TSV 1860 München: Die Löwen brauchen noch vier Siege bis zur Meisterschaft
München - Tabellenrang eins. Elf Zähler Vorsprung. Die Löwen sind Primus der Regionalliga Bayern. Und können sich nach der Vorentscheidung am vergangenen Spieltag (3:1 in Schweinfurt) auf die Meisterfeier gefasst machen. "Für mich ist es entschieden, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist, dass uns eine andere Mannschaft überholt", lautet das Mantra von 1860-Trainer Daniel Bierofka. Zeit für Rechenspiele!
Jeweils sieben Partien stehen für Sechzig (67 Punkte) und die Verfolger FC Bayern II (56), Nürnberg II (51), Ingolstadt II (50) und Schweinfurt (49) vor dem 33. Spieltag noch an. Sechzig muss am Samstag um 12.30 Uhr (Im AZ-Liveticker) zuhause gegen den VfB Eichstätt ran. Je 21 Punkte sind noch zu vergeben. Nachdem die Konkurrenz zuletzt Punkte liegenließ, sind höchstens die Bayern noch in Schlagdistanz.
Sollten die Giesinger das direkte Duell im Stadtderby am 29. April verlieren und auch in den restlichen drei Partien des Auswärts-Viererpacks zum Saisonende Federn lassen, wird es womöglich nochmal eng.
Die Bilanz spricht klar für den TSV 1860 München
Die Bilanz der Sechzger nach der Winterpause (sechs Siege, ein Remis) deutet aber dann doch darauf hin: Die Löwen packen’s! Die Meisterrechnung, sollte Verfolger Bayern nicht schon vorher patzen, geht so: Vier Dreier müssen her, um sicher als Spitzenreiter über die Ziellinie zu gehen – vier Löwen-Siege noch zum Titel!
Ob die Löwen in der Kabine schon Abriss-Zettelchen mit dem Meister-Countdown hängen haben? "Wir haben uns dagegen entschieden, um nicht unnötig Druck aufzubauen", erklärte Co-Trainer Oliver Beer. In Abwesenheit von Chefcoach Daniel Bierofka (Aufnahmetest zum Lehrgang für die Fußballehrer-Lizenz) war der 38-Jährige am Freitag Ansprechpartner bei der Spieltags-Pressekonferenz und erklärte über die weiß-blaue Rückwärts-Rechnung. "Wir haben jetzt ein schweres Heimspiel gegen die drittbeste Rückrundenmannschaft", so Beer, der die Eichstätter als "Überraschungsmannschaft mit gefährlichem Umschaltspiel und Standards" bezeichnete und Parallelen zu den Sechzgern erkannte.
Löwen denken noch nicht an die Relegation
Gut gewarnt, Löwe! Der Biero-Assistent weiter: "Wir müssen noch gegen die Bayern spielen und in Ingolstadt." In jenen schweren Partien werde sich entscheiden, "ob wir Meister werden". Zudem sei "eh‘ jedes Spiel wie ein Endspiel, weil es für jeden Gegner ein Highlight-Spiel ist gegen uns."
Vor etwaigen Gedanken an die Relegation – deren Terminierung weiter abzuwarten bleibt – fokussiere man sich "auf den Meistertitel. Bei uns wird niemand geschont, jetzt geht es im Vollgas-Modus in die letzten Spiele."
Michael Görlitz steht wieder bereit
Sieg Nummer eins von vier können die Giesinger wieder mit Flügelspieler Kodjovi Koussou (nach Bänderdehnung fit) angehen. Auch Neulöwe Michael Görlitz, zuletzt aus dem Kader gestrichen, stehe laut Beer wieder im Aufgebot. Das habe er telefonisch mit dem abwesenden Boss abgestimmt: "Ich habe vorher nochmal mit Daniel telefoniert. Sie wissen ja, wie er ist: sehr fokussiert. Er war kurz angebunden und wir sind kurz die Inhalte durchgegangen. Am Samstag ist er ja wieder da, dann wird alles seinen gewohnten Gang nehmen." Dann rückt Vier-Tage-Boss Beer zurück ins zweite Glied.
Je nach Ausgang der folgenden vier Partien fällt Sechzigs Feier-Tag eventuell auf das folgende Derby: Theoretisch könnte dabei man die Meisterschaft klar machen – als Auswärtsteam im Grünwalder Stadion.