TSV 1860: Moll, Kobylanksi und Holzhauser – wie geht es mit den Unbefriedigten weiter?

Kein Aufstieg – aber dafür Abschied? Die Zukunft von Winter-Einkauf Raphael Holzhauser, Spielmacher Martin Kobylanski und Stratege Quirin Moll bei 1860 ist ungewiss.
Matthias Eicher
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Bankdrücker: Raphael Holzhauser (r.) und Martin Kobylanski (2.v.r.) sitzen häufig draußen.
Bankdrücker: Raphael Holzhauser (r.) und Martin Kobylanski (2.v.r.) sitzen häufig draußen. © sampics/AK

München - Bereits 33 Spiele, aber nur 49 Punkte. Niemandsland der Tabelle. Die Löwen wollten endlich den Aufstieg feiern und sich von den Fans feiern lassen, stattdessen dürfen sie frühzeitig ein weiteres Jahr Dritte Liga einplanen.

Wo kein Erfolg, da auch keine gefeierten Löwen-Anführer: Geht es nach Routinier Quirin Moll, gleicht das bisherige Wirken persönlich wie kollektiv einer großen Enttäuschung.

TSV 1860: Zeichen bei Quirin Moll stehen auf Abschied

"Die Saison verläuft für mich und den Verein sehr unbefriedigend", sagt der 32-jährige Stratege des TSV 1860 im Gespräch mit der AZ: "Wir alle haben uns für diese Spielzeit mehr vorgenommen." Persönlich hatte der Mann mit ausgesprochenen Kämpfer-Qualitäten häufig einen Stammplatz inne.

Dennoch stehen die Zeichen nach AZ-Informationen auf Abschied, weshalb Moll zur Gattung der angefressenen Löwen gehört. Die AZ wirft einen Blick auf drei namhafte und gestandene Profis mit ungewisser Zukunft, die sich alles gänzlich anders vorgestellt hatten. Oder, wie es Moll mit seinen eigenen Worten formuliert: die Unbefriedigten.

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Jacobacci führte noch kein Gespräch mit Quirin Moll

Stratege Moll (18 Einsätze, zwei Assists): Der gebürtige Dachauer gilt bei 1860 als Stehaufmännchen. Zwei Kreuzbandrisse musste der 48-fache Zweitligaspieler verkraften, kämpfte sich immer wieder zurück. In der laufenden Saison geriet er unter Ex-Trainer Michael Kölner aufs Abstellgleis, doch selbst als Quasi-Ausrangierter zeigte er Nehmer-Qualitäten und stand plötzlich wieder auf dem Rasen. "Ich nehme solche Situationen an, denn dadurch kann man ja eigentlich nur wachsen", so die Einstellung des Musterprofis.

Ob er auch 2023/24 noch für 1860 auflaufen wird? "Ich habe immer betont, dass ich gerne hier verlängern würde. Am Ende muss es dann aber für beide Seiten passen." Trainer Maurizio Jacobacci vertraute zuletzt öfter dem Duo Yannick Deichmann und Marius Wörl. Und zwar ohne eine Jacobacci-Erklärung, wie der Mittelfeld-Motor bedauert: "Wir haben noch nicht darüber gesprochen." Selbiges gilt offensichtlich für seine Zukunft. Ob sich Moll ein weiteres Mal zurückkämpfen kann und darf?

Muss aktuell auf der Bank Platznehmen: Mittelfeld-Routinier Quirin Moll.
Muss aktuell auf der Bank Platznehmen: Mittelfeld-Routinier Quirin Moll. © IMAGO / MIS

Wohl kaum Abnehmer für Martin Kobylanski

Spielmacher Martin Kobylanski (22 Einsätze, drei Tore, zwei Assists): Seinen Stammplatz hat Sechzigs Zehner längst verloren. Sowohl unter Ex-Coach Köllner kurz vor der Winterpause, als auch zuletzt unter Jacobacci wurde der 29-Jährige nicht einmal für den Kader nominiert.

Seine Bilanz der letzten 13 Spiele: sieben Mal ohne Einsatz im Kader, vier Joker-Einsätze, zwei Mal auf der Tribüne. Kobylanskis Vertrag läuft zwar theoretisch noch bis 30. Juni 2024, dennoch steht aufgrund der enttäuschenden Zusammenarbeit ein Abgang im Raum. Die Abnehmer dürften aktuell allerdings nicht gerade Schlange stehen.

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Mit Leihspieler Raphael Holzhauser wird der TSV 1860 nicht verlängern

Winter-Starneuzugang Raphael Holzhauser (zwölf Spiele, zwei Tore, ein Assist): Er galt als großer Hoffnungsträger und sollte Aufstiegskandidat 1860 nicht nur raus aus der Krise, sondern zurück in die Zweite Liga führen. Raphael Holzhauser, Ex-Bundesligaprofi vom VfB Stuttgart. Der 33-malige Bundesligaspieler, der auch in Österreich und Belgien erstklassig agierte, passte sich seinem neuen Arbeitgeber wohl zu gut an: Bei 1860 konnte der 30-Jährige bisher kaum für Furore sorgen. Spielerisch zwar beschlagen, aber weniger der Mann für die kampf- und laufbetonte Spielweise der Drittklassigkeit, fiel der Neulöwe schnell den Anforderungen zum Opfer und fand sich auf der Bank wieder.

Prompt büßte er kürzlich eine satte halbe Million Marktwert ein (von 1, 4 Millionen auf 900.000 Euro). 1860 hat zwar eine Kaufoption, doch durch das unbefriedigende Missverständnis wird sich das Arbeitsverhältnis mit dem Leihspieler vom OH Leuven nicht verlängern.

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8 Kommentare
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  • Günni Löwenherz am 28.04.2023 13:24 Uhr / Bewertung:

    Für mich wären folgende Spieler das Gerüst für die neue Saison (natürlich sofern machbar).
    Hiller, Deichmann, Verlaat, Lang, (Belkahia), Wörl, Boyamba, Vrenezi, (Skenderovic), Morgalla, (Wein),
    Rieder, (Lakenmacher). Die Spieler in Klammern vor allem deswegen, weil wir uns hier wohl nicht auch noch zusätzliche oder neue Leute holen können. Aber eben eher als Ergänzung.
    Extrem wichtg wären eben an sich zwei sehr gute Außenverteidiger, einen richtigen Spielmacher offensiv, wie Jannick schreibt "Typ Baris Atik". Und dann eben einen Top Stürmer oder zwei sehr gute, die sich ergänzen. Ich hoffe sehr darauf, dass Boyamba bleibt. Sonst wäre das natürlich auch eine große Baustelle.

  • Wolfi Oberlöwe am 27.04.2023 23:27 Uhr / Bewertung:

    Von den Spielern deren Verträge auslaufen, sollten wir Boyambo, Deichmann und Wöhrl unbedingt halten.
    Bei Bär und Wein würde ich jeweils den Vertrag um ein Jahr verlängern.
    Die dann noch auslaufenden Verträge bei den anderen Spielern sollte man nicht mehr verlängern.
    Und dann noch 3 Neuzugänge jeweils einer für die AV, das Mittelfeld und im Sturm. Aber wenn dann bitte nur Leistungsträger und keine Mitläufer.

  • Chris_1860 am 27.04.2023 12:25 Uhr / Bewertung:

    Aus Sicht des Vereins und der Fans muss es eher heißen:

    Die Unbefriedigenden.

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