TSV 1860 München: Daniel Bierofka vergleicht MArkus Ziereis mit Thomas Müller
München - Vergleiche zum FC Bayern sind beim TSV 1860 immer vorsichtig zu formulieren. Das weiß freilich Löwen-Chefcoach Daniel Bierofka. Das dürfe er eigentlich nicht sagen, schickte der 38-Jährige deshalb seiner Beschreibung von Stürmer Markus Ziereis voraus, "aber er ist ein ähnlicher Typ wie Thomas Müller".
"Zier", so nennt der 38-Jährige den Angreifer, habe einfach "diesen Riecher. Er weiß, wo im Sechzehner die Bälle hinfallen, ist immer torgefährlich", erklärt der Sechzig-Trainer zu seinem Angreifer, der zuletzt richtig zündete. Wichtig für den Coach: Mit Ziereis hat Bierofka mittlerweile neben Nico Karger und Sascha Mölders einen Torjäger mehr in seinen Reihen. Noch besser: Alle drei kann er auch gemeinsam aufbieten, sie verstehen sich immer besser.
"Man sieht, dass es funktioniert, wir haben 35 Tore gemacht"
Seine Offensive wird dadurch unberechenbarer, für die Gegner ist dieses Trio kaum zu verteidigen. "Sie wissen ganz genau, wie sie sich zu bewegen haben, wie ich mir das vorstelle", erzählt Bierofka. "Man sieht, dass es funktioniert, wir haben 35 Tore gemacht." Funktionstüchtig ist das Zusammenspiel der Drei vorne drin seit Wochen. Dabei hatte Ziereis am Anfang nach seiner Rückkehr nach Giesing im August noch Anlaufschwierigkeiten, blieb in fünf Regionalliga-Partien für die Löwen ohne Treffer.
Zuletzt erzielte er jedoch dreimal in Folge je ein Tor. Hinzu kamen eine Vorarbeit beim Sieg gegen den FC Unterföhring sowie zwei Treffer im Toto-Pokal. Und die Tatsache, dass der 25-Jährige vor allem die sogenannten wichtigen Tore macht. Beim 3:1 im Spitzenspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 erzielte der Oberpfälzer die frühe Führung, beim 2:1 beim VfB Eichstätt erzwang er regelrecht den Ausgleich.
"Wir versuchen, unser Spiel durchzubringen, in der ersten Halbzeit haben wir das nicht geschafft, aber in der zweiten Hälfte haben wir es richtig gut gemacht", meinte Ziereis nach dem Sieg in Eichstätt. "Wir müssen jedes Spiel mit hundert Prozent angehen. Es hätte auch ganz anders laufen können, dann verlierst du solch ein ekliges Spiel." So wird der Mittelstürmer, der unter Bierofka meist hängende Spitze spielt, zu einem entscheidenden Faktor im Kampf um den Titel.
Bierofka vertraut auf den Riecher von "Zier"
Der Neuanfang der Sechzger ist auch für ihn ein Neubeginn, nachdem er in der Heimat nach zwei langwierigen Verletzungen (Schambeinentzündung und Ellenbogenverletzung, d. Red.) bei Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg keine Perspektive mehr sah.
2012 war es ihm bereits nicht gelungen, sich bei Sechzig in der 2. Liga zu behaupten. Ziereis musste in die damalige zweite Mannschaft runter, spielte zwischen 2013 und 2017 für den FSV Frankfurt, den SV Darmstadt 98, den Chemnitzer FC und schließlich den Jahn. Nirgends gelang ihm der große Durchbruch. Bierofka bot ihm die nächste Chance, vertraute auf den "Riecher" von "Zier".
Dieser baut auf ein großes Selbstbewusstsein. "Meine Statistik in der Regionalliga kann sich sehen lassen. Ich weiß, was ich kann", hatte er vor dem Spiel gegen Schweinfurt der "Bild" gesagt. 44 Tore in 72 Spielen in der Regionalliga Bayern sind es mittlerweile. "Die Knie schlottern bei niemandem von uns", sagte er.
Den Gegnern der Sechzger dürfte es anders gehen, auch dank Ziereis, einem Typ wie Thomas Müller.