofka und seine Löwen müssen oft Gegentore im letzten Spieldrittel hinnehmen. © sampics/Augenklick

München - Es ging so gut los für den TSV 1860 München: Nach nicht mal zehn Minuten erzielte der etwas überraschend in die Startelf gerückte Nico Karger das 1:0 für seine Löwen im Spiel gegen Holstein Kiel - Giesing stand Kopf. Vor allem auch, weil die Mannschaft von Daniel Bierofka in der ersten Halbzeit mutig aufspielte und den Zweitligisten sichtbar überraschte.

Doch nach gut einer Stunde war es vorbei mit den Zweitrunden-Träumen. Alexander Mühling per Doppelpack (74., 82.) und Kingsley Schindler (87.) schossen die Kieler weiter. Ein später K.O. der Löwen - mal wieder. Nicht nur gegen die Störche, auch zuletzt in der Liga gegen Uerdingen oder Osnabrück kassierte der TSV 1860 die Tore in letzter Minute.

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TSV 1860 München: Keine Power mehr nach sechzig Minuten?

Auffällig dabei: Um die sechzigste Minute herum wirken die Spieler auf dem Platz oft ausgepowert. Zweikämpfe gehen (zu) leicht verloren, Bällen wird nicht mehr mit letzter Konsequenz nachgegangen. Haben die Löwen also ein Konditionsproblem?

An zu wenig Vorbereitung jedenfalls kann es nicht liegen, Bierofka ließ seine Aufstiegshelden bereits Anfang Juli wieder an der Grünwalder Straße antanzen. Im Kopf geblieben sind von der Vorbereitung aber hauptsächlich die zehn (!) Testspiele und weniger Konditions- oder Fitnesseinheiten. Freileich gab es die auch. Doch es muss die Frage erlaubt sein, ob zwei, drei Testkicks weniger nicht auch gereicht hätten.

Die späten Gegentore tun vor allem auch deshalb weh, weil vorne die eigenen Chancen nicht genutzt werden. "Wir müssen lernen, vor dem Tor kaltschnäuziger zu sein", gab Bierofka als Devise nach dem Spiel gegen Uerdingen aus. "Das ist scheiße. Wir führen und schenken das Spiel einfach weg", zeterte Adriano Grimaldi nach dem Spiel. Eine Einstellungssache also?

Einwechslungen sollen Schwung bringen, nicht stören

Oder lassen sich die Löwen noch zu sehr von Bierofkas Aus- und Einwechslungen durcheinander bringen? Alle (offensiven) Wechsel Bierofkas passierten bislang in den letzten 20 Minuten. Normalerweise genug Zeit, um etwaige Systemumstellungen umzusetzen.

Natürlich ist es im Eifer des Gefechts oft schwieriger als im Training, einstudierte Abläufe auf den Platz zu bringen. Und natürlich verlangt die Dritte Liga mehr (Lauf-)Einsatz als das noch bei den Gegner in der Regionalliga der Fall war.

Doch eines ist klar: Die Löwen sollten es versuchen, starke Leistungen ins Ziel zu bringen. Die Saison wird anstrengend genug.

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