Oliver Beer vertritt Daniel Bierofka: Das ist der Co-Trainer der Löwen
Oliver Beer statt Daniel Bierofka: Weil der Löwen-Cheftrainer beim Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef weilt, übernimmt der Co die Vorbereitung aufs Spiel des TSV 1860 gegen Eichstätt. Biero scherzt: "Wenn wir verlieren, ist der Oli schuld."
München - Daniel Bierofka verabschiedete sich nach getaner Arbeit mit einem Scherz. "Wenn wir gegen Eichstätt verlieren, ist der Oli schuld", witzelte der Coach über seinen Co-Trainer. 3:1 bei Verfolger Schweinfurt, Vorentscheidung um die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern (die Tabelle): Nach diesem Resultat konnte es sich der Trainer des TSV 1860 leisten, die anstehende Trainingswoche zu verpassen - wofür es glatt einen Konter seines Assistenten gab.
"Schon klar! Das hat sich der Biero ja schön ausgedacht: Wir spielen gegen die drittbeste Rückrundenmannschaft - und er haut ab!", schoss Oliver Beer am Dienstag auf AZ-Nachfrage zurück. Und schmunzelte. Die Stimmung ist gelöst bei den Löwen. Besagte formstarke Elf heißt VfB Eichstätt und gastiert im vorverlegten Heimspiel der Giesinger am Samstag (12.30 Uhr, Liveticker auf az-muenchen.de) beim Top-Rückrundenteam (acht Siege, zwei Remis, eine Pleite) im Grünwalder Stadion. Während Bierofka in Hennef den Aufnahmetest für den Lehrgang zur Fußballlehrer-Lizenz absolviert, bleibt die Vorbereitung auf den nächsten Schritt Richtung Meisterschaft seinem Assistenten vorbehalten - für eine Woche gilt: Der Boss heißt Beer, nicht Bierofka.
Oliver Beer: So hält er Kontakt zu Daniel Bierofka
"Es ist schon was Neues ohne ihn", gibt Beer zu, klärt aber darüber auf, dass der 39-jährige Chefcoach dennoch die Zügel behält: "Es ändert sich nicht viel, wir telefonieren jeden Abend, den Trainingsplan haben wir auch zusammen gemacht." Überhaupt stimmt der ein Jahr jüngere Beer eine Lobeshymne auf Bierofka an: "Ich kenne Biero schon lange, wir haben früher zusammen gekickt. Ich war Verteidiger und hab' ihm vorne die Bälle zugespielt", so Beer über die gemeinsame Zeit - beim FC Bayern.
Allzu ausufernd wollte er über die Vergangenheit in der Reserve des ungeliebten Rivalen dann doch nicht sprechen. Vielmehr gab er Auskunft über das aktuelle Gespann Bierofka/Beer: "Wir ergänzen uns gut, er ist ein absoluter Top-Trainer. Er ist sehr akribisch, ehrgeizig, wie ich auch. Wir machen manchmal ‚good cop, bad cop'", so der Assi - guter Bulle Beer, böser Bulle Bierofka!
Co-Trainer Beer: "Ich bin kein Königsmörder"
Der gebürtige Regensburger konkretisiert über seine Funktion, die gemäß seines Charakters auf ihn zugeschnitten sei: "Ich bin ein Freund der Spieler. Ich fühle mich auch als Typ in dieser Rolle wohl: Bindeglied zwischen Spieler und Cheftrainer, die Jungs ein bisschen beiseite zu nehmen." Bierofka, der sich durch seine leidenschaftliche Art einer hohen Beliebtheit bei seinen Spielern erfreut, kann auch streng und knorrig.
Beer bleibe der Kumpeltyp: "Das ist ein schmaler Grat. Man muss einen guten Zugang haben, aber Respektperson bleiben." Übrigens: Auf die Frage, dass bei 1860 in trauter Regelmäßigkeit der Assistent zum Chef befördert wird, antwortete Beer: Ich bin sehr loyal und kein Königsmörder.
Oliver Beer: Seit der D-Jugend ein Sechzger
Wie Bierofka habe er eine A-Lizenz, wie Bierofka jetzt wolle er "irgendwann den Fußball-Lehrer machen, wenn es die Zeit hergibt". Stand jetzt sei er aber mit der Funktion unter der Löwen-Ikone sehr zufrieden: "Biero und 1860, das passt perfekt zusammen. Hier ist er das Gesicht. Ich fühle mich auch wohl bei den Löwen, wo ich einst angefangen habe", so Beer, der schon in der D-Jugend bei den Sechzgern gekickt hat.
Zum Schluss gab er noch Auskunft darüber, dass sich ein Hoffnungsträger noch gedulden müsse: Timo Gebhart. "Er wird in dieser Woche noch nicht einsteigen, das ist noch zu früh. Aber nächste Woche werden wir sehen, inwieweit wir die Belastung steigern können." Dann kehren mit Bierofka und Gebhart gleich zwei Chef-Löwen zurück auf den Platz.
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