TSV 1860 München gegen 1. FC Kaiserslautern: Kosta Runjaic unter Druck

Löwentrainer Runjaic steht gehörig unter Druck. Am Montag geht es für ihn gegen seinen Ex-Klub Kaiserslautern – ein Angstgegner der Sechzger. „Wir sind sauer angesichts der Tabellensituation“.
Patrick Mayer |
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Zwei Jahre war Kosta Runjaic (l.) Trainer in Kaiserslautern, jetzt gilt es für ihn mit den Löwen gegen seinen Ex-Klub.
sampics/Augenklick Zwei Jahre war Kosta Runjaic (l.) Trainer in Kaiserslautern, jetzt gilt es für ihn mit den Löwen gegen seinen Ex-Klub.

München - Es gibt angenehmere Gegner für ein Schicksalsspiel. Der 1. FC Kaiserslautern hat einen Lauf. Drei Siege gab es zuletzt in Folge, hinzukommt mit Osayamen Osawe ein Torjäger in Top-Form. Gegen diese Pfälzer also will Löwen-Coach Kosta Runjaic mit dem TSV 1860 am Montagabend (20.15 Uhr, Sport 1 und Sky) die Wende erzwingen.

Ausgerechnet gegen seinen früheren Arbeitgeber? Immer da, wo Lautern ist, geht es für Runjaic um viel. Vielleicht um alles? Im September 2015 gingen für den 45-Jährigen seine zwei Arbeitnehmer-Jahre beim einstigen Bundesligisten, in denen er aus einem chronisch klammen Klub das Maximum herausgeholt hatte, unschön zu Ende. Seinen Kritikern (und Bossen) waren zwei vierte Plätze und knapp verpasste Aufstiege zu wenig.

"Müssen gewinnen, sonst brennt’s“

Kritiker hat Runjaic auch in Giesing. Nicht zu wenige. Nur drei Siege aus zwölf Spielen passen nicht zu den Ansprüchen, auch nicht ein persönlicher Punkteschnitt Runjaics von 1,21. „Am Montag müssen wir gewinnen, sonst brennt’s“, hatte Löwen-Präsident Peter Cassalette im Gespräch mit der AZ gesagt. Die Ansage kam bei ihren Adressaten an. „Kosta und ich kennen den Druck. Wir können damit umgehen. Der Präsident hat das Recht, das zu sagen“, meinte Sportchef Thomas Eichin auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag.

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Und der Trainer erklärte: „Wir sind sauer angesichts der Tabellensituation.“ Es gelte nun, alles auszublenden, meinte er. „Ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Spiel zeigen werden.“

Dabei sind die Roten Teufel sowas wie ein Angstgegner für den Tabellen-14.. Aus den letzten zwölf Duellen gab es nur einen Sieg, dagegen stehen sechs Pleiten, fünf Remis. Und: Von den vergangenen sechs Heimspielen gegen die Pfälzer wurde keines gewonnen. In dieser Situation sehnt sich jeder, der es mit dem Löwen hält, nach dem Kapitän. Unter der Woche schob Stefan Aigner Sonderschichten, um doch noch rechtzeitig fit zu werden. Runjaic und der 29-Jährige stehen in ständigem Austausch. Es wird auf Nuancen ankommen.

Die Stimmung bei den Fans droht zu kippen

Er gehe davon aus, dass Aigner im Kader stehen werde, meinte der Coach. Aber: Wird er von Anfang an auf dem Platz stehen? Aigner werde mitentscheiden, sagte Runjaic. Bloß keinen unnötigen Druck aufbauen, ist die Devise. Verständlich. Dem Druck kann sich Runjaic längst nicht mehr entziehen. Und das, obwohl er seine erste Krisenphase bei 1860 wacker überstanden hatte. „Er bleibt ruhig, arbeitet konzentriert weiter. Er verliert nicht die Nerven, bleibt seiner Linie treu“, sagte Ex-Lauterer Karim Matmour. „Die ganze Mannschaft steht hinter Runjaic.“

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Aber: Diese Mannschaft spielte zuletzt – das 6:2 gegen Aue ausgeklammert – zu schlechten Fußball. Das 3:2 unter der Woche beim Bayernligisten Heimstetten war zwar „nur ein Test“ (Runjaic), doch das, was 1860 in der ersten Hälfte ablieferte, war eines Zweitligisten nicht würdig.

Die Stimmung bei den Fans droht zu kippen. Gegen Lautern erwarten die Löwen nur etwa 19 000 Zuschauer in der Arena. Sie brauchen Signale der Mannschaft. Der Präsident wünscht sich dieses Signal. Der Investor verlangt danach. Runjaic steht vor seinem nächsten Schicksalsspiel mit Sechzig. Verliert er gegen seinen Ex-Klub, brennt’s auf Giesings Höhen.

 

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