TSV 1860 München enttäuscht beim 1:1 in Regensburg, feiert aber zwei Retter
Regensburg/München - Am Ende krönten sich doch noch zwei Löwen zu Helden: Das Duo Florian Neuhaus und Stefan Ortega, das den TSV 1860 beim 1:1 gegen Jahn Regensburg auf Zweitliga-Kurs hält.
Sie retteten das Spiel der schwachen Mannschaft von Trainer Vitor Pereira. Zwar spät – aber nicht zu spät. Fast die gesamte erste Halbzeit musste Nachwuchs-Löwe Florian Neuhaus (20) hilflos von der Bank mitansehen, wie sein Team von den drittklassigen Regensburgern phasenweise vorgeführt wurde – ehe Pereira in der 42. Minute ein Einsehen hatte.
Er nahm den völlig Indisponierten und nach seiner fünften gelben Karte fürs Rückspiel gesperrten Romuald Lacazette vom Feld. Und Neuhaus bekam endlich seine Chance im Löwen-Mittelfeld. Er ackerte, trieb an – und konnte seine Leistung in Minute 78 krönen: Nach einer Maßflanke von Marnon Busch traf er per Direktabnahme und unhaltbar für Regensburgs Philipp Pentke zum 1:1-Ausgleich.
Neuhaus verzichtete auf U20-WM
"Ich Freude mich für Flo, er ist ein junger Spieler mit enormer Qualität. Da hat er seinen Instinkt bewiesen", lobte Michael Liendl seinen Kollegen. Pereira ergänzte: "Neuhaus stammt aus der Jugend. Das sind die Früchte von Daniel Bierofka", so der 48-Jährige nach der Partie über seinen Mittelfeldmann. "Wir haben heute mit Pongracic, Weber und Neuhaus drei junge Leute aus dem Nachwuchs gehabt. In unserem Nachwuchsleistungszentrum wird gute Arbeit geleistet."
Umso schöner für Neuhaus: Der Youngster wollte ursprünglich mit der deutschen U20-Nationalelf zur WM nach Südkorea – jetzt hat sich der Verzicht gelohnt. Doch nach dem Ausgleich mussten die Sechziger noch einmal zittern: Nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Patrick Ittrich nach einem Foul von Abwehrchef Abdoulaye Ba bekam der Jahn wiederum die Chance zur Führung.
Geipl: "Einfach schlecht geschossen"
Es trat an: Andreas Geipl, der die Regensburger überhaupt erst in die Aufstiegsrelegation geschossen hatte. Doch diesmal versagten dem ehemaligen Löwen (2003 bis 2014) die Nerven. Den schwach getreten Strafstoß parierte Stefan Ortega.
"Der war einfach schlecht geschossen", räumte Geipl offen ein. Die Parade könnte dem Torhüter Selbstvertrauen für das Relegations-Rückspiel am Dienstag geben. Ortega schwächelte zuletzt, war auch im letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Heidenheim nicht unschuldig an der Löwen-Niederlage (1:2).
"Ortega hatte nach seinem Fehler in Heidenheim eine harte Woche", sagte Pereira nach dem Spiel. "Heute hat er uns gerettet." Zuletzt wurde spekuliert, ob der Trainer in der Relegation Ersatzmann Jan Zimmermann eine Chance geben würde. Diese Diskussion dürfte sich vorerst erübrigt haben.