TSV 1860 München: Daniel Bierofka über Löwen, Hennef, Ismaik und Weißbier

Löwen-Trainer Daniel Bierofka hat sich am Donnerstag über seine anstehenden Monate als Pendler zwischen Hennef und Giesing, die Lage bei den Löwen und Investor Hasan Ismaik geäußert.
Matthias Eicher |
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Nahm Stellung zu seiner Trainerausbildung und der Lage bei den Löwen: 1860-Trainer Daniel Bierofka.
imago/Eibner Nahm Stellung zu seiner Trainerausbildung und der Lage bei den Löwen: 1860-Trainer Daniel Bierofka.

München - Herzlich willkommen zurück, Chefcoach! Die Spieler des TSV 1860 sahen sich am Donnerstag erstmals seit dem Trainingsauftakt Daniel Bierofka gegenüber. Zuvor hatte Sportchef und Interimstrainer Güther Gorenzel während Bierofkas erstem Trip zur Trainerausbildung (Fußballehrer-Lizenz) nach Hennef die Geschicke geleitet – auch beim 10:1 im Test gegen den BSC Sendling.

Kaum war der Boss zurück auf Giesings Höhen, deutete er seine bevorstehende Vertragsverlängerung an. Zudem sprach Daniel Bierofka über ...

... seinen Trainerlehrgang: "Es ging bisher um Selbstpräsentation und Vertragsrecht, Präsentation im Allgemeinen – was habe ich für Möglichkeiten, Powerpoint, Flipchart und sowas. Es war schon anstrengend, wir hatten von 8 bis 6 Uhr. Aber das war noch human zum Reinkommen, das wird noch stressiger. Patrick Helmes und Andreas Hinkel sind auch dabei, wir sind 24 Teilnehmer, 23 männliche und eine Frau. Jetzt bin ich ja Profitrainer, in der Regionalliga war ich offiziell noch keiner. Ich bin mit Patrick Mölzl im Zimmer, das passt gut."

Daniel Bierofka: "schon viel erlebt" bei TSV 1860

... seine Stressresistenz durch Sechzig: "Ich habe hier schon viel erlebt bei Sechzig, hier ist natürlich schon mehr los als bei anderen Vereinen. Wenn sie wollen, kann ich da gerne mal was erzählen. Es ist eine komische Situation. Ich verfolge über die Medien, mit Günther Gorenzel und Oli Beer bin ich immer im Austausch, was hier los ist. Klar wäre ich lieber hier bei der Mannschaft. Andererseits: Ich wollte diese Ausbildung machen, ich habe mich mit dem Aufstieg dahingehend selbst unter Druck gesetzt, dass ich sie jetzt machen muss. Da gibt es ja keine Alternative. Ich bin überzeugt davon, dass ich viele Sachen mitnehmen werde. Aber ich gebe mich keinen Illusionen hin, dass ich so gut abschneiden werde wie der Günther (1,0, d. Red)."

... die Vereinbarkeit von Lehrgang und 1860: "Ich habe eine Bahncard 100, damit ich flexibel bin – nicht erste, sondern zweite Klasse. Ich fahre immer am Sonntag hoch und am Mittwochabend heim. Für Montagsspiele kriege ich eine Freigabe. Das wird mir zwar als Fehltag angerechnet, aber 20 Prozent kann man sausen lassen. Wenn Spieltag ist, bin ich bei der Mannschaft, das ist klar."

Bierofka: Dank an Investor Hasan Ismaik

... die Phase vor der Einigung mit Investor Ismaik: "Wir hätten gerne eine Lösung vorher gehabt, weil die Zeit da gewesen wäre. Die Zeit war nicht angenehm. Wir wollten klare Fakten, das ist für mich als Trainer sehr wichtig, um zu wissen: Was können wir machen und was nicht? Dieses Ja und Nein war schon ein bisschen anstrengend. Auch im Urlaub, als ich den Akku aufladen wollte und vom Kopf her mal etwas entspannen wollte, diese Telefoniererei. Aber im Nachhinein war es mir wurscht, weil wir unterstützt worden sind. Viele Dank auch nochmal an dieser Stelle an Hasan Ismaik, dass er uns unterstützt. Sonst wären die Transfers von Quirin Moll oder Stefan Lex gar nicht möglich gewesen."

Die (Neu-)Löwen in Aktion: Bilder vom Kantersieg

... die Kaderplanung: "Es ist top, die Mannschaft so früh zusammen zu haben. Das war unser Ziel, deswegen haben wir mit der Kaderplanung so früh angefangen. Ich bin ein Trainer, der früh an gewissen Automatismen arbeiten will. Es ist ideal, schon sechs Wochen mit der Mannschaft arbeiten zu können. Einen Spieler kann man immer mal dazu kriegen. Wir brauchen in der Dritten Liga unbedingt die Breite – wir haben 38 Spiele, plus Toto-Pokal, plus hoffentlich DFB-Pokal ein oder zwei Runden, das sind schon viele Spiele. Die Intensität der Spiele nimmt auch zu. Das ist nicht mehr Regionalliga. Ich bin wahnsinnig froh, dass wir schon so weit sind."

Neu-Löwen aus München und Bayern

... Sechzig und Identifikation: "Die Qualität muss auch stimmen, es hilft mir nichts, wenn ich eine Münchner Auswahl hab und keine Qualität. Darauf schauen wir natürlich. Aber ich glaube, dass zu Sechzig - der Verein hat etwas Besonderes - die Identifikation gehört. Das hat man in der letzten Saison gesehen: Wenn sich die Zuschauer mit der Mannschaft identifizieren, gibt das einen Extra-Schub. Wenn ich mich mit etwas identifiziere, kann ich viel mehr aus mir herausholen. Wenn ich an etwas glaube oder einen Bezug habe, werde ich mehr investieren als wenn ich sage: 'Ich bin jetzt mal ein, zwei, drei Jahre hier und dann schau' ma mal woanders hin.' Dass es nicht immer so sein wird, ist auch klar. Zweite Liga, erste Liga – da wird es immer Spieler geben, die nicht von der Region sind. Aber es gibt gute Spieler aus Bayern. Wenn die dann gut hierher passen, ist es ideal."

... seine Ansprache ans Team: "Es ging um die Prinzipien – Regeln, wie wir miteinander umgehen. Unsere DNA, wie ich immer so schön sage. Die Alten können es eh' nicht mehr hören, aber den Neuen musste ich erklären, welche Werte wir hier leben wollen."

Bilder: Die Löwen beim Laktattest in Oberhaching

Bierofka bei U19-EM in Finnland

... seine Familie: "Meine Frau ist die nächsten fünf Monate alleinerziehend, aber das kriegt sie auch hin. Sie sind gebrieft, dass es sehr anstrengend wird. Wenn ich mal Zeit habe, versuche ich natürlich, sie mit meiner Familie zu verbringen."

... Bierofkas Reise zur U19-EM: "Das ist eine Spitzenfußballanalyse in Finnland, genau in den letzten beiden Wochen der Vorbereitung, wenn wir gegen Sandhausen spielen. Da werde ich nicht viel mitbekommen."

... den Tagesablauf in Hennef: "Es geht um 8 Uhr los, meistens bis 12 Programm. Ab 13.30 Uhr geht es weiter bis 18 Uhr. Es kann sein, dass dann noch Gruppenarbeiten folgen. Jetzt war es so, dass wir abends auch mal den vielen Input sacken lassen und durchschnaufen konnten. Abends mal ein Weißbier trinken – das ist auch ganz wichtig."

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