TSV 1860 München: So kämpft sich Keeper Henrik Bonmann heran
Endlich ist der lang verletzte Torwart Hendrik Bonmann fit, muss sich aber noch gedulden. Sechzig-Coach Daniel Bierofka ruft einen Dreikampf der Keeper für den Winter aus.
München - Ob da jemand für den Löwen-Keeper ein Faible hat? Für Hendrik Bonmann gab es am Donnerstag einen Überraschungsbesuch. Ein junges Mädchen stand nach dem Training an der Grünwalder Straße und drückte dem Torhüter ein kleines Heftchen in die Hand. Ein Selfie durfte – heutzutage ja fast schon selbstverständlich – auch nicht fehlen.
Bonmann, 23-jähriger Schlussmann des TSV 1860, hat sich offenbar schon in vergangenen Tagen bei Borussia Dortmund eine schwärmerische Freundin gemacht. "Das war ein Fan aus Dortmund, die schon eine Fanpage auf Instagram für mich hat. Sie hat hier Urlaub gemacht, mich besucht und ein Geschenk mitgebracht, ein schönes Fotobuch – das hat mich sehr Freude", sagte Bonmann der AZ.
Freude kam beim begehrten Herrn bereits vergangenes Wochenende auf: Da feierte der Torwart nach langer Verletzungspause sein noch länger ersehntes Löwen-Debüt – und siegte mit der U21 bei der SpVgg Hankofen-Hailing 3:1. "Es hat viel Spaß gemacht, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Ich bin glücklich – und heiß darauf, dass es wieder losgeht!"
Der einstige Dortmund-Torwart, Ende August ablösefrei aus der BVB-Reserve auf Giesings Höhen gewechselt, steht auch bei Sechzigs Erster Elf in den Startlöchern. Dumm nur, dass es für ihn weiter heißt: abwarten, Bonmann! Daniel Bierofka, Trainer besagter Löwen, ließ sich nach eigener Aussage von U19-Coach Wolfgang Schellenberg berichten, dass Bonmanns Debüt "gut bis sehr gut" gewesen sei.
Bonmann: Spielpraxis in U21 sammeln und angreifen
"Biero hat mich gefragt, wie ich mich gefühlt habe und gesagt, dass er von einem ordentlichen Spiel von mir hörte – da kann man drauf aufbauen", sagte Bonmann. Coach Bierofka stellte aber auch klar: "Im Winter wird es im Tor einen Dreikampf geben."
Bonmann scharrt bereits mit den Löwen-Hufen – und kann so gar nicht gebrauchen, dass er sich weiter gedulden muss: "Das ist echt ärgerlich, vor allem, weil die Winterpause so lange ist." Sein Plan: "Ein paar Wochen sind es noch, in denen ich in der U21 Spielpraxis sammeln kann. Dann Freude ich mich aufs neue Jahr – und kann richtig angreifen."
Bonmann, Sechzigs Quasi-Winterneulöwe. Elf Drittliga-Partien mit dem BVB II, dazu 56 Einsätze für Schwarz-Gelb und sechs für seinen Heimatverein Rot-Weiß Essen in der Regionalliga West - Erfahrung hat er gesammelt; jener Mann, der neben Roman Weidenfeller bei den Profis trainiert hatte.
Bonmann: "Was der Trainer sagt, ist Gesetz"
Dennoch war er, gerade nach seinem Syndesmosebandriss, "mit Demut und Bodenständigkeit" bei den Sechzgern aufgeschlagen, denen er nach eigener Aussage dankbar ist, da sie ihn "als verletzten Spieler verpflichtet" hätten. Der 1,92-Meter-Hüne verschweigt aber auch nicht: "Meine Ambition ist natürlich, die Nummer eins zu werden – wär' ja schlimm, wenn es anders wäre, oder?"
Über den bisherigen Stammkeeper Marco Hiller, Ersatzmann Alexander Strobl und ihn als Herausforderer sagt er: "Wir sind alle drei gute Torhüter." Dabei sei unwichtig, "wie ich die anderen einschätze. Ich schaue nicht auf sie, sondern will mich einfach bestmöglich präsentieren."
Entscheidend sei ohnehin, "was der Trainer sagt, denn das ist Gesetz". Ob der Löwen-Gesetzesmacher Bierofka auch bald von Bonmann schwärmt?
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