TSV 1860 München: Daniel Bierofka zieht ein Saisonfazit

Daniel Bierofka, Coach des TSV 1860, hat nach dem Aufstieg der Löwen in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken seiner Mannschaft und den Fans gehuldigt und erklärt, was ihm nach dem Abstieg im Vorjahr "weh getan" hat.
München - Der TSV 1860 hat durch die gewonnene Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken (3:2, 2:2) den Aufstieg aus der Regionalliga Bayern in die Dritte Liga geschafft. Trainer Daniel Bierofka ist immer noch hin und weg vom Sechzger-Märchen.
"Am schönsten war die spontane Feier mit den Fans, erst direkt nach dem Abpfiff im Stadion, dann draußen auf dem Bus. Ganz ehrlich: Eine solche Stimmung und Begeisterung habe ich in inzwischen 20 Jahren Profifußball noch nicht erlebt", sagte der 39-Jährige im Interview mit "DFB.de".
Daniel Bierofka: Keine Gedanken an den Aufstieg
Markant: Auf seiner Mission, aus den Sechzgern nach dem Absturz aus der Zweiten Liga ("Wir waren am Boden, wir hatten keine Mannschaft") wieder eine schlagkräftige Truppe zu formen, habe er nur daran gedacht, den Laden irgendwie zusammenzuhalten. Bierofka dazu: "Es ging zuerst einmal darum, den Verein wieder zu stabilisieren. An den Aufstieg habe ich damals noch gar nicht gedacht."
Bitter für Bierofka, wie er selbst erklärt: "Von unseren zahlreichen Toptalenten haben uns aber nach dem Abstieg der ersten Mannschaft Spieler wie Felix Uduokhai, Lino Tempelmann oder Florian Neuhaus verlassen. Das tat schon weh."
Löwen-Plan mit Mauersberger, Gebhart und Mölders funktioniert
Dennoch hat es der Ex-Löwenspieler in Zusammenarbeit mit seinem Trainerteam geschafft, etwas aufzubauen: "Es ist uns gelungen, unser junges Team mit erfahrenen Profispielern wie Sascha Mölders, Jan Mauersberger und Timo Gebhart zu verstärken. Sie sollten die Jungs führen, und diese Rechnung ist voll aufgegangen. Die Mannschaft hat eigentlich schon vom ersten Tag an gut funktioniert." Auch viele weitere Akteure hätten sich gut entwickelt. Zudem, so Sechzigs Aufstiegscoach: "Wir waren eine echte Einheit."
Nun werden sich zeigen, inwieweit Bierofka besagte Einheit zusammenhalten kann - und was sie in der Dritten Liga zu leisten imstande sein wird. Was Bierofka denkt? "Wir müssen und werden die 3. Liga demütig angehen."
Man habe "mit Sicherheit kein herausragendes Budget", sondern werde "nach meiner Einschätzung eher so in der Mitte liegen." In sportlicher Hinsicht warte "in dieser starken Spielklasse eine große Herausforderung. Mit Leidenschaft und Teamgeist wollen wir sie bestehen."
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