TSV 1860 München: Daniel Bierofka mit klarer Meinung zur Lage bei den Löwen

Cheftrainer Daniel Bierofka sendet am Rande des Trainingslagers klare Signale in Richtung seines Vorstandes. "Schlecht wäre es nicht, wenn Herr Reisinger mit mir reden würde".
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Findet klare Worte zur Lage bei seinem TSV 1860 München: Chef-Trainer Daniel Bierofka.
dpa Findet klare Worte zur Lage bei seinem TSV 1860 München: Chef-Trainer Daniel Bierofka.

München - Die Löwen bereiten sich im Salzkammergut auf die Regionalligasaison vor. Am Rande der ersten Trainings fand Trainer Daniel Bierofka ziemlich klare Worte - auch in Richtung seines Präsidenten und des geplatzten Transfers von Karl-Heinz Lappe.

Daniel Bierofka über:

…die Bedingungen: Die passen auch für die erste Mannschaft von Sechzig München, deswegen sind wir schon häufiger her gefahren: mit der U16, zweimal mit der U21. Jetzt bin ich das vierte Mal hier. Wir haben top Bedingungen: Ruhe, mehrere Plätze nebeneinander, das Essen ist gut. Klar hat man hier kein Fünf-Sterne-Hotel, aber das brauchen wir auch nicht. Wir sind ja zum trainieren da - und nicht zum wellnessen.

...die Absagen von Lappe und Rosinger: Rosinger hat ja seinen Vertrag verlängert. Das hätten wir finanziell nicht stemmen können, was er bei Lotte verdient. Bei Lappe war der Vertrag eigentlich fertig. Wenn man nicht unterschreiben kann, kann es eben sein, dass der Spieler sagt: Gut, dann gehe ich eben woandershin. Daran kann ich nichts ändern. Klar ärgert es mich brutal, aber das weiß Herr Fauser auch. Ich weiß, dass er Tag und Nacht arbeitet. Er ist derjenige, der am wenigsten dafür kann. Wie gesagt: Es ist schon ärgerlich, wenn man mit einem guten Spieler so weit ist, dass er unterschreiben würde, und sich anders entscheidet, weil wir momentan nicht handlungsfähig sind. Damit muss ich einfach leben. Wir haben am Wochenende [in Winterlingen] sehr gut gespielt, und es nutzt nichts, jetzt Trübsal zu blasen. Ich lasse meine Laune auch nicht runterziehen. Jetzt müssen wir eben schauen, einen anderen Spieler zu finden. Jetzt ballern sie mich wieder mit allen möglichen Spielern voll und ich muss aussortieren, welche ich brauchen kann und welche nicht.

...Sascha Mölders: Mich hat auch gewundert, dass er am Samstag zugeschaut hat. Ich kann es mir aber nur schwer vorstellen, dass er nochmal ein Thema wird. Ich habe mit Sascha Kontakt gehabt, aber dass wir uns einig werden, wird sehr schwierig werden. Wir können nicht jeden Betrag zahlen.

...Gespräche mit Reisinger: Ich habe mit ihm zwei, drei Sätze gesprochen, an dem "schwarzen Freitag", wie immer so schön gesagt wird. Danach habe ich mich gleich am Samstag um 8 Uhr mit Wolfgang Schellenberg hingesetzt, obwohl wir noch gar nicht wussten, ob ich noch im Amt bin oder nicht. Wir wollten, dass der neue Trainer einen normalen Kader vorfindet - ob ich es bin, oder ein Anderer. Ich habe mehr oder weniger hintenrum erfahren, dass ich es weitermachen soll. Einen richtigen Austausch gab es nicht. Ich stehe im Austausch mit Herrn Fauser. Schlecht wäre es nicht, wenn Herr Reisinger mit mir reden würde, wie es weitergeht. Ich versuche, hier so gut es geht meinen Job zu machen. Für mich ist entscheidend, eine Mannschaft auf den Platz zu bringen. Alles andere, was außenherum passiert, kann man schwer beeinflussen.

Bilder: Coach Bierofka lässt das Team ordentlich schwitzen

…die Frage, ob Mauersberger und Gebhart nervös werden: Nein, gar nicht, sonst wären sie nicht hier. Ich brauche auch nicht mit der Mannschaft sprechen. Herr Fauser hat vor dem ersten Training mit der Mannschaft gesprochen und hat erklärt, wie die Situation ist. Wir warten von Tag zu Tag, dass etwas passiert. Ich schaue jeden Mittag und Abend aufs Handy, dass vielleicht etwas Positives drauf steht. Gott sei Dank bin ich mittlerweile relativ stressresistent geworden. Da kriegt man schon einiges mit hier. Klar würde ich mir wünschen, dass es anders wäre – und dass nächste Woche eine Entscheidung fällt, wie’s weitergeht. Das wäre für mich wichtig, für die Mannschaft, für den ganzen Verein, fürs Umfeld. Und ich hoffe auch, dass da mit Nachdruck und mit einer dementsprechenden Professionalität dran gearbeitet wird.

…ob er eine Vermittlerrolle zwischen den Gesellschaftern übernehmen soll? Was soll ich denn noch machen? Ich mach‘ momentan das Training, schau‘, dass ich irgendwelche Spieler herkriege. Scouten tu‘ ich auch noch nebenbei. Der Tag hat bloß 18 Stunden, ist ein bisschen schwierig dann. Momentan hab ich mit keiner Seite Kontakt – außer mit Herrn Fauser, von dem her ist es relativ schwierig.

…mehr Unterstützung vom Verein? Ich warte jeden Tag. Unterstützung heißt für mich nur: Ich brauch‘ nicht jemanden, der jeden Tag herkommt und mir irgendwas erzählt. Unterstützen heißt, dass sie jetzt eine Lösung finden – dahingehend können sie mich unterstützen, dass ich hier einfach besser arbeiten kann. Ich brauche irgendwas, wo ich mich festhalten kann, an dem ich mich orientieren kann – wie alle anderen auch.

Lesen Sie hier: Löwen im Grünwalder? Stadtrat könnte den Weg freimachen

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