TSV 1860 München: DFB-Vize Koch: Bei Regionalliga-Reform geht es nicht immer nur um Sechzig

Die DFB-Reform über den Aufstiegsmodus der fünf Regionalligen steht schwer in der Kritik. Steigt der TSV 1860 nicht im kommenden Sommer auf, wären auch die Giesinger von der Regelung betroffen. Im Gespräch mit der AZ erklärt DFB-Vize und BFV-Boss Rainer Koch, warum es nicht immer nur um die Löwen gehen könne.
von  Patrick Mayer
In der Regionalliga Bayern Partner: Löwen-Coach Daniel Bierofka, Noch-1860-Boss Markus Fauser und BFV-Präsident Rainer Koch (v.li.).
In der Regionalliga Bayern Partner: Löwen-Coach Daniel Bierofka, Noch-1860-Boss Markus Fauser und BFV-Präsident Rainer Koch (v.li.). © sampics/Augenklick

München - Die Reform der Aufstiegsregelung aus den fünf Regionalligen in die Dritte Liga polarisiert Fußball-Deutschland. Auch beim TSV 1860, dem Tabellenführer der Regionalliga Bayern, ist diese freilich ein Thema. Schließlich wollen die Löwen schnellstmöglich in die 3. Liga, und damit endgültig in den Profifußball zurück.

Bierofka kritisierte deutlich

Chefcoach Daniel Bierofka hatte die jüngst auf dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beschlossene Übergangslösung deutlich kritisiert. "Komplizierter geht es kaum", hatte der 38-Jährige gesagt im Gespräch mit der Bild gesagt. Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Rainer Koch, verteidigte nun wiederholt die Zwischenlösung.

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Nach dieser gibt es ab der kommenden Saison aus der Dritten Liga vier Absteiger. Die Meister aus den Regionalligen Südwest und Nordost steigen in der Spielzeit 2018/19 direkt auf. Das dritte Aufstiegsrecht wird zwischen den Ligen West, Nord und Bayern ausgelost. Die übrigen Meister bestreiten Playoff-Spiele und erhalten ein Jahr später zwei feste Aufstiegsplätze. Auch die Sechzger könnten betroffen sein, sollten sie im kommenden Sommer nicht aufsteigen. 

Koch stellte nun aber klar, dass es aus bayerischer Perspektive bei der Reform nicht nur um die Löwen gehe. "Zwei Hinweise: der TSV 1860 hat die Anträge des BFV voll mitgetragen. Und wir haben 18 weitere Regionalliga- und 37 Bayernligavereine, deren Interessen ebenfalls zu berücksichtigen sind", sagte Koch im Interview mit der AZ. "Es kann nicht sein, dass man sich in Bayern nur überlegt, wie Sechzig schnellstmöglich in die Dritte Liga kommt."

Aufstiegsregelung gefährlich für TSV 1860

Taffe Worte aus der BFV-Zentrale am Münchner Stiglmaierplatz. Einerseits verständlich. Andererseits hatten gleich mehrere gegnerische Trainerkollegen von Bierofka in den vergangenen Wochen und Monaten erklärt, dass der TSV 1860 in der semi-professionellen Regionalliga Bayern eigentlich nichts verloren habe. Die umstrittene Aufstiegsregelung, wonach Sechzig im Falle einer Meisterschaft in dieser Saison eine Relegation bestreiten müsste, birgt jedoch die Gefahr, dass die Gieisnger in der Viertklassigkeit verharren.  

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Das vollständige Interview mit BFV-Boss Dr. Rainer Koch lesen Sie am Mittwoch in der Printausgabe der AZ oder online unter az-muenchen.de an der Regionalliga-Reform, eine polemische Attacke aus dem Westen und eine mögliche zweigleisige Dritte Liga.

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