TSV 1860 München: Das sagt Keeper Marco Hiller über seine Zukunft

"Ich will mit 1860 irgendwann in die Bundesliga", sagt Torhüter Marco Hiller, dessen Vertrag sich verlängert. Ihm droht neue Konkurrenz.
von  Matthias Eicher
"Das freut mich sehr, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht", sagt Marco Hiller über seine Vertragsverlängerung bis 2019.
"Das freut mich sehr, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht", sagt Marco Hiller über seine Vertragsverlängerung bis 2019. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Am Anfang war es "komisch". Absolutes Neuland. "Wir spielen heute mit der Nummer Eins – Maaarcooo…", pflegt Stefan Schneider in sein Mikrofon zu rufen, wenn der Stadionsprecher bei den Heimspielen des TSV 1860 die Mannschaftsaufstellung der Sechzger beginnt. Und die Löwen-Fans antworten: "Hiiilller!"

In allen elf Heimspielen auf Giesings Höhen und in den acht Auswärtspartien lief Löwen-Torwart Hiller in der Regionalliga Bayern auf. Einsatz Nummer 18 hatte dabei ein "Nachspiel": Wie die Bild berichtete, verlängerte sich der Vertrag des 20-jährigen Schlussmannes dadurch automatisch um zwölf Monate bis 2019.

Hiller bestätigte der AZ am Dienstag: "Das stimmt. Das freut mich sehr, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht. Das zeigt, dass die Hinrunde nicht nur für uns als Mannschaft, sondern auch für mich sensationell gelaufen ist." Nur 13 Gegentore und zehn Partien zu Null in 19 Einsätzen – "damit kann ich zufrieden sein", so Hiller.

Er kann nach erfolgreicher Hinserie auch als Paradebeispiel für die Entwicklung so manchen Spielers gelten: vom Amateur-Bubi zur Sechzger-Stammkraft! "Ich hätte vor der Saison nie gedacht, jetzt schon die Nummer Eins der Löwen zu sein", erzählt der Gröbenzeller gut gelaunt, "insgeheim hatte ich gehofft, dass es irgendwann so weit sein wird. Aber man konnte natürlich nicht erwarten, dass es so läuft."

1860-Abstieg für Hiller eine große Chance

Damit meint er den – für Sechzig – tragischen Abstieg in die Vierte Liga, der für Hiller selbst gleichzeitig eine große Chance darstellte. Eine, die der 1,88 Meter große Keeper nach dem plötzlichen Abgang des eigentlich eingeplanten Maximilian Engl (jetzt Rot-Weiß Erfurt) nutzte.

Anfangs hatte Trainer Daniel Bierofka noch kritisiert, dass Hiller mehr Ruhe ausstrahlen müsse, stärkte ihm aber zugleich den Rücken. Hiller dazu: "Ich sehe es genauso, wie der Trainer gesagt hat. Die große Kulisse im Grünwalder Stadion, plötzlich Nummer Eins – daran musste ich mich erst gewöhnen und Spielpraxis sammeln." Was auch gelang.

Ein weiterer Grund des Hiller-Aufschwungs: Erstmals in seiner noch kurzen Erwachsenen-Karriere blieb er über einen längeren Zeitraum von Verletzungen verschont. Bierofkas Lob, dass er auf der Linie "Weltklasse" sei, freut Hiller, doch "ausruhen kann man sich darauf nicht".

Fauser mit Hillers Entwicklung "total zufrieden"

Zumal es für den bisher unumstrittenen Schlussmann bald heißt: neuer Konkurrenzkampf! Nachdem sich der Youngster im Sommer gegen den Ex-Buchbacher Alexander Strobl durchgesetzt hatte, will Neulöwe Hendrik Bonmann, Torhüter-Talent von Borussia Dortmund, nach überstandener Verletzung voll angreifen.

Hiller über Bierofkas Absicht, trotz des ausgesprochenen Vertrauens den Kampf um den Platz zwischen den Pfosten neu auszurufen: "Das nehme ich gerne an. Ich will weiter meine Leistung bringen."

Geschäftsführer Markus Fauser fand ebenfalls lobende Worte für den jungen Stammtorwart. "Wir sind mit seiner Entwicklung total zufrieden. Er hat tolle Leistungen abgeliefert", so Fauser zur Bild. Daher werde man trotz automatischer Vertragsverlängerung mit demselben Monatsgehalt im unteren vierstelligen Bereich in der Winterpause verhandeln und "wie mit vielen anderen Spielern auch über seine Vertragssituation reden".

Hiller lachend über eine mögliche Anpassung seiner Bezüge: "Das macht mein Berater – der weiß schon, was er tut."

Aus sportlicher Sicht gibt es nicht viel nachzubessern. Hillers Motto bis zur Winterpause: "Siege ohne Gegentore!" Und längerfristig? "Mein Traum ist, irgendwann mit Sechzig in die Bundesliga zurückzukehren."

Bis dahin wird Stadionsprecher Schneider noch ein paar Mannschaftsaufstellungen durchsagen müssen.

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