TSV 1860 München gegen FC Bayern II: Niklas Dorsch im AZ-Interview

Ganz Fußball-München fiebert dem Derby im Grünwalder Stadion entgegen: Niklas Dorsch vom FC Bayern II spricht in der AZ über das Spiel gegen den TSV 1860 sowie die Ex-Kollegen Daniel Wein und Philipp Steinhart. Dorsch kündigt an: "Jetzt wäre mal ein Derbysieg fällig."
von  Interview: Matthias Eicher
Doppelter Abstieg, beinahe Insolvenz, keine Spieler mehr - im Expresstempo erfand Daniel Bierofka den TSV 1860 im Frühsommer neu. Los ging das Abenteuer Regionalliga Bayern am 13. Juli mit dem Auftakt beim FC Memmingen. Klicken Sie sich in der Fotostrecke durch alle Spiele der bisherigen Saison.
Doppelter Abstieg, beinahe Insolvenz, keine Spieler mehr - im Expresstempo erfand Daniel Bierofka den TSV 1860 im Frühsommer neu. Los ging das Abenteuer Regionalliga Bayern am 13. Juli mit dem Auftakt beim FC Memmingen. Klicken Sie sich in der Fotostrecke durch alle Spiele der bisherigen Saison.

Ganz Fußball-München fiebert dem Derby im Grünwalder Stadion entgegen: Niklas Dorsch vom FC Bayern II spricht in der AZ über das Spiel gegen den TSV 1860, die Ex-Kollegen Daniel Wein und Philipp Steinhart sowie darüber, was er sich bei Arturo Vidal abschaut.

München - Niklas Dorsch vom FC Bayern II schlägt forsche Töne an. "Jetzt wäre mal ein Derbysieg fällig", meint der 19-jährige Kapitän der "kleinen Bayern" vor dem Duell mit dem TSV 1860 am Sonntag (15 Uhr, im AZ-Liveticker). Im Gespräch mit der AZ erklärt Dorsch, warum sich sein Team in der Regionalliga Bayern gegen die Löwen leichter tut als gegen den FC Pipinsried oder den SV Schalding-Heining.

AZ: Herr Dorsch, am Sonntag geht’s für Sie und den FC Bayern II gegen den TSV 1860. Schon Bock auf das Derby?
NIKLAS DORSCH: Mega-Bock auf das Derby! Ich habe letztes Jahr die ersten beiden im Herrenbereich gespielt. Die waren leider nicht so gut: ein Unentschieden und eine Niederlage. Jetzt wäre mal ein Derbysieg fällig. Die Fans, das ganze Drumherum – das wird der Wahnsinn!

"Derby gegen 1860 Highlight des Jahres"

Der FC Bayern in der Bundesliga, 1860 in der Regionalliga: Um die Vormachtstellung in München geht es nicht.
Jeder weiß, dass momentan zwischen Bayern und Sechzig mehrere Ligen dazwischen sind. Aber das ist völlig egal für das jetzige Duell, denn wir wissen, was es für die Fans und auch für die Vereine bedeutet. Es ist immer was Besonderes. Dieses Mal ist es nochmal etwas anderes: gegen die Löwen-Profis, die Erster sind und aufsteigen wollen. Auch ein kleiner Unterschied zu unseren sonstigen Spielen: Das Grünwalder Stadion ist diesmal wieder ausverkauft. Das haben manche jungen Spieler von uns noch nicht miterlebt.

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Wie haben Sie den Absturz der Sechzger verfolgt?
Wir haben uns schon damit befasst, als klar war, dass sie vielleicht in die Regionalliga müssen. Da denkst du dir schon: Das wäre eine tolle Geschichte, sich auch mal mit der Ersten der Löwen zumessen. Und je näher es jetzt auf das Spiel zugeht, desto mehr freut man sich. Das ist auch für alle das Highlight des Jahres, ganz klar - nicht nur für kleinere Vereine.

War für Sie als Roter auch eine Prise Schadenfreude dabei, dass die Löwen so weit runter mussten?
Nein. Für uns ist es einfach überragend, gegen sie spielen zu dürfen.

Arturo Vidal als Vorbild

Die kleinen Bayern sind vor der Saison neben 1860 und dem 1. FC Schweinfurt 05 als Favorit gehandelt worden, jetzt liegen Sie auf Rang acht. Warum hat es bisher noch nicht geklappt?
Es war unser Ziel, oben mitzuspielen. Wenn man unsere Spiele anschaut: Gegen die "guten" Gegner haben wir es relativ gut gemacht. Gegen Mannschaften, die weiter unten drin stehen, haben wir uns schwer getan: Pipinsried oder Schalding-Heining. Die haben eklig und hart gespielt und es so geschafft, uns zu besiegen. Bei uns kommen viele frisch aus dem Jugendbereich – dazu zähle ich auch mich – und da ist man einen solchen Spielstil nicht gewohnt.

Doppelter Abstieg, beinahe Insolvenz, keine Spieler mehr - im Expresstempo erfand Daniel Bierofka den TSV 1860 im Frühsommer neu. Los ging das Abenteuer Regionalliga Bayern am 13. Juli mit dem Auftakt beim FC Memmingen. Klicken Sie sich in der Fotostrecke durch alle Spiele der bisherigen Saison.
Doppelter Abstieg, beinahe Insolvenz, keine Spieler mehr - im Expresstempo erfand Daniel Bierofka den TSV 1860 im Frühsommer neu. Los ging das Abenteuer Regionalliga Bayern am 13. Juli mit dem Auftakt beim FC Memmingen. Klicken Sie sich in der Fotostrecke durch alle Spiele der bisherigen Saison.
Spielten beide einst für den FC Bayern II: Daniel Wein (3. v. li.) und Philipp Steinhart (4. v. li.) vom TSV 1860. (Foto: Rauchensteiner/Augenklick)

Ihr Trainer Tim Walter hat kürzlich erklärt, dass seine Spieler keine Stars seien, sondern kleine Kinder. Sie sind zwar erst 19, aber so jung sehen Sie nun auch nicht aus.
Ich weiß, wie der Trainer den Fußball lebt und liebt (schmunzelt). Im Grunde genommen hat er ja Recht. So, wie wir manchmal aufgetreten sind, war das nicht Herrenfußball, sondern so, wie man im Jugendbereich agiert. Ich muss zugeben: Da fehlt uns manchmal noch die Erfahrung.

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Die Löwen haben ebenfalls viele Youngster im Kader, aber mit Jan Mauersberger, Timo Gebhart und Sascha Mölders auch drei sehr erfahrene Spieler. Würden Sie sich als Kapitän auch einen solchen Routinier wünschen?
Wir haben mit Niko Feldhahn auch einen Routinier, der leider verletzt ausgefallen ist. Jetzt ist er wieder an Bord, das wird uns helfen. Ich schaue mir auch gerne bei einem Spieler auf meiner Position was ab, wie bei Arturo Vidal, um als Kapitän bei uns noch mehr voranzugehen. Klar, ein Mölders vorne drin hat eine enorme Durchschlagskraft und schon Bundesliga gespielt. Nico Karger trifft auch ganz gut. Ich habe auch mit Daniel Wein und Phillipp Steinhart hier zusammengespielt. Die können auch prima kicken, aber ich denke: Wir haben spielerisch genauso viel Qualität in unserem Kader.

Dorsch verweist auf FC Augsburg II

Das sind ja forsche Töne. Favorit sind trotzdem die Löwen, oder?
Wir sind natürlich nicht unbedingt Favorit, Sechzig ist weit vor uns. Sie kommen eher über den Kampf, Laufstärke und Leidenschaft. Sie haben immer eine Riesen-Kulisse im Rücken. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie unschlagbar sind. Letzte Woche haben sie gegen Augsburg verloren – daran könnte man doch anknüpfen.

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